Nationalpark Hohe Tauern
Neues Jagdübereinkommen verletzt Nationalpark-Kriterien

WWF fordert Überarbeitung des Jagdübereinkommens | Foto: https://cdn.pixabay.com/2666164_960_720.jpg
  • WWF fordert Überarbeitung des Jagdübereinkommens
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Seit der Verkündung der erneuten Unterzeichnung des Jagdübereinkommens, hagelt es an Kritik seitens des Umweltdachverbandes. Die kursierenden Widersprüche und Unklarheiten geben nun auch dem WWF Österreich Grund zur Handlung. Das Land Kärnten wird nun aufgefordert, das Jagdübereinkommen offenzulegen und auch den Naturschutz in diesen Fall miteinzubeziehen. Weitere Kritik zum Abkommen äußert nun auch der Verein gegen Tierfabriken (VGT). Auch die Weltnaturschutzunion (IUCN) äußert sich zum Thema.

KLAGENFURT. Nachdem sich bereits der Umweltdachverband kritisch zum neuen Kärntner Jagdübereinkommen geäußert hat, setzt sich nun auch der WWF für die Klärung der Missstände ein. Demnach fordert der Verein nun eine Offenlegung des Abkommens und eine Verhandlung mit Landeshauptmann Peter Kaiser in Anwesenheit des Naturschutzes, der Wissenschaft, des Nationalparks Austria sowie die drei Verwaltungen des Nationalparks Hohe Tauern. Auch VGT-Obmann Martin Balluch setzt nun ein Statement zum Jagdübereinkommen im Interesse der Tiere.

Sinnhaftigkeit des Jagdübereinkommens umstritten

WWF-Nationalparkexperte Bernhard Kohler äußert sich wie folgt: „Wir wissen nach wie vor nicht, welches konkrete Ziel Jägerschaft, Grundbesitzer und das Land Kärnten mit diesem naturschutzfeindlichen und potenziell EU-rechtswidrigem Übereinkommen verfolgen. Die Großen Beutegreifer sind ein wesentlicher Bestandteil heimischer Ökosysteme und Nationalparks dienen eben genau dem Schutz und der Erforschung dieser Systeme.“. Der Biologe Kurt Kotrschal reagiert auf das Jagdübereinkommen wie folgt: „Das neue Jagdübereinkommen widerspricht dem Nationalparkgesetz und nicht zuletzt verstößt dieses irre Übereinkommen auch eklatant gegen die für Österreich gültige EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.“

Übereinkommen ist nicht an die IUCN-Kriterien angepasst

Laut Kohler sollen die vorangegangenen Abkommen dazu gedient haben, das Nationalpark-Management an die IUCN-Kriterien anzupassen. Die aktuelle Fassung würde jedoch genau das Gegenteil bewirken und damit den guten Ruf des Nationalparks Hohe Tauern schädigen. Das höchst problematische Übereinkommen soll nach Forderungen des WWF zurückgenommen werden und unter Miteinbeziehen aller relevanten Stakeholder, wie z.B. den Naturschutz, neu erarbeitet werden. Die IUCN warnt nun die Politik, dass das Abkommen den Zielen und dem Zweck eines Nationalparks offen widersprechen würde. Das Jagdübereinkommen müsse sofort zurückgezogen werden, so Kohler. „Das naturschutzfeindliche Abkommen zwischen Grundbesitzern, Jägerschaft und Kärntner Landesregierung verursacht einen internationalen Imageschaden für den Nationalpark Hohe Tauern."

VGT-Obmann spricht über das Wohl der Tiere

Balluch kommentiert dieses Thema folgendermaßen: „Tierschutz ist auch Wildtierschutz. Wolf, Bär, Luchs, Goldschakal und Fischotter haben ein Existenzrecht, ihre Interessen müssen genauso vertreten werden, wie jene der sogenannten Nutz- und Haustiere. Und es liegt im Interesse der gesamten Wildtierpopulationen des Nationalparks, dass es ein funktionierendes Ökosystem gibt, in das möglichst wenig jagdlich eingegriffen wird."

Nationalparkreferentin meldet sich zu Wort

Landesrätin und Nationalparkreferentin Sara Schaar nimmt Stellung: "Ich möchte klarstellen, dass die meisten Kritikpunkte verschiedener Organisationen durch eine bewusst verbreitete Fehlinformation überhaupt erst entstanden sind. Daher werde ich diese persönlich beantworten und Fehlinformationen aufklären.
Es handelt sich um ein Übereinkommen und um keine Vereinbarung, welches herkömmliche jagdliche Belange auf ein nationalparkgerechtes Wildtiermanagement gewährleistet. Dies ist ein wesentliches Ziel gemäß dem Nationalparkplan 2001. Dieses Ziel ist somit erreicht. Eine Rücknahme ist nicht notwendig und wird es nicht geben.
Weiters gilt es festzuhalten, dass es viele Schutzgüter ohne die landwirtschaftliche extensive Bewirtschaftung gar nicht geben würde. Ich halte es für einen Fehler, dass Menschen, die vor Ort leben und ihre Lebensräume bewirtschaften, zu Gegnern erklärt werden, was auch der Grundidee des Nationalparks widerspricht. Vielmehr bin ich für eine gedeihliche Zusammenarbeit beider Gruppen, weil ich überzeugt bin, dass bei gutem Willen wesentlich mehr für unseren Nationalpark erreicht werden kann. Die Aufregung und das Unverständnis in „Naturschutzkreisen“ hat mir bis jetzt niemand erklären können. Was ist passiert? Wir haben alle Europaschutzgebietsverordnungen durchgebracht, ein Vertragsverletzungsverfahren abgewendet, da alle Europaschutzgebietsverordnungen von der Europäischen Kommission unbeeinsprucht geblieben sind. "

Jagdübereinkommen regt Umweltdachverband auf
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