Eugen Freund in Krems
KREMS. Die SPÖ der Stadt Krems hatte den SP-Spitzenkandidaten für die EU-Wahl, Eugen Freund, nach Krems eingeladen.
Am Dienstag kam der ehemalige Zeit im Bild-Moderator tatsächlich. Empfangen wurde er vom Stadtchef Reinhard Resch selbst, Ewald Sacher, den Stadträten Eva Hollerer, Albert Kiesling, Klaus Bergmaier und mehr. Nachdem er sich von Rathaus und verschiedenen Kremser Institutionen, wie der Donauuniversität zumindest im Vorbeifahren ein Bild gemacht hattte, landete er beim Pressegespräch im Wellenspiel.
Wirklich alt und wirklich neu
"Was ich hier toll finde, ist die Mischung aus wirklich alt und wirklich neu", lobte Eugen Freund das Kremser Stadtbild. Und dabei hat auch die EU ihre Finger im Spiel. "Bei meinem Besuch im Burgenland hörte ich oft: Das ist von der EU gefördert!", erwähnt Freund einen positiven Eindruck, "und jetzt komme ich in die Stadt Krems und höre auch, was hier alles von der EU gefördert wurde. Nur dass dies kaum jemand weiß." Schließlich stehe nicht auf jedem Projekt auch das EU-Zeichen drauf. "Zum Beispiel der Hochwasserschutz ist von der EU gefördert", erinnerte Resch, "oder die Wirtschaftsagentur ecoplus assoziert jeder mit dem Land." Tatsächlich würden aber 6.000 Projekte mit 130 Millionen der EU gefördert, nicht zu vergessen die "regionale Entwicklung ländlicher Raum"- kurz Landwirtschaft.
EU-Parlament
"Es ist den wenigsten bewusst, welche Wahl da im Mai stattfindet", bedauerte Reinhard Resch. Spitzenkandidat Eugen Freund konnte die Bedeutung der EU für den Einzelnen durchaus erklären: " Rund 80 Prozent der Gesetze, die im EU-Parlament beschlossen werden, werden in den Mitgliedsstaaten umgesetzt - daran sieht man, welch wichtiges Instrument das EU-Parlament ist."
Friedensprojekt EU
"Über die Vorteile der EU wurde in letzter Zeit wenig geredet, nur über die Krise. Das haut uns natürlich das Image zusammen", bedauerte Freund, "das Friedensprojekt trat so in den Hintergrund." Militärische Auseinandersetzungen zwischen EU-Staaten seien nun nicht mehr vorstellbar. "Und plötzlich kommt die Ukraine-Krise auf uns zu. Nun ist es wichtig, dass Europa und Russland einen Dialog führen", so Freund, "wir wollen nicht, dass zusätzlich zur sozialen Krise auch noch eine militärische Krise kommt."
Sorge Jugendarbeitslosigkeit
Große Sorgen mache Eugen Freund die Jugendarbeitslosigkeit innerhalb der EU. "Jeder zweite Jugendliche in Griechenland, Spanien hat keinen Job." Dabei würden 1.000 Milliarden Euro jährlich am Fiskus vorbeigeschleust. "Ab 2017 gibt es ja den Datenaustausch. Wenn man nur 10 Prozent davon bekäme, könnte man viel für junge Menschen tun", ist Freund sicher.
"Ein sozialdemokratisches EU-Parlament würde sicher anders mit Jugendbeschäftigungsprojekten umgehen", hofft Bürgermeister Resch auf mehr Gewicht auf Soziales. Der Vorteil in Österreich sei, dass die Jugendarbeitslosigkeit hier gering gehalten sei. Freund: "Wir wollen aber, dass dies auch in anderen EU-Staaten umgesetzt wird."
Bankenkontrolle
Ein wichtiges Thema sei auch die Bankenkontrolle. "Es gibt günstige Zinsen, aber die gehen momentan nicht in die Realwirtschaft weiter", kritisiert Freund den Hang der großen Banken zum Spekulieren. Normale Menschen würden keine Kredite bekommen, weil das billige Geld von der EZB (0,25 Prozent Zinsen) lieber zum Spekulieren verwendet wird.
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