Aus Stockenboi
Kärntner erklimmt ein hohes Amt in der Waldwirtschaft

- Der neue Bundesvorstand des Österreichen Waldverbandes: Obmann-Stv. Franz Kepplinger (OÖ), Obmann Matthias Granitzer (Kärnten) und Geschäftsführer Martin Höbarth (v.l.n.r.)
- Foto: Ciperle
- hochgeladen von Mag. Stephan Fugger
Der Österreichische Waldverband hat einen neuen Obmann: Der Kärntner Matthias Granitzer repräsentiert 75.000 private Waldbesitzer, die mit Herausforderungen wie Schädlingsfraß, Haftungsfragen und Bürokratie zu kämpfen haben.

- Der neue Bundesvorstand des Österreichen Waldverbandes: Obmann-Stv. Franz Kepplinger (OÖ), Obmann Matthias Granitzer (Kärnten) und Geschäftsführer Martin Höbarth (v.l.n.r.)
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KLAGENFURT, VILLACH-LAND. Erstmals klopft ein Kärntner in dieser Funktion auf Holz: Für den Waldverband Österreich wurde Matthias Granitzer aus Stockenboi zum Obmann des Waldverbandes Österreich gewählt. Heute stellten sich neben Granitzer zudem Obmann-Stv. Paul Lang aus der Steiermark, Obmann-Stv. Franz Kepplinger aus Oberöstereich sowie Geschäftsführer Martin Höbarth, bei einem Pressegespräch in Klagenfurt vor.
100 Millionen Euro Schaden durch Schädlinge
Wer an den Wald denkt, denkt an Harmonie und Ruhe. Für Granitzer steht die Waldwirtschaft jedoch vor großen Herausforderungen, wie dem Klimawandel. "Borkenkäfer können deswegen so viel Schaden anrichten, weil warme und trockene Sommer die Bäume zusätzlich schwächen und für Schädlingsbefall anfällig machen. Österreichweit spricht man von einem Schadensvolumen und Werteverlust von in einer Größenordnung von jährlich ca. 100 Mio. Euro", so Granitzer.
Instabile Lage
Beim heutigen Jahrestreffen des Österreichischen Waldverbands wurde über aktuelle Herausforderungen für die grüne Lunge debattiert. Der Österreichische Waldverband repräsentiert mehr als 75.000 private Waldbesitzer. Diese bewirtschaften eine Million Hektar Wald. Und dieser Wald hat ein Problem: Er wird immer instabiler. Dies stellt die Frage nach Haftungen, sollte einem Waldbesucher etwas passieren.
Neue Strategie für Biker
Zwischen Mountainbikern und Waldbesitzern kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Reibungspunkten. Dabei ging es großteils um Haftungsfragen, aber auch um Schäden. Hier scheint sich die Lage zu entspannen. "Vertragliche Regelungen für das Mountainbiken lenken die Waldbesucher und erleichtern die Waldbewirtschaftung. Mit der österreichischen MTB-Strategie wird der bedarfsorientierte Ausbau gewährleistet", sagt Granitzer. Mittlerweile wird von 30.000 Kilometern Mountainbikestrecken in Österreich ausgegangen.
Kritik an EUDR hört nicht auf
Einer der schärfsten Gegner der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) ist der Österreichische Waldverband. Diese soll verhindern, dass Produkte, die mit einer Entwaldung in Verbindung stehen, innerhalb der EU verkauft werden. Für den Waldverband stellt die EUDR Gesetze dar, "die weit weg sind von der Realität" sowie "entkoppelt von den Lebensbedingungen". Österreich wachse jedes Jahr der Wald um sechs Hektar. Außerdem habe man ohnehin eines der strengsten Forstgesetze. Für Waldeigentümer sei die administrative Belastung für die öffentliche Verwaltung nicht mehr kontrollierbar.
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