Maria Saal: Deutschkurs für Flüchtlinge organisiert

Wie gibt man auf Deutsch Auskunft über die Uhrzeit? Richard Brachmaier (r.) und Leopold Sever beim Deutschkurs mit den Maria Saaler Asylwerbern
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  • hochgeladen von Vanessa Pichler

MARIA SAAL (vp). 19 Asylwerber sind seit April im Haus von Leopold Sever direkt am Maria Saaler Hauptplatz untergebracht. Die Männer zwischen 19 und 38 Jahren stammen aus verschiedenen Ländern, hauptsächlich aber aus Syrien. In ihren Zimmern hängen überall Zettelchen. Auf dem Spiegel klebt etwa das deutsche Wort für Spiegel. Kein Wunder, denn einige von ihnen besuchen bis zu vier Mal die Woche einen Deutschkurs.

Integration durch Sprache

Die Begrüßung und sich richtig vorzustellen, klappt schon sehr gut. "Das ist am Anfang das Wichtigste. Erlernen sie unsere Sprache, können sie sich bewegen, werden integriert und das ist in Maria Saal schon spürbar", so Domvereins-Obmann Richard Brachmaier. Er und zwei weitere ausgebildete Pädagogen - Monika Labak und Heinrich Hammerschlag - unterrichten sie in Deutsch.

Großer Wunsch: Arbeit

Nach dem Unterricht, dem die WOCHE beiwohnen durfte, hat einer der Männer noch Fragen. Er kommt aus Syrien und wollte an der Uni Aleppo Jus studieren, doch es ist zu gefährlich. Um seinen Traum erfüllen zu können, will er so schnell wie möglich deutsch lernen. "Die Männer sind gut ausgebildet", so Labak. "Mechaniker, Techniker, Koch, Textilarbeiter oder Fotograf. Ihr größter Wunsch ist, arbeiten zu dürfen." Labak übt mit ihnen etwa das Ausfüllen von Formularen und - wichtig - die "Sie-Form", vor allem wegen den Amtswegen.

Afghanisch aufgekocht

Der Deutschkurs ist nicht die einzige Aktion von hilfsbereiten Maria Saalern. Auch die Pfarre ist bemüht: Beim Pfarrfest durften die Männer helfen, haben auch afghanisch gekocht und kamen so erstmals mit der Bevölkerung in Berührung, ebenso bei einem Begegnungs-Nachmittag der Pfarre. Im Jugendzentrum kommen sie mit der Jugend in Kontakt, mit dem Domverein ging es zu einem Ausflug auf die Burg Hochosterwitz.

Fixer Reinigungsdienst

Auch Sever spricht über Hilfsangebote seitens der Bevölkerung. "Hauptsächlich Sachspenden." Er und Gattin Christine legen sich richtig ins Zeug. So gibt es im Haus einen fixen Reinigungsdienst, der natürlich überwacht wird. Sever: "Ich war selbst Jahre im Ausland und habe erfahren, was es bedeutet, wenn man fremd ist. Und - was man selbst tun muss, dass man nicht mehr fremd ist." Auch das versucht er, den Männern zu vermitteln.

Frage der Menschlichkeit

Jemand, der sich ebenfalls voll für die Flüchtlinge einsetzt, ist Tonhof-Obmann Stefan Schweiger. Er organisierte etwa eine Fahrrad-Sammelaktion via Facebook. 20 Räder sind so zusammengekommen. Er bat außerdem Heini Staudinger, die Männer mit Schuhen auszustatten, was dieser prompt tat. "Die Fahrrad-Aktion und das Posten auf Facebook haben dazu geführt, dass einige Maria Saaler aufmerksam wurden und beispielsweise Kleidung gespendet haben."
Schweiger ist sich sicher: "Wir werden das Thema Asylsuchende in Österreich nur gemeinsam bewältigen können." Zu helfen ist für ihn eine "Frage der Menschlichkeit" - und so zitiert er den Globalisierungskritiker Jean Ziegler: "Das einzige, was uns von den Asylsuchenden unterscheidet, ist der Zufall der Geburt."

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