Regierungssitzung: Tunnelkette W2 muss umgesetzt werden
Politische Einigkeit bezüglich Koralmbahn: Bestandsstrecke am Wörthersee soll für den Nahverkehr erhalten bleiben. Für den Güterverkehr müssen Detailplanungen für Tunnelkette W2 schnell starten.
WÖRTHERSEE. Morgen, Mittwoch, findet ein von LH Peter Kaiser einberufenes Zentralraum-Lärmschutz-Gespräch statt. Dazu wurden alle politischen Verantwortungsträger - Regierungsmitglieder, Bundes-, Nationalrats- und Landtagsabgeordnete sowie Bürgermeister - eingeladen. Schon in der Pressekonferenz nach der heutigen Regierungssitzung war die Koralmbahn Thema.
Lärmschutz und Tunnelkette
Kaiser und LR Rolf Holub sprachen sich dabei für die sofortige Umsetzung von Lärmschutz-Maßnahmen an der Bestandsstrecke aus. Die ÖBB, so Kaiser, müsste jetzt mit Detailplanungen starten. Und zwar vor allem, was die vor über zehn Jahren erarbeitete Tunnelkette nördlich des Wörthersees (W2) betrifft.
Holub: "Die W2 Tunnelkette wird auch von 52 Bürgerinitiativen gut geheißen." Die Tunneltrasse werde kommen, der Bau selbst werde aber abhängig von der Entwicklung des Güterverkehrs sein und da seien 300 bis 400 Züge mehr pro Tag diagnostiziert. "Wir müssen uns die Trasse jetzt wünschen, damit wir in den Rahmenplan 2025 bis 2040 kommen. Daher ist es notwendig, jetzt in die Detailplanung zu gehen."
Politischen Druck erzeugen
LAbg. Sabina Schautzer (Grüne) ergänzt in einer Aussendung: "Die ÖBB haben in der Zwischenzeit ihre Prognose für das Verkehrsaufkommen auf der Wörthersee-Strecke von 290 auf 220 Züge pro Tag gesenkt und deswegen nur ein mäßiges Interesse, die beschlossene Trasse, deren Bau Milliarden Euro kosten wird, zu realisieren. Durch den für morgen geplanten Schulterschluss der politischen Parteien soll nun der notwendige politische Druck erzeugt werden, die beschlossene Güterverkehrstrasse im Interesse des Lärmschutzes der Wörthersee-Gemeinden möglichst rasch umzusetzen. Als nächsten Schritt sollen nun die ÖBB die Planungsarbeiten wieder aufnehmen und Lösungen für die Bahnknotenpunkte Klagenfurt und Villach entwickeln, danach geht es in die Detailplanung und die Umweltverträglichkeitsprüfung."
Thema im Verkehrs-Ausschuss
LAbg. Harald Trettenbrein (FPÖ) kündigt an, dass der Kärntner Landtag sich nach der morgigen Konferenz mit dem Thema beschäftigen wird. Entsprechende FPÖ-Anträge zum "Schutz gegen die drohende Lärmlawine" will Trettenbrein auch in der nächsten Ausschuss-Sitzung behandeln.
Klare Position
Auch ÖVP-LAbg. Herbert Gaggl setzt auf Geschlossenheit: "Es ist höchst an der Zeit, dass man sich im Land Kärnten über die Zukunft der Bahnstrecke einig wird und dadurch gegenüber den ÖBB eine klare Position und Linie verfolgen kann."
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