Kommentar

Ein satirischer Schuss, der nach hinten losgeht!

Kommentar zu einer selbsternannten satirischen Reaktion der FPÖ Kärnten, mit der sie nicht das Kunstprojekt „For Forest“ sondern sich selbst der Lächerlichkeit preisgibt.

Satire ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typisches Stilmittel der Satire ist die Übertreibung. Am 2. Oktober löste die FPÖ Kärnten Kopfschütteln in den Redaktionen aus: Landesparteisekretär Josef Ofner verkündete in einer Aussendung, die als selbsternannte satirische Reaktion auf „For Forest“ verkleidet war: „Besucherrekord in neuer Landesgeschäftsstelle der FPÖ Kärnten – bereits 50.000 Besucher nach nur zwölf Tagen! Die neue ,For Forest‘-Zählmethode hat sich bewährt.“ Damit wollten die Freiheitlichen ihre Zweifel an der Zwischenbilanz des Kunstprojekts „For Forest“ im Klagenfurter Stadion zum Ausdruck bringen, das am 1. Oktober seinen 100.000. Besucher gezählt hatte.

Ernst der Lage verkannt

In einer Demokratie ist es legitim, eine Sache zu befürworten oder abzulehnen. Dafür die Form der Satire zu wählen, steht jedem frei, ist bei einer Partei in dieser Situation jedoch merkwürdig: Eine Partei, die sich lediglich drei Tage nach einem desaströsen Wahlergebnis in Satire zu üben versucht, hat den Ernst der eigenen politischen Lage verkannt.

Verzweifelter Versuch der Ablenkung

Ist diese Reaktion nun Satire? Handwerklich ja, obwohl eher schlecht als recht. Demonstriert die FPÖ vielmehr Galgenhumor? In der ursprünglichen Bedeutung des Wortes auf jeden Fall! Der Duden definiert Galgenhumor wie folgt: Gespielter Humor, vorgetäuschte Heiterkeit, mit der jemand versucht, einer unangenehmen oder verzweifelten Lage, in der er sich befindet, zu begegnen. Wenn die freiheitliche Sprache von Satire spricht, steckt tatsächlich Galgenhumor dahinter. Nämlich der verzweifelte Versuch, einmal mehr von eigenen Fehlern und Problemen abzulenken!