Team Kärnten: Peinliche Fehler in Sachunterrichtsbüchern
Das Sachunterrichtsbuch "Schatzkiste - Sachunterricht Kärnten" für die Kärntner Schüler beinhaltet scheinbar einige peinliche Fehler. Bildungsdirektor: Ministerium soll Buch neuerlich prüfen. Verlag wird Bücher austauschen.
KÄRNTEN. Gerhard Köfer vom Team Kärnten fand heute pünktlich zum Schulstart gleich mehrere peinliche Fehler im Sachunterrichtsbuch der Kärntner Volksschüler. Das Buch sei nicht nur unzumutbar, seine Verwendung in den Kärntner Schulen sei "fatal".
Fehler im Buch
Unter anderem wird in der Rubrik der "Kärntner Berühmtheiten" von einem "Willhelm Hrudnigger" gesprochen, der für Köfer nur der bekannte Mundartdichter Wilhelm Rudnigger sein kann. Weiters wird das Beachvolleyball-Turnier in Klagenfurt als touristische Attraktion angeführt.
Der Beach Volleyball Grand Slam wird allerdings seit Jahren nicht mehr in Kärnten ausgetragen. Außerdem soll bei den Sehenswürdigkeiten zwar der Wörthersee angeführt worden sein, aber das dazugehörige Bild zeigt diesen nicht, so Köfer. Zu guter letzt wurde das Glantal in einer geographischen Abbildung nicht angeführt.
Weiteres wurde, laut Köfer, unter anderem der Sänger Udo Jürgens wieder zum Leben erweckt und mehrere Namen von Kärntner Persönlichkeiten falsch geschrieben. Außerdem ist in dem "Skandal-Werk" der Maler Herbert Boeckl 1866 gestorben, was einige Zeit vor seiner Geburt 1894 war.
Umgehend aus dem Verkehr zu ziehen
Köfer wundert sich, wie die Landesregierung "von bester Bildung" sprechen kann, wenn die Kärntner Volkschüler nicht einmal korrektes Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt bekommen.
Köfer hofft, dass die Bücher umgehend aus dem Verkehr gezogen und durch fehlerlose Exemplare ersetzt werden. Hier ist laut ihm auch der Schulbuchverlag zur Verantwortung zu ziehen, denn Lehrer müssen auf die Richtigkeit ihrer Bücher vertrauen können. Außerdem fragt er sich, wer für die Auswahl der Themen und die Bilder des Buches verantwortlich war.
Klinglmair will Fehler melden
Der neue Bildungsdirektor Robert Klinglmair reagierte sofort auf die Entdeckungen: Das zuständige Bildungsministerium solle sie prüfen und - wenn notwendig - Berichtigungen vornehmen. "Alle Bücher, die in Österreich als Schulbücher eingesetzt werden sollen, durchlaufen ein intensives Begutachtungsverfahren einer Kommission im BMBWF. Nach erfolgreicher Approbation werden diese - wie auch das genannte Buch ,Schatzkiste' - in die Schulbuchliste des Bundesministeriums aufgenommen. Lehrer können anschließend eine Auswahl jener Bücher treffen, die im Unterricht verwendet werden wollen, müssen aufgrund der Fülle allerdings nicht alle wählen."
Fehler könnten an die Schulbuch-Abteilung gemeldet werden. Klinglmair will das Bildungsministerium jetzt sofort informieren. Bis Korrekturen vorgenommen sind, sollte das "fragliche Buch" aus der Schulbuchliste gestrichen werden, meint er.
Köfer schlägt eigenes Kärntner Schulbuch vor
Aufgrund des fehlerhaften Buches fordert Köfer die Einsetzung einer eigenen Schulbuchkommission, welche die Inhalte der Schulbücher überprüfen soll. Weiteres kann sich Köfer gut vorstellen, dass die Kärntner Landesregierung in Zusammenarbeit mit anerkannten Kärntner Persönlichkeiten ein eigenes Sachunterrichtsbuch herausbringt. So könne man nicht nur fehlerhafte Inhalte besser vermeiden, auch das 100 jährige Jubiläum der Kärntner Volksabstimmung könnte ausreichend behandelt werden. Außerdem könne man sich durch ein eigenes Schulbuch aus der Abhängigkeit von Wiener Verlagshäusern lösen, so Köfer. Laut ihm gibt es in Kärnten genügend Verläge die ein Sachunterrichtsbuch für Kärnten produzieren könnten.
Bildungsministerium reagiert auf Schulbuchskandal
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung reagiert nun auf das fehlerhafte Sachunterrichtsbuch für Kärntner Volksschüler. Dieses soll umgehend gegen eine überarbeitete Fassung ausgetauscht werden. Dieser wird vom zuständigen Verlag flächendeckend vorgenommen.
Laut Ministerium wurde für die Approbation des Buches den zuständigen Stellen eine andere Fassung übermittelt worden. Der Verlag wurde bereits zu einem Gespräch eingeladen bei dem die Umstände des Zwischenfalls und die weitere Vorgehensweise geklärt werden sollen.
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