Zivildiener schwer ersetzbar

- <b>Von den 58</b> Zivildiener der Caritas (Kärnten), arbeiten 51 Zivildiener in den Alten- und Pflegeheimen mit
- Foto: Caritas / KK
- hochgeladen von Marion Puschitz
Wenn das Berufsheer kommt, gehen die Zivildiener verloren. Organisationen sind skeptisch
(puma). 13.869 junge Männer leisteten 2012 in Österreich neun Monate lang ihren Zivildienst ab. Davon halfen 590 Zivildiener in Kärnten zumeist in den "Blaulicht-Organisationen" mit, laut der Zivildienstserviceagentur.
Gravierender Einschnitt
"Das Rote Kreuz hat rund 240 Zivildiener pro Jahr in Kärnten. Wenn die Wehrpflicht abgeschafft wird, führt dies zu einem gravierenden Einschnitt in die gesamte Situation des Rettungsdienstes des Roten Kreuzes", erklärt der Vizepräsident des Österreichischen Roten Kreuzes Peter Ambrozy besorgt. Weiter führt er aus: "Fast ein Drittel der Leistungsstunden im Rettungsdienst erbringen Zivildiener und die müssten ersetzt werden. Ob das mit dem System des Herrn Sozialminister funktionieren wird, kann man schwer sagen, ich bezweifle es." Sollte es nicht gelingen genügend Freiwillige zu motivieren, müssen sie durch hauptberufliche Mitarbeiter ersetzt werden. Ambrozy stellt klar: "Die Kosten würden dann deutlich in die Höhe gehen, das fällt dann hauptsächlich auf die Gemeinden, das Land und möglicherweise auch die Sozialversicherungsträger zurück." Ambrozy fährt fort: "Wenn die Zivildiener eins zu eins ersetzt werden müssten, dann wären das im Jahr zwischen acht und neun Millionen Euro Mehrkosten."
Leistungen fallen weg
Für die Caritas sind derzeit 58 Zivildiener in Kärnten im Einsatz. "Ich bin skeptisch, dass sich genügend Freiwillige melden", so Caritas-Zivildienstverantwortlicher Johann Mitterer. Die Zivildiener würden nicht eins zu eins ersetzt werden. Daher denkt Mitterer: "Zusätzliche Leistungen, die durch die Zivildiener möglich sind, fallen dann weg. Natürlich bleibt die Qualität der Arbeit gleich, darauf achten wir." Den größten Verlust, so Mitterer, gebe es für die Jugendlichen selbst. "Manche finden dadurch sogar ihren zukünftigen Beruf." Matthias Kuchling ist einer von 36 Zivildienern der Diakonie. "Es ist eine neue Erfahrung, die mir gefällt", so Kuchling über seine Arbeit. Im Sonderhort de La Tour hilft Kuchling bei der Betreuung von Kindern mit.


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