Pfandsystem
Warum in Klosterneuburg die Flaschen versteckt werden

- Die Stadt Klosterneuburg betont, dass das Pfandsystem insgesamt eine positive Wirkung erzielt hat und viele Bürger bereits ihr Verhalten geändert haben.
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Sie sind 25 Cent wert – und landen trotzdem im Gebüsch. Täglich werden in der Region Pfandflaschen in Mülleimer geworfen, unter Parkbänken versteckt oder direkt auf der Straße fallen gelassen. Obwohl ein funktionierendes Rückgabesystem existiert, verzichten viele Menschen bewusst auf das Geld. Warum? Und was passiert mit all den „vergessenen“ Flaschen?
KLOSTERNEUBURG. Das Pfandsystem in Klosterneuburg ist aus Sicht der Stadt eine erfolgreiche Maßnahme im Bereich Rohstoffschonung und Wiederverwertung. Seit der Einführung des Systems sind deutlich weniger Plastikflaschen in den öffentlichen Abfallbehältern zu finden. Das zeigt, dass viele Bürger bereits ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickelt haben. Dennoch gelangen nach wie vor viele Glas-Pfandflaschen nicht zurück in den Kreislauf, sondern landen im Altglas oder – seltener – an öffentlichen Aufenthaltsorten wie Parks, Haltestellen oder Parkplätzen. Diese sogenannten „Fehlwürfe“ sind laut Stadt kein großes Problem und werden durch die städtische Müllentsorgung regelmäßig entfernt und dem Recycling zugeführt.
Gründe für den Wegwurf
Doch warum werfen trotzdem viele Menschen Pfandflaschen achtlos weg? Die Gründe dafür sind vielfältig. Einige Bürger fühlen sich durch das System überfordert oder sehen den Aufwand, Flaschen zu sammeln und zurückzubringen, als zu groß an – besonders unterwegs. Andere sehen sich vor logistischen Herausforderungen, wenn etwa keine Annahmestellen in unmittelbarer Nähe existieren oder die Maschinen zeitweise außer Betrieb sind.

- Symbolbild. Menschen mit etwa Sehbehinderung können die Maschinen wegen des Touchpads nicht selbstständig bedienen.
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Menschen mit etwa Sehbehinderung können die Maschinen wegen des Touchpads nicht selbstständig bedienen. Sie sind auf die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen oder sehen sich gezwungen, die Flaschen - und damit Geld - wegzuwerfen.
Weiterentwicklung
Die Stadt Klosterneuburg betont, dass das Pfandsystem insgesamt eine positive Wirkung erzielt hat und viele Bürger bereits ihr Verhalten geändert haben. Es bleibt wichtig, das Bewusstsein weiter zu schärfen und mögliche Hemmnisse bei der Rückgabe zu reduzieren. Aber auch diejenigen mitzudenken, welchen ein barrierefreier Zugang nicht nur das Leben erleichtert, sondern auch am Alltag partizipieren lässt.
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