Debatte an Schulen
Penz: "Abschaffung der VWA ist nicht geplant

Isabella Penz, Bildungsdirektorin für Kärnten | Foto: Jürgen Müller
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KLAGENFURT, KÄRNTEN. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über die Abschaffung der VWA (Vorwissenschaftliche Arbeit), die noch zur Matura gehört, diskutiert wird. MeinBezirk.at hat Kärntens Bildungsdirektorin Isabella Penz Fragen zu diesem Thema gestellt.

MeinBezirk.at: Welchen Sinn sehen Sie hinter der VWA?
Penz: Die Vorwissenschaftlichen Arbeiten sind ein integraler Bestandteil der Ausbildung. Die meisten AHS Schüler streben nach der Schule ein Studium an und es ist deshalb wichtig, dass die Jugendlichen erste Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten machen. Diese erworbenen Fähigkeiten sind für den weiteren Bildungs- und Berufsweg von unschätzbarem Wert für unsere Jugend. Die VWA bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich intensiv mit einem selbstgewählten Thema auseinanderzusetzen und dabei wichtige Kompetenzen wie kritisches Denken, selbstständiges Arbeiten und wissenschaftliches Schreiben zu entwickeln. Vor allem sehr oft zu einem Thema, das später für das Studium relevant ist.

Wer trifft die Entscheidung, ob die VWA abgeschafft werden soll?
Die Entscheidung über die Beibehaltung oder Abschaffung der VWA liegt nicht bei der Bildungsdirektion Kärnten, sondern ist eine Frage, die auf nationaler Ebene, nämlich seitens des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, entschieden werden müsste. Die Bildungsdirektion Kärnten steht im Austausch mit anderen Bildungsdirektionen sowie mit dem Ministerium, um die Weiterentwicklung der schulischen Bildung in Österreich gemeinsam zu gestalten. Eine Abschaffung der VWA ist aus heutiger Sicht nicht geplant.

Welche Tools stehen Lehrerinnen und Lehrern zur Überprüfung, ob es sich um einen KI-generierten Text handelt, zur Verfügung?
Die Überprüfung der Authentizität und Eigenleistung bei den Vorwissenschaftlichen Arbeiten ist eine zentrale Herausforderung, wir empfehlen den Lehrkräften auf eine Kombination aus technischen Tools und pädagogischen Ansätzen:

1. Plagiatsprüfsoftware und spezialisierte Tools: Moderne Plagiatsprüfsoftware ist zunehmend in der Lage, nicht nur Plagiate, sondern auch KI-generierte Inhalte zu identifizieren. Diese Programme analysieren Texte auf Muster, die für maschinell erzeugte Texte typisch sind, einschließlich bestimmter Wiederholungen, unnatürlicher Formulierungen oder der Verwendung von Kontext, der menschlichen Schreibstilen nicht entspricht. Zudem gibt es spezialisierte Tools, die explizit auf die Erkennung von KI-generierten Texten ausgerichtet sind.

2. Individuelle Betreuung und Gespräche: Lehrerinnen und Lehrer führen regelmäßig persönliche Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern über deren Vorwissenschaftliche Arbeiten. Diese Gespräche dienen nicht nur der inhaltlichen Unterstützung, sondern ermöglichen es den Lehrkräften auch, ein tieferes Verständnis für die Denk- und Arbeitsweise der Schülerinnen und Schüler zu entwickeln. Die Fähigkeit, über das gewählte Thema reflektiert zu sprechen, bietet einen wichtigen Anhaltspunkt für die Eigenleistung.

3. Prozessorientierte Bewertung: Neben der Bewertung des Endprodukts legen Lehrkräfte Wert auf die Beobachtung und Bewertung des Arbeitsprozesses. Durch die Einreichung von Entwürfen, die Dokumentation von Recherche- und Schreibprozessen sowie die Präsentation von Zwischenergebnissen können Lehrkräfte die Eigenständigkeit der Arbeit besser beurteilen.

4. Förderung einer Kultur der akademischen Integrität: Schulen arbeiten aktiv daran, Schülerinnen und Schüler über die Bedeutung von Originalität, akademischer Redlichkeit und den ethischen Umgang mit Informationen aufzuklären. Richtlinien und Diskussionen über die Folgen von Täuschungen und Plagiarismus stärken das Bewusstsein für die Wichtigkeit eigener Leistungen.

5. Darüber hinaus setzen Lehrkräfte auf ihre Erfahrung und ihr Fachwissen, um die Tiefe des Verständnisses und die persönliche Reflexion in den Arbeiten der Schülerinnen und Schüler zu beurteilen.

Wir stehen vor der Herausforderung, unsere Bildungssysteme kontinuierlich an die sich wandelnden Anforderungen der Gesellschaft und der technologischen Entwicklung anzupassen. Die Bildungsdirektion Kärnten ist bestrebt, Lehrkräfte in dieser Transformation zu unterstützen und sicherzustellen, dass unsere Schülerinnen und Schüler die Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben, die sie für ihre Zukunft benötigen.

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