Bürgermeisterwechsel
Kaufmann könnte Nachfolge Schmuckenschlagers antreten
Klosterneuburgs Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager gab am 27. Novemer 2023 seinen Rücktritt mit Mitte Jänner 2024 bekannt. Als Nachfolger schlägt er seinen Parteikollegen, den Landtagsabgeordneten Christoph Kaufmann vor. In der Pressekonferenz am 28. November 2023 blickt er auf seine Zeit als Bürgermeister von Klosterneuburg zurück und lässt durchblicken, wo seine zukünftige Reise hingehen wird.
KLOSTERNEUBURG. "Ich bin jetzt 45 Jahre alt und habe noch die Möglichkeit einen beruflichen Wechsel durchzuführen", erklärt Stefan Schmuckenschlager zu Beginn der Pressekonferenz. "Die Chance, die sich mir nun geboten hat, wollte ich ergreifen." Gemeint ist damit ein Wechsel in die Privatwirtschaft. Schmuckenschlager betont zudem, dass es ihm wichtig ist, dass der Amtswechsel nicht in unmittelbarer Nähe eines Wahltermins stattfindet.
"Was mir sehr leid tut, ist, dass wir in Österreich ein furchtbar schlechtes politisches Klima haben", so der Bürgermeister weiter, der mit Anfang nächsten Jahres all seine politischen Mandate zurücklegen wird. "Die Parteien haben sich verhakt. Man wendet sich von einer gesellschaftsbildenden Politik ab. Man muss das Feuer einstellen, sonst wird man keine Menschen mehr finden, die an diesem schönen Land mitarbeiten wollen. Zum Glück ist das im Gemeinderat anders, was ein weiterer Grund ist, warum ich jetzt, in Ruhe diesen Wechsel einleiten kann."

- Stefan Schmuckenschlager legt Mitte Jänner 2024 sein Amt als Bürgermeister von Klosterneuburg sowie sämtliche politische Funktionen nieder.
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Krisengebeutelt
Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise, gefolgt von der Flüchtlingskrise verwies Schmuckenschlager auf einen erschwerten Amtseinstieg respektive harte Anfangsjahre. Auch die Coronapandemie hob er als deutliche Herausforderung hervor, betonte allerdings das hohe Verantwortungsbewusstsein aller politischen Kräfte in der Gemeinde.
"Das Budget, das wir bis 2024 vorgelegt haben, ist ein Budget der Notwendigkeiten. Es sind hohe Ausgaben, die wir bewerkstelligen müssen",
verweist Schmuckenschlager auf die Konsequenzen der aktuellsten Krise, den Ukraine-Konflikt.

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Schmucker Rückblick
Nicht ohne Stolz verweist Schmuckenschlager auf die Errungenschaften der vergangenen Jahre. Dabei hebt er die Errichtung des Sozialmarktes beziehungsweise seine Rettung gemeinsam mit dem Roten Kreuz hervor. Ebenso den Energiekostenzuschuss in der Gemeinde, mehr Gemeindewohnungen sowie den Kauf von Startwohnungen für geringere Miete, die humanistische Organisation 'Klosterneuburg hilft' und die Stärkung der Vereine. "Besonders stolz bin ich auf die Zusammenarbeit mit der Initiative 'Gut leben mit Demenz'", so der Noch-Bürgermeister.
Schmuckenschlager spricht neben seinem Dank an Familie, Freunde und sein Team im Rathaus aber auch jene Punkte an, die er selbst als Fehler wahrnimmt. Denn es gibt auch Dinge, die im leid tun. Etwa "die persönlichen Verletzungen, die im politischen Gefecht stattfanden". Außerdem:
"Wir haben heute noch eine viel zu kleine Sonderschule. Ich würde mir wünschen, dass wir es in Klosterneuburg schaffen, hier noch eine Verbesserung durchzuführen. Ich empfinde es auch als persönliche Schwäche, dass wir die Umsetzung einer Enthärtungsanlage für weiches Wasser nicht geschafft haben. Und was mir auch leid tut ist, dass es mir nicht gelungen ist, der Kultur mehr Raum zu geben."

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Zukunftsausblick
Wo genau in der Privatwirtschaft Schmuckenschlager seinen weiteren Weg bestreiten wird, wollte er noch nicht bekanntgeben. Mit dem ihm bekannten Maß an Humor kann der Noch-Bürgermeister einen großen Immobilienkonzern der händeringend um Restrukturierung kämpft, Waffenhandel und Glücksspiel, allerdings ausschließen.
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