Missglückter Scherz

LH Gerhard Dörfler

Der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ) im Gespräch über Scherze, Ziele und Jörg Haider.

 WOCHE: Das Land Kärnten blockiert weiter die bundesweite Mindestsicherung. Warum?
Gerhard Dörfler: Sozialminister Hundstorfer überprüft nun seine Positionen, ich unsere. Ich wünsche mir, dass der Bund die Kinderzuschläge erhöht. Wir sind beide beweglich.
Das BZÖ tritt als „Liste Jörg Haider“ an. Ist Haider wichtiger als Gerhard Dörfler?
Immerhin hat Jörg Haider das Bündnis gegründet. Das hat mit keiner Wertung zu tun. Wir sind die Erben Jörg Haiders, das gibt die Bezeichnung wieder.
Reicht es Ihnen, wenn jemand sagt, er würde in memoriam Haider das BZÖ wählen?
Ich habe ja mit Jörg Haider siebeneinhalb Jahre lang das Land mitgeprägt. Der Jörg hat ja nie Schwierigkeiten gehabt mit den schwierigen Projekten, die hat der Gerhard Dörfler erledigt. Die Menschen haben eine Solidarisierung mit dreien – Jörg Haider, dem BZÖ und mit mir.
Kann man fix davon ausgehen, dass keine Frau der neuen BZÖ-Regierungsmannschaft angehört?
Das Regierungsteam Gerhard Dörfler, Uwe Scheuch und Harald Dobernig hat bewiesen, dass es in der schwierigsten Phase des Landes Kärnten das Land erfolgreich weiterführt.
In der „schwierigsten Phase“ des Landes Kärnten?
Ja, der Jörg Haider ist verunglückt und dann die Finanzmarktkrise. Wir drei sind ein Leistungsteam und werden auch ein Siegerteam sein.
Sie sehen keinen Nachteil darin, dass auch künftig keine Frau dabei ist?
Wir haben neue Kandidatinnen im Bereich der Abgeordneten und Bezirksgeschäftsführer.
Und in der Regierung?
Ich will keinen Namen nennen, aber da gibt es einen eklatanten Leistungsabfall wenn ich da am Regierungstisch sitze.
... bei Frau LR Cernic?
Das findet statt. Wir haben die Listen so erstellt, dass es mehr Frauen im BZÖ gibt.
Landtagskandidat Hannes Anton ist kein Thema für eine Regierungsfunktion?
Der Hannes Anton ist für mich ein wichtiger neuer Spitzenspieler. Er hat viel Potenzial, es gibt auch andere Bereiche, wo man den Hannes Anton gut einsetzen kann.
Muss sich Werner Bilgram schon fürchten?
Es muss sich niemand fürchten. Der Hannes ist so begabt – im Bereich des Managens und Umsetzens kann ich ihn mir überall vorstellen, auch im Gesundheits- und Sozialressort.
Sie schielen nach neuen Ressorts fürs BZÖ?
Wenn wir klare Wahlsieger sind, werden wir die Aufgaben neu ordnen müssen.
Klarer Wahlsieger heißt mehr als 42,4 Prozent?
Klarer Wahlsieger ist die Nummer 1 mit einem Vierer vorne.
Das wäre eine Legitimation für zusätzliche BZÖ-Referate?
Selbstverständlich! Einige Referate haben frischen Wind des Politmanagements notwendig. – Gesundheit und Soziales sind für uns besonders wichtig.
Uwe Scheuch hat die BZÖ-Wahllisten präsentiert. Was war hierbei Ihr Beitrag?
Es ist Aufgabe des Parteiobmannes die Listen zu erarbeiten und abzustimmen und es ist auch seine Aufgabe, sie öffentlich als Parteichef mit seinen Kandidaten zu präsentieren.
Wann beginnt eine Wahlniederlage für Sie?
Wenn 39 vorne steht, ist es in Ordnung, wenn 37 vorne steht, muss man sich schon die Frage stellen, ob ich der richtige Spitzenmann für das Team bin.
Die Antwort auf diese Frage kann aber auch „Ja“ lauten?
Wenn die SPÖ 24 Prozent macht, schon.
Hat es Sie überrascht, dass Sie österreichweit wegen Ihrer „Witze“ massiv am Pranger stehen?
Weil das BZÖ so gut liegt, versucht man einen missglückten Scherz zu einem Riesenskandal hochzuschreiben. Der Sager ist missglückt, ich wollte nicht rassistisch sein, es ist wirklich um den Kakao gegangen.
Entschuldigen Sie sich für den Witz?
Ich stelle klar, dass es hier nicht um eine Hautfarbe gegangen ist, sondern um den Kakao.
Und wenn sich jemand beleidigt fühlt?
In Kärnten doch niemand!
Werden Sie vorsichtiger sein?
Ja, man lernt nie aus.
Sie wollen alternative Energie in Kärnten forcieren?
Ich habe ein Projekt mit Elektroautos, Solartankstellen und Scootern. Wir planen ein Photovoltaikkraftwerk, das für Tausende Autos Strom einspeist.
Konkreter, bitte!
Ziel ist es, in den nächsten zehn Jahren 20 bis 30 Prozent der Fahrzeuge in der Stadt und im stadtnahen Umfeld umzustellen. Im Endausbau brauchen wir Hunderte Stromtankstellen. Ein Zukunftsmarkt für die Kelag und Greenonetech. Wir sind mit Frank Stronach in Kontakt.
Wird es einmal eine Schnellbahn in Kärnten geben?
Es gibt bereits eine Terminsuche mit dem Kanzler, um den Planungsprozess der Bahn im Zentralraum zu diskutieren. Wenn ich den Hochleistungsverkehr im Tunnel habe, könnte ich zwischen Klagenfurt und Villach ein Schnellbahnsystem installieren.

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