Ab 27. September arbeiten Frauen gratis!
LR Kaiser fordert das Ende der „Magd-Wirtschaft!“ Die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen in Österreich ist statistisch gesehen mit dem 27. Spetember, dem Equal pay day, zu Ende.
All das, was Frauen von heute an bis zum Jahresende noch verdienen, haben ihre männlichen Kollegen bereits am Konto. Betrachtet man die Situation in Kärnten, so sind es 92 Arbeitstage im Jahr, an denen Frauen unbezahlte Arbeit verrichten. „Ab 27. September arbeiten Frauen in Österreich gratis“, erklärte Kärntens Referent für Gleichbehandlung und Frauenangelegenheiten LR Peter Kaiser.
Die Einkommensschere ist noch immer offen
„Modelle zur Schließung der Einkommensschere gibt es genug, sie müssen nur endlich umgesetzt werden“, fordert Kaiser und nennt als Beispiel den von ihm immer wieder geforderten Gehaltsspiegel. „Wenn Frauen um 92 Tage länger arbeiten müssen, dann ist das nichts anderes als Ausbeutung von Frauenarbeitskräften. Diese ‚Magd-Wirtschaft’ muss beendet werden“, macht Kaiser deutlich.
Unveränderte Situation seit 2 Jahren
Berechnet – mit Hilfe der Statistik Austria - wurde der Equal pay day erstmals vor zwei Jahren. Auch damals schon war es der 27. September, der österreichweit das Ende der Gleichbezahlung anzeigte. Dass der österreichische Equal Pay Day heuer wieder auf den 27. September fällt, bezeichnet Waltraud Rohrer, Landesvorsitzende der ÖGB Frauen, als „eine sehr bedenkliche Tatsache“. Daran könne ganz klar abgelesen werden, dass es in den letzten zwei Jahren zu keiner Verringerung der Differenz zwischen den Einkommen von Frauen und Männern gekommen ist. „Die Einkommensdifferenz liegt in Österreich nach wie vor bei 25,5 Prozent. Damit befinden wir uns europaweit auf Platz 26. Nur in Estland beträgt der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen noch etwas mehr“, so die ÖGB Frauenvorsitzende, die die Hoffnung nicht aufgeben will, dass der Equal Pay Day irgendwann am 31. Dezember sein wird“.
Frauen fordern den gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit
„Wir Frauen fordern gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. Nicht mehr und nicht weniger! Wir wollen keine Männerlöhne, sondern wir Frauen verdienen ein gerechtes und gerechtfertigtes Entgelt für unsere beruflichen Leistungen“, betonte auch Frauenbeauftragte Helga Grafschafter.
Als Symbol für die Einkommensdifferenz verteilten Kaiser, Rohrer und Grafschafter Postkarten mit kleinen Schokoladen und Informationen zum Thema Gehaltsunterschiede an die Passanten am Alten Platz in Klagenfurt.
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