Drei Lebenswelten von Frauen
Zum Weltfrauentag erzählen drei Klagenfurter Frauen aus ihren sehr unterschiedlichen Leben.
KLAGENFURT. Am 08. März wird der Weltfrauentag begangen. Diesen Tag nimmt die WOCHE als Gelegenheit um drei Frauen mit verschiedenen Lebensumständen zu Wort kommen zu lassen.
Tattookünstlerin
Die Klagenfurterin Tattookünstlerin Marion Bellina wollte nach ihrem Studium eigentlich nach Lateinamerika gehen um mit Straßenkindern zu arbeiten, "aber da ich schwanger wurde, entschied ich mich hierzubleiben." Eine Freundin erkannte ihr Potenzial und sie begann das Tätowieren zu erlernen. Im Oktober letzten Jahres machte sich Bellina mit ihrem eigenen Tattoostudie "Karma In´k" selbstständig.
Leider musste sie die Erfahrung machen, dass die Tattooszene sehr männerdominiert ist und sich das erst langsam ändert. "Als Frau muss man doppelt so viel Einsatz bringen um Ernst genommen zu werden", sagt Bellina. In ihrer Rolle als alleinerziehende Mutter eines 5-jährigen Jungen ist es für sie herausfordernd den Ansprüchen der Gesellschaft, den selbstauferlegten und jenen des Umfeldes, gerecht zu werden. Bellina: "Es ist ein Balanceakt. Es fühlt sich an, als ob immer ein Teil zu kurz kommt."
Mutter und Studentin
Für die zweifache Mutter und Studentin Simone Kircher aus Klagenfurt ist die Familie das Wichtigste: "Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit habe, bei meinen Kindern zuhause zu sein. Ich genieße es aber auch auf die Uni zu gehen."
Durch ihre Kinder muss Kircher alles organisieren um für alle Lebensbereiche genug Zeit aufzubringen. "Zu Semesterbeginn überlege ich mir genau, welche Kurse gut zum Stundenplan meiner älteren Tochter und den Kindergartenzeiten meiner jüngeren Tochter passen", erklärt Kircher.
Auch wenn in der heutigen Zeit Mütter oft dazu gedrängt werden schnell wieder zu Arbeiten, hat Vollzeitmutter Kircher nur positive Reaktionen erlebt. Sie hofft nach dem Abschluss ihres Psychologiestudiums eine Stelle im klinischen Bereich zu finden, der sich gut mit ihrem Familienleben vereinbaren lässt.
Presse- und Eventfotografin
Marion Lobitzer machte 2007 ihr Hobby zum Beruf. Sie war 15 Jahre Hausfrau und Mutter, bevor sie begann erste Aufträge als Szenefotografin anzunehmen. "Als Frau war es schwierig Fuß zu fassen, da es fast nur männliche Kollegen gab", erzählt sie. Dass ihre drei Kinder noch klein waren, machte es schwer Job und Familie zu vereinen. "In meinem Beruf gibt es kein Wochenende und keinen Urlaub, wenn etwas zu tun ist", sagt die alleinstehende Mutter.
Relativ schnell konnte sie sich in der Branche etablieren und tat den Schritt hin zur Presse- und Eventfotografie. 2010 machte sich Lobitzer dann selbstständig.
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