Kunst
Karikaturmuseum Krems feiert 20 Jahre
Als einziges österreichisches Museum für satirische Kunst behauptet das Karikaturmuseum Krems seit 20 Jahren seine Sonderstellung in der Museumslandschaft.
KREMS. Das von Gustav Peichl alias Ironimus geplante Haus wurde am 29. September 2001 eröffnet. An der Gründung war auch Manfred Deix beteiligt. Mit seinen zahlreichen Cartoons und den sogenannten Deix-Figuren prägte er die heimische Presselandschaft viele Jahre. Die Karikatur gilt als kritischer Zeitzeuge und ist ein flammendes Plädoyer für Meinungsfreiheit und Toleranz. So nimmt die Karikatur heute einen bedeutsamen Raum in der kritischen Auseinandersetzung mit den Lebensrealitäten ein. Humor gewährt ihr den größtmöglichen Spielraum.
Humor spielt die Hauptrolle
„Mit unseren bisher 92 Ausstellungen gewähren wir besondere Perspektiven sowohl auf das Zeitgeschehen als auch auf Künstlerinnen und Künstler. Der Humor kommt dabei natürlich nicht zu kurz. Rund 50.000 Menschen besuchen uns pro Jahr. Wenn ich durch das Museum gehe und waches Strahlen in den Augen dieser Personen bemerke, beflügelt das meine Arbeit“, führt Gottfried Gusenbauer, künstlerischer Direktor des Karikaturmuseum Krems, aus.
Klassiker der Karikatur
Russisch-historische Karikaturen zum Thema Kalter Krieg waren von den Künstlern aus „Kukryniksy“ zu sehen. Skandalen und Hoffnungen der österreichischen EU-Mitgliedschaft begegneten Besucher*innen in „Tu felix Austria … zeichne!“ Als Zeichner von erotischen Karikaturen präsentierte das Museum den Filmemacher Federico Fellini. International machte das Karikaturmuseum Krems mit den Cartoons von Mordillo und den „Lucky Luke“-Comics von Achdé auf sich aufmerksam. Mit einem besonderen Einblick in die Arbeitsweise der Trickfilm-Künstlerinnen von Red Bull erweiterte es das Verständnis heutiger Karikatur.
7.000 Originale
Neben seiner Ausstellungstätigkeit setzt sich das Karikaturmuseum Krems in enger Zusammenarbeit mit den Landessammlungen Niederösterreich für die Bewahrung von Karikaturen ein. Die Karikatursammlung des Landes Niederösterreich umfasst mit einer Vielzahl an Werken von Gerhard Haderer, Erich Sokol sowie Bruno Haberzettl heute zirka 7.000 Originale und stellt damit die größte ihrer Art in Österreich dar. Die Erforschung dieser künstlerischen Dokumente steht außerdem im Fokus der wissenschaftlichen Kooperation mit den Landessammlungen Niederösterreich und der Donau-Universität Krems.
Im Rahmen des internationalen Austauschprogramms Air – Artist in Residence Niederösterreich fördert das Karikaturmuseum Krems vor allem Künstlerinnen. Damit setzt es ein wichtiges Zeichen in der Karikaturszene, die vor allem von männlichen Kunstschaffenden geprägt ist. Zukunftsweisende und digitale Projekte werden seit 2018 mit dem Erich-Sokol-Preis gewürdigt. Mit der Auszeichnung bestärkt das Karikaturmuseum Krems den kritischen und offenen Dialog in einer global vernetzten Welt.
Künstler engagieren sich zum Jubiläum
Ihren Blick auf das Karikaturmuseum Krems teilen Künstler mit eigens angefertigten Zeichnungen zum 20-Jahr-Jubiläum. So werden Arbeiten von Michael Pammesberger, Margit Krammer, Oliver Schopf, Stephanie Wunderlich, Nicolas Mahler und Florian Satzinger u. a. als Countdown bis zum 29. September auf der Website des Karikaturmuseum Krems enthüllt.
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