"Mehr Transparenz im Rathaus"
Gemeinderat Peter Hofbauer will Klosterneuburgs Stadtverwaltung reformieren.
KLOSTERNEUBURG (mh). Schon seit Jahren fordert Gemeinderat Peter Hofbauer, einziger Mandatar seiner eigenen Liste, eine Evaluierung der Verwaltungsstruktur des Rathauses: "Die dreizehn Stadträte sollen auf neun reduziert werden und die Ortsvorsteher aus dem Gemeinderat kommen."
"Viel Geld sparen"
Darüber hinaus setzt sich Hofbauer für die Offenlegung der Stellenbeschreibungen der verschiedenen Dienststellen der Stadtverwaltung ein. "Durch mehr Transparenz können Bereiche zusammengelegt und viel Geld gespart werden." Doch bisher hat sich der Polit-Rebell mit seinen wiederholten Anträgen an der ÖVP-Mehrheit die Zähne ausgebissen.
Kaum Verbündete
Johannes Kehrer von der Liste SAU sieht sich mit Hofbauer auf einer Linie: "Die effiziente Gestaltung der Verwaltung und die Transparenz bei den Dienstposten sind auch uns ein Anliegen." Wenig Gegenliebe zu Hofbauers Plänen kommt hingegen von Bernd Schweeger (Plattform Unser Klosterneuburg), der als Unternehmensberater den umgekehrten Weg für richtig hält: "Erst müssen die Prozesse transparent gemacht werden, dann kann man daraus die entsprechende Struktur mit Stellenzielen und Verantwortungen ableiten."
"Für die Bürger unterwegs"
Für Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) kommen die Forderungen zu einem völlig ungeeigneten Zeitpunkt: "Eine Einsparung von Politikern kann man immer nur nach einer Wahl diskutieren, weil die Mandatare ja auf fünf Jahre festgelegt sind." Grundsätzlich halte er nur dann etwas davon, "wenn die Arbeit erledigt wird und keine Qualität verloren geht". Die Transparenz bei den Stellenbeschreibungen hält der Ortschef für ausreichend: "Wenn wir Stellen ausschreiben, beschreiben wir sehr genau, was gemacht werden muss." Auch Hofbauers Forderung nach Evaluierung ist Schmuckenschlager unverständlich: "Wir lassen intern immer wieder Evaluierungen laufen und passen das Organigramm stetig an die gesetzlichen Vorgaben an." Klosterneuburg arbeite daran, immer eine moderne Struktur zu haben. "Im Vergleich zu anderen Städten ist unsere Verwaltung alles andere als aufgebläht. Wir haben etwa 400 Mitarbeiter und zwei Drittel davon haben keinen klassischen Bürojob. Die Mehrheit unserer Mitarbeiter sind als Kindergärtner, Musiklehrer oder im Straßendienst für die Bürger unterwegs."
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