Mobil in Klosterneuburg
Radlobby fordert sichere Radwege in der Stadt

- Vertreter der Fahrradlobby überreichen Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager Unterschriften für sichere (Schul-)Radwege in der Stadt.
- hochgeladen von Angelika Grabler
KLOSTERNEUBURG. "Müssten das nicht mehr sein?", fragt Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager, als ihm Gerald Teschl, Initiator der Petition für Radwege zum Klosterneuburger Gymnasium, gemeinsam mit Vertretern der Radlobby Klosterneuburg 444 Unterschriften überreicht. Interessiert hört sich das Stadtoberhaupt die Argumente der Fahrradlobbyisten an.
Private Initiative
Die von Gerald Teschl, Vater zweier Gymnasiasten, im vergangenen Herbst gestartete Petition fordert die Errichtung von Schutzwegen vor dem Gymnasium sowie Radstreifen gegen die Einbahn in der Gadesgasse und der Medekstraße. Teschl: „Radfahren ist wichtig für Kinder und Jugendliche. Es fördert die Gesundheit, macht müde Kinder munter, gibt den Kindern Freiheit. Dabei muss aber die Sicherheit unserer Kinder oberste Priorität haben. In diesem Zusammenhang sind die Elterntaxis ein großes Problem. Die Zufahrtsstraßen sind in der Früh komplett überlastet.“
Keine Schulzone
Auf den Tisch kam ebenso der Vorschlag, rund um die Schule Fahrverbote von 7.45 bis 8.15 Uhr einzuführen. "Freiwillig fährt dort ohnehin niemand um diese Zeit", argumentiert Schmuckenschlager, der die übrigen Vorschläge in den entsprechenden Aussschüssen prüfen lassen will und dazu den zuständigen Stadtrat Holger Herbrüggen ins Boot holte.
Lippenbekenntnisse
Für Radlobby-Sprecher Werner Palfinger ist das Problem ein grundlegendes: „Das im Vorjahr beschlossene Stadtentwicklungskonzept (STEK 2030+) sieht eine aktive Steigerung des nachhaltigen Verkehrs – zu Fuß, per Rad, öffentlicher Verkehr – auf 55 Prozent bis 2030 vor, unter anderem durch den raschen Ausbau der Radwege. Die Gemeinde hat sich hier also viel vorgenommen, jetzt müssen aber Taten folgen. Natürlich ist es wichtig, bei den Kindern anzufangen, das sind die Autofahrer von morgen. Wir wissen von anderen europäischen Städten, dass eine deutliche Steigerung des Radverkehrsanteils in wenigen Jahren machbar ist, aber nur, wenn intensiv in hochwertige Radwege investiert wird. Als Richtwert geben Experten 30 Euro pro Jahr und Einwohner an. Klosterneuburg investiert heuer aber nur rund 2 Euro pro Einwohner." Das STEK nehme man sehr ernst, betont Schmuckenschlager, und will sich sein Budget nicht kleinreden lassen. "Ich habe das schon öfter gesagt und bleibe dabei: Das Radbudget ist nicht allein das für Radwege, auch andere Verkehrslösungen zählen mit. Auf neuen Straßen fahren auch Radfahrer."


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