Mein Österreich – Mein Klosterneuburg
Volkspolitiker Josef "Pepi" Höchtl im Porträt
„Von Klosterneuburg bis Hongkong“ war Josef Höchtl in ganz Österreich und rund 100 Staaten der Welt unterwegs.
KLOSTERNEUBURG. "Du musst als Politiker die Menschen lieben", nennt Josef "Pepi" Höchtl eine Voraussetzung für Erfolge in der Politik. Seine politischen Aufgaben bewerkstelligt der Volkspolitiker von Klosterneuburg.
Vom "Vertriebenen-Kind" ...
„Meine Eltern waren bitterster Armut ausgeliefert", erzählt Josef Höchtl. Vater, Mutter und Großmutter waren sogenannte "Heimatvertriebene" aus ihrer angestammten südmährischen Heimat. "Unweit der Grenze, im niederösterreichischen Hadres, fanden sie schließlich als Untermieter eine halbwegs bewohnbare Unterkunft. Die Lebensverhältnisse darin waren zwar bescheiden, aber sie ließen sich nicht entmutigen, so erzählte man mir das in meiner Kindheit", so der 1947 in Hollabrunn Geborene.
Die gewaltsame Vertreibung aus der Heimat wurde in der Familie immer wieder zum Thema gemacht und prägte seinen Lebensweg und die Lebenseinstellung zutiefst: "Vor allem, was meine politische Tätigkeit und mein politisches Engagement in Sachen Menschenrechte auch heute noch betrifft. Mich dafür einzusetzen sah ich – und sehe es heute mehr denn je – als zentrale Aufgabe meiner öffentlichen Tätigkeit.“
... zum Politiker ...
15 Jahre lang war Pepi Organist in der Pfarrkirche Hadres, spielte in der Mannschaft des FC Union Hadres-Markersdorf (und später beim FC Nationalrat) Fußball und zeigte erstes politisches Engagement, als er mit 16 Jahren die Junge ÖVP-Gruppe in Hadres gründete und erster Obmann wurde. 1967 gründete er die Bezirksgruppe der "Niederösterreicher in Wien". Anfangs goutierte sein Vater, Raiffeisenkassendirektor, die politischen Vorhaben und Funktionen ganz und gar nicht. "Doch wenn man etwas verändern möchte, hat man in der Politik die Chance dazu", war sich Höchtl immer sicher.
Nach seinem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften wurde er im Alter von 25 Jahren zum Bundesobmann der Jungen ÖVP und später zum Bundesobmann des ÖAAB gewählt. Seit 1973 wohnt er in Klosterneuburg: Führende Klosterneuburger Politiker hatten ihn damals in seinem Büro in der Kärntner Straße besucht und überzeugt, dass er als Spitzenkandidat für Klosterneuburg und Wien-Umgebung 1975 ins Rennen der Nationalratswahl gehen solle. "Im Nachhinein gesehen, bin ich damit sehr zufrieden", sagt er nach 50 Jahre noch immer überzeugt.
... und auf die Titelseite
Wie man auf die Titelseite kommt, lernte Josef Höchtl bereits Anfang der 70er Jahre: Bei einer Pressekonferenz im Wiener Café Landtmann präsentierte er als angehender Bundesobmann der Jungen ÖVP ein Zehn-Punkte-Programm gegen die Abtreibung: Die Schulärzte sollten für Mädchen der Oberstufe auch die Pille verschreiben dürfen. Tags darauf lautete der Aufmacher der größten österreichischen Tageszeitung "Höchtl für Pille mit der Schulmilch". Der damalige VP-Obmann Karl Schleinzer reagierte prompt: "Er hat mich gleich um sieben Uhr früh am Telefon unsanft geweckt", erzählt Höchtl: "Im Nachhinein betrachtet war das zu meiner Popularisierung die beste Geschichte meines Lebens. Sogar die BBC hat berichtet."
Auftrag: Völkerverständigung
Heute ist Josef Höchtl Präsident des „Forchtensteiner Kreises“, einer Vereinigung von Spitzenpolitikern, die zuvor in der Jungen ÖVP aktiv waren, hält international Vorträge und lädt seit 1990 als Präsident der „Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung“ hochrangige und informative Persönlichkeiten aus verschiedenen Gebieten wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Diplomatie, Kultur, Religion etc. zu Vorträgen und Diskussionen. Am 8. November wird Bundesministerin Susanne Raab im Raika-Festsaal über Medien in Österreich und deren Finanzierung sprechen.
Zur Person:
Prof. Dr. Josef Höchtl ist österreichischer Wirtschaftswissenschafter, Sozialwissenschafter und Politiker. Von 1975 bis 1999 war er der Vertreter der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) im Nationalrat. Beruflich war er ab 1971 für die Wirtschaftsuniversität Wien tätig und arbeitete ab 1997 im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie teilweise für Kultur.
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