Klagenfurt
Die Zukunft wird in Holz gebaut
Modern, innovativ und nachhaltig: Der diesjährige Holzbaupreis kommt einem Bau zu, der Funktionalität und Repräsentation auf wirkungsvolle Weise miteinander verbindet.
KLAGENFURT. Dass der Werkstoff Holz in Zeiten nachhaltiger und klimaschonender Entwicklungen einen regelrechten Boom erfährt, kommt nicht von ungefähr. Der vom Architektur Haus und proHOLZ Kärnten gemeinschaftlich ausgeschriebene Holzbaupreis des Landes Kärnten, erhielt auch in diesem Jahr besonders großen Zuspruch. Insgesamt 90 Entwürfe lagen zur Einreichung vor, wovon nun 12 Bauten in unterschiedlichen Kategorien prämiert wurden. Der mit 2500 Euro dotierte Hauptpreis wurde dem Bürogebäude VERTIKAL der THEURL Unternehmensgruppe in Steinfeld feierlich überreicht. Im Architektur Haus Kärnten sind bis zum 26. November alle eingereichten Projekte zu besichtigen.
Nachhaltige Wirkung
Bewusst gedacht, bewusst gemacht: Wenn gerade ein Holzbauunternehmen die Möglichkeiten des Holzbaues in die Erweiterung des eigenen Firmensitzes auslotet, um seinen Mitarbeitern räumlichen Komfort, bei gleichzeitig ansprechender Ästhetik zu bieten und noch dazu ökologische Verantwortung vorlebt, kreuzt sich Innovation und Handwerk. Zeitgemäße Ideen werden hier ins eigenen Betriebsumfeld eingeflochten, womit das Unternehmen ein Zeichen setzt, ja bei sich selbst anfängt. Es ist die Einlösung unterschiedlicher von der Fachjury vorformulierter Kriterien, die auf das Gebäude der Forma THEURL besonders zutreffen. „Dieses dreigeschoßige Bürogebäude am Eingang zum Betriebsareal bildet in seiner Stringenz von Struktur, Konstruktion und geradliniger, fast strenger Anmutung einen funktionalen wie repräsentativen Ankunftsbereich“, so die Jurybegründung zu der Prämierung. Trotz oder gerade aufgrund der Einfachheit und Zurücknahme des Gebäudes, wirkt es außen wie innen elegant und schafft gleichermaßen einen gewissen Wohlfühlfaktor. In sich stimmig, schafft die offene Raumstruktur mit ihren hohen Räumlichkeiten ein Ambiente, das die Fortschrittlichkeit des Betriebes visuell untermauern soll.
Vielfältige Optionen
Prämierungen erhielten Bauprojekte ganz unterschiedlicher Funktion, Stellung und Baumethode. So wählte die aus Veronika Müller, Bruno Moser und Christa Wannasek zusammengesetzte Jury drei ganz eigentümliche Projekte für Auszeichnungen aus, die aus dem klassischen Bauprinzip ausscheren und Neues mit Althergebrachtem, Vergangenheit mit Zukunft verbinden: Eine Kunstmühle des Kunstschaffenden Pepo Pichler findet sich ebenso darunter wie ein Lebensmittelnahversorger in Arriach und eine sensibel mit der Altsubstanz umgehende Almhütte in Flattnitz. Was nicht zuletzt das breite Spektrum an Möglichkeiten aus, Holzbau zukunftsweisend zu denken. Neben nachhaltigen Gewerbebauten wie der Kärntner Sparkasse in Straßburg über öffentliche Einrichtungen wie der VS Hörzendorf bis hin zur Revitalisierung eines bäuerlichen Stadels in Form einer Almhütte war es die Vielfalt, die bei der Preisverleihung besonders zum Vorschein kam und letztlich zeigt, was mit Holz alles möglich wird: „Der Holzbaupreis soll den Holzbau in seiner Wertigkeit als guter, nachhaltiger und heimischer Rohstoff heben“, so Raffaela Lackner von Architektur Haus.
Werbung für den Holzbau
Die darauf basierende Ausstellung im Architektur Haus zeigt nicht nur die Einreichungen als visuelle Kunstwerke, sondern möchte bewusst Inspirationen für Menschen bieten, die selbst an einem Holzbau interessiert sind: „Wenn Interesse besteht, beraten wir gerne und stellen, wenn gewünscht, Kontakte zu den Architekten her.“ Als Vorzeigemodelle fungierend, zeigen sie das zukunftsweisende Potential von Holzbauten auf und gehen mit positivem Beispiel voran. Mit dem Ziel im Fokus, den Werkstoff Holz gerecht zu werden. Eines wird mit Blick auf die ausgestellten Projekte klar: Holzbauten sind nicht überholt, sondern scheinen große Zukunft zu besitzen.
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