Assad-Sturz in Syrien
Motlak: "Syrer haben sich nie so frei gefühlt"

- Abd Basat Motlak wünscht sich ein freies und demokratisches Syrien.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Christina Zwander
Der gebürtige Syrer Abd Basat Motlak lebt seit fast zehn Jahren in Kärnten. Auch er freut sich über den Sturz des Assad-Regimes und hofft auf eine demokratische Zukunft in seiner Heimat.
KÄRNTEN, KLAGENFURT. Nach über einem Jahrzehnt des Bürgerkriegs und mehr als 50 Jahren autoritärer Herrschaft unter der Assad-Familie, wurde das syrische Regime durch die HTS-Rebellen gestürzt. Syrer in aller Welt feiern und sehen den Moment als Chance für einen Neuanfang. Jedoch bleibt die Zukunft des Landes aufgrund zahlreicher Herausforderungen ungewiss.
Freude über Assad-Sturz
Auch Abd Basat Motlak, der seit fast zehn Jahren in Kärnten lebt und als Sous-Chef in einem Krankenhaus tätig ist, hat auf die jüngsten Ereignisse in seinem Heimatland mit Freude reagiert. "Natürlich freue ich mich darüber, denn die Assad-Familie hat uns die ganze Freiheit über Jahrzehnte hinweg genommen. Die Syrer haben sich seit 55 Jahren noch nie so frei gefühlt, wie jetzt", erklärt er. Obwohl es schwer zu sagen ist, wie die HTS-Rebellen das Land wirklich weiterführen werden, gibt sich Motlak optimistisch: "Wir haben in den syrischen Medien gehört, dass die HTS-Truppen eine demokratische Entwicklung wollen, auch mit einem Präsidenten, der nur für eine gewisse Zeit im Amt bleibt. Wir hoffen wirklich, dass es auch so sein wird."
Rückkehr weiterhin offen
Die Frage der Rückkehr nach Syrien bleibt für Motlak aber weiterhin schwierig. "Obwohl ich mich für mein Land freue, kann ich hier nicht alles zurücklassen und einfach so wieder nach Syrien zurückkehren. Es ist nicht so einfach, wie man denkt. Die Situation ist durch den Krieg nach wie vor katastrophal", so der Sous-Chef. Daher ist er auch sehr dankbar für die Menschen, die ihn und seine Familie vor zehn Jahren in Österreich aufgenommen haben. "Es war zwar eine große Herausforderung, weil man wirklich von Null anfängt und muss sich neben der Sprache, dem Beruf und der Familie auch mit Menschen zurechtfinden muss, die anders denken, als man selbst. Aber dieses neu aufgebaute Leben möchte ich nicht aufgeben."
Große Zukunftswünsche
Für die Zukunft wünscht sich Motlak ein freies und demokratisches Syrien. "Wir haben in Österreich gesehen, wie ein demokratisches Land abläuft und dass verschiedene Gruppen, Religionen und Kulturen sehr wohl zusammenleben können. Das wünsche ich mir auch für mein Heimatland".
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