Kärntner Immobilienmarkt
Die Baukosten müssen gesenkt werden

- Paul Perkonig ist Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenssteuertreuhänder in der Wirtschaftskammer Kärnten.
- Foto: Johannes Puch
- hochgeladen von Sabine Hartlieb
Die Immobilien-Branche spürt seit Jahresbeginn Rückenwind. Die Nachfrage hat wieder zugenommen. Fachgruppenobmann Paul Perkonig sieht weiterhin einige Baustellen.
Es herrscht Aufbruchstimmung in der Immobilienbranche. „Seit Jahresbeginn ist sie spürbar“, sagt auch Paul Perkonig, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenssteuertreuhänder in der Wirtschaftskammer Kärnten. Die Nachfrage nach Eigentum hat jedenfalls wieder zugenommen. Geschuldet auch dem derzeit niedrigem Zinsniveau. Zudem fällt mit 1. Juni auch die KIM-Verordnung, die ja die Vergabe von Krediten deutlich schwieriger machte. Noch ist allerdings ungewiss, wie nach dessen Ende die neuen Kreditvergabe-Richtlinien der Banken aussehen werden. Was den Neubau-Markt derzeit noch bremst, sind nach wie vor die hohen Baukosten.
Forderungen
„Die Nachfrage nach Immobilien in den urbanen Zentren Kärntens, allen voran Klagenfurt, ist weiterhin hoch. In peripheren Regionen führt der demografische Wandel vereinzelt zu sinkenden Preisen, eine Herausforderung, der wir uns als Branche gemeinsam mit der Politik stellen müssen“, sagt Perkonig. Jetzt gilt es gegenzusteuern. Denn: „Wenn wir keine Maßnahmen setzen, werden wir in eine Angebotslücke rutschen, die den Markt stark unter Druck setzen wird“, sagt Perkonig, der vor allem rasche rechtliche und finanzielle Anreize für den Ersterwerb - insbesonders für Jungfamilien – fordert. Seine zentrale Forderung: eine attraktive Wohnbauförderung. „Gleichzeitig müssen wir die Bauvorschriften vereinfachen, um die Baukosten zu senken und damit leistbares Wohnen zu ermöglichen. Das ist entscheidend für einen sozial verträglichen Wohnbau und die dringend notwendige Gebäudesanierung.“
Betriebskosten
Am Mietsektor ist der Status Quo weiterhin gleich. Die Nachfrage ist groß, das Angebot hingegen nicht. Vor allem der Wunsch nach neuwertigen Mietwohnungen. Durch die hohen Baukosten ist die Bautätigkeit allerdings rückläufig, ebenso die Fertigstellung von Bauprojekten. Was Perkonig nicht gelten lässt, ist, dass die hohe Nachfrage bei geringem Angebot ein Preistreiber für die gestiegenen Mieten sei. „Wenn man die Nettomieten der letzten Jahre vergleicht, so sind diese nicht sonderlich gestiegen. Was hingegen gestiegen ist, sind die Betriebskosten.“
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