Wohnkosten seit 2013 um sieben Prozent höher
AK-Mietenerhebung: Wohnungen in Kärnten sind in zwei Jahren um sieben Prozent teurer geworden.
Die AK Kärnten stellte ihre neueste Mietenerhebung vor. Wichtigstes Ergebnis: Die Wohnkosten privater Mietwohnungen sind seit 2013 pro Quadratmeter von 8,80 auf 9,42 Euro gestiegen, das sind bei 70 Quadratmetern monatlich 43,40 Euro mehr. Bei Genossenschaftswohnungen erhöhten sich die Wohnkosten von 6,56 auf 7,02 - bei 70 Quadratmetern sind das 32,20 Euro Mehrbelastung im Monat.
Die Hauptgründe: Annuitätensprünge für die Landesdarlehen sowie die Anhebung der Erhaltungs- und Verbesserungsbeiträge für zukünftige Sanierungen auf die gesetzlich zulässige Höchstgrenze. Das betrifft besonders Buwog- und ESG-Mietwohnungen.
Trends beim Mieten
Immer mehr private Mietverträge sind befristet. AK-Wohnrechtsexperte Michael Tschamer erklärt: "Nach Ablauf der Frist wird der Mietzins neu festgelegt und steigt in vielen Fällen." Betriebskosten sind weiters gesetzlich nicht definiert und die Heizkosten sind meist höher. "Private Vermieter halten oft an alten und teuren Heizsystemen fest."
Klagenfurt am teuersten
Die Landeshauptstadt ist das teuerste Pflaster: Privatwohnungen kommen auf einen sehr teuren Medianwert von 9,88 Euro pro Quadratmeter. Auf Platz 2 Villach (9,41 Euro) gefolgt von Spittal (8,05 Euro). Am günstigsten ist privater Wohnraum in Feldkirchen (6,63 Euro), St. Veit (7,17 Euro) und Wolfsberg (7,19 Euro).
Zu den Genossenschaftswohnungen: Klagenfurt (7,44 Euro) liegt hier vor Villach (7,16 Euro) und Völkermarkt (6,99 Euro). Billiger ist es in Spittal (6,13 Euro), Hermagor (6,14 Euro) und Feldkirchen (6,22 Euro).
Mieten fressen Einkommen
Bei einem Haushaltseinkommen zwischen 730 und 1.090 Euro betragen die durchschnittlichen Kosten einer 74 m2-Genossenschaftswohnung über 490 Euro. Damit fließt mehr als die Hälfte des Einkommens in die Wohnung.
Bei privaten Wohnungen nehmen beim selben Haushaltseinkommen die Wohnkosten zwar nur einen Anteil von 43,57 Prozent ein, die Wohnungsgröße beträgt im Median jedoch nur 45,01 m2.
Goach fordert Senkung der Mieten
AK-Präsident Günther Goach fordert den Gesetzgeber auf, Maßnahmen zur Mietsenkung zu treffen. Als ersten Schritt wäre eine Reform der Wohnbauförderung vonnöten - mit einer Zweckbindung der Wohnbauförderungsmittel und deren Rückflüsse, damit diese nicht im Landesbudget versickern. Goach: "Mehr sozialer Wohnbau senkt die Mietkosten, kurbelt die Wirtschaft an und senkt die Arbeitslosigkeit."
Die AK-Forderungen betreffen aber auch die Senkung der Betriebskosten und die Erhöhung der Förderungen für Mieter sowie die Schaffung eines einheitlichen Mietrechtsgesetzes.
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