Licht und Schatten am Kärntner Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosenquote stiegt im Jahresschnitt um 0,3 Prozentpunkte an | Foto: panthermedia/DOC-Photo
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KLAGENFURT. Am Donnerstag zog das Arbeitsmarktservice (AMS) Kärnten, im Rahme eine Pressegesprächs, Bilanz über den Arbeitsmarkt im Jahr 2015 und berichtete über Schwerpunkte, Maßnahmen und Entwicklungen für 2016.

Licht und Schatten

2015 war ein Jahr der Herausforderungen: Die Kombination aus einem zu geringen Wirtschaftswachstum und einem wachsenden Arbeitskräftepotenzial ließ die Arbeitslosenquote im Jahresschnitt um 0,3 Prozentpunkte ansteigen. "Kärnten konnte sich von der Krise nicht so gut erholen wie adere Bundesländer", erklärt Franz Zewell, Landesgeschäftsführer des AMS Kärnten. 25.670 Menschen hatten keine Arbeit, 205.266 Personen befanden sich in Beschäftigung. Damit gab es 2015 um 754 Arbeitnehmer mehr als noch im Vorjahr, gleichzeitig befanden sich aber 1.004 Menschen mehr auf Arbeitssuche. "Es gibt immer zu wenig Arbeit, insbesondere seit der Krise", sagt Zewell.

Faktoren für Zunahme

Die Zunahme des Arbeitskräftepotenzials lässt sich im Wesentlichen auf drei Faktoren zurückführen: Zuwanderung durch die Arbeitsmarktöffnung, die wachsende Zahl an Wiedereinsteigerinnen und ein Anstieg bei älteren Menschen, die länger im Arbeitsprozess bleiben. Das vergangene Jahr hat aber auch eine Zunahme bei den offenen Stellen gebracht, vorwiegend in den Bereichen Metall/Elektro, Bau/Holz und bei den Hilfsberufen.

Chancen steigern

Es zeigt sich aber quer durch alle Branchen, dass die Chancen zunehmen – insbesondere für gut ausgebildete Menschen. Personen ohne Berufsabschluss finden hingegen oft nur schwer (wieder) einen Job. Betrachtet man die letzten 20 Jahre, so hat sich die Arbeitslosenquote bei Pflichtschulabgängern auf rund 26 Prozent fast verdreifacht. Zum Vergleich: Bei Menschen mit Lehrabschluss ist sie konstant bei sechs bis sieben Prozent geblieben. Daher setzt das Arbeitsmarktservice (AMS) Kärnten auch stark auf die Qualifizierung von Arbeitsuchenden und investiert heuer 40,7 Millionen Euro in entsprechende Maßnahmen (z.B. zertifizierte Fachkurse). Das ist mehr als die Hälfte des Budgets für 2016, das um 6,6 Mio. (+9,5%) auf 76,2 Millionen Euro ansteigt.

Zielgruppe 50 +

Die sogenannte Gruppe 50 + rückt zunehmend in den Fokus des AMS Kärnten. Im Jahresdurchschnitt hatten 7.178 über 50-Jährige keinen Job. Das ist ein Plus von 8,3 Prozent. Auch ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen in dieser Gruppe mit 19,6 Prozent hoch. Gerade Menschen über 55 Jahren fällt der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt oft schwer, besonders dann, wenn noch gesundheitliche Probleme dazukommen. Auch treffen sie mitunter auf Vorurteile seitens der Wirtschaft, wie: zu alt oder zu teuer. „Dabei bietet sich Arbeitgebern hier ein großes Potenzial an Fachkräften, die Erfahrung, Wissen und verschiedenste Kompetenzen mitbringen“, sagt Zewell. Der Schwerpunkt der AMS-Maßnahmen liegt hier in Beschäftigungsbeihilfen und in gezielten Weiterbildungsangeboten.

Jugend halten

2014 hat das AMS Kärnten erstmals das „Jahr der Jugend“ ausgerufen und dieser Kurs wird seither fortgesetzt. Erfreuliches Resultat: Im Bundesländervergleich verzeichnet Kärnten den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den 15- bis 19-Jährigen. Auch 2016 steht die Jugend wieder im Vordergrund. Zewell: „Ich sehe es als arbeitsmarktpolitischen und gesellschaftlichen Auftrag, junge Menschen bei ihrem Einstieg in das Berufsleben zu unterstützen.“ Der Grundstein für den Einstieg ins Berufsleben ist eine gute Ausbildung. „Diese dient – auch in Hinblick auf spätere Jahre - als Prävention gegen Arbeitslosigkeit.“
Gemeinsam mit den Sozialpartnern und dem Land Kärnten hat das AMS ein enges Netz geknüpft, damit Jugendliche Chancen bekommen. Das Angebot reicht von der Erstberatung für Schüler/Innen und Berufsorientierung bis hin zur Unterstützung bei der Suche nach Job und Lehrstellen. Das AMS Kärnten kann allen Lehrstellensuchenden eine Lehrstelle, eine Ausbildung oder eine Arbeit anbieten. Zewell: "Wir müssen versuchen die Jugend hier zu qualifizieren und in Kärnten zu halten."

Ausblick 2016

2016 wird die Situation am Arbeitsmarkt herausfordernd bleiben. Bei einem prognostizierten Wirtschaftswachstum von 1,5 % wird mit einer Zunahme bei der Beschäftigung von 1200 Personen (+0,6%) gerechnet.
Grundsätzlich ist von einer ähnlichen Entwicklung wie 2015 auszugehen: steigende Beschäftigung bei gleichzeitig steigender Arbeitslosigkeit. Zewell: "Für Kärnten schätze ich das es in den nächsten 3-5 Jahren keine Entspannung am Arbeitsmarkt geben wird." Hinzu kommen neue Herausforderungen, wie zum Beispiel der Zuwachs bei Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Auch gibt es immer mehr Langzeitarbeitslose. In den Vordergrund rücken außerdem die Frauen: Sie sind von Arbeitslosigkeit stärker betroffen als Männer. 52 Prozent des Budgets setzt das AMS Kärnten daher gezielt für Frauen ein.

Integration von MigrantInnen

Ein wesentliches Thema wird 2016 die verstärkte Integration von MigrantInnen sein: Hier intensiviert das AMS Kärnten seine Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmigration (IAM) und dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF). Bei anerkannten Flüchtlingen und subsidiär Schutzberechtigten erfolgen Kompetenzchecks und Kurse zum Erwerb der deutschen Sprache. All jenen die lautstark Migranten für die steigende Arbeitslosigkeit verantwortlich machen sagt Zewell, dass "auch ohne Migranten die Situation in Kärnten nicht anders wäre" und diese Personen keine Konkurrenz am Arbeitsmarkt darstellen.

Die Arbeitslosenquote stiegt im Jahresschnitt um 0,3 Prozentpunkte an | Foto: panthermedia/DOC-Photo
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