Energieeffizienz
"KlimaWerkstatt Alpbachtal" gibt Tipps fürs Bauen

Wer sein Zuhause nachhaltig verschönern will, sollte renovieren, statt neu zu bauen, mit weniger Quadratmeter Wohnfläche zufrieden sein und auf recycelte und alternative Baustoffe setzen. Auch PV-Anlagen sind ein großes Thema. | Foto: Pixabay (Symbolfoto)
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  • Wer sein Zuhause nachhaltig verschönern will, sollte renovieren, statt neu zu bauen, mit weniger Quadratmeter Wohnfläche zufrieden sein und auf recycelte und alternative Baustoffe setzen. Auch PV-Anlagen sind ein großes Thema.
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Rainer Unger vom Gemeindeverband "KlimaWerkstatt Alpbachtal" erklärt, wie man daheim nachhaltig sowie effizient bauen und leben kann. 

BEZIRK KUFSTEIN. Die Baubranche verursacht fast vierzig Prozent der globalen CO2-Emissionen. Vor allem die Zementherstellung ist sehr ressourcenintensiv. Wie kann man sein Zuhause also schön machen, ohne dabei die Umwelt zu viel zu belasten? Rainer Unger, Geschäftsführer des Gemeindeverbandes "KlimaWerkstatt Alpbachtal" verrät, wie es geht. 

KlimaWerkstatt berät

Wer aus der Region Alpbachtal kommt, kann sich in Sachen Energie durch die „KlimaWerkstatt Alpbachtal“ beraten bzw. helfen lassen. Diese ist das gemeinsame Zukunftsprojekt von Gemeinden der Region mit der Tourismusregion Alpbachtal und die zentrale Koordinationsstelle für Klimaschutz, erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit in der Region. Bürger und Bürgerinnen der Gemeinden Alpbach, Reith im Alpbachtal, Brixlegg, Münster und Kramsach werden bei allen Fragestellungen rund um erneuerbares Heizen, Sonnenstrom und Förderungen vom Team des Gemeindeverbands „KlimaWerkstatt Alpbachtal“ unterstützt. Für alle Personen mit Hauptwohnsitz in einer der fünf Gemeinden ist darüber hinaus die Energieberatung der Energieagentur Tirol kostenlos möglich.

Rainer Unger begleitet und betreut Gemeinden und Bürger im Alpbachtal auf dem Weg in eine klimafreundlichere Zukunft.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • Rainer Unger begleitet und betreut Gemeinden und Bürger im Alpbachtal auf dem Weg in eine klimafreundlichere Zukunft.
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Renovieren und alternative Baustoffe

Die Zeiger für den ökologisch nachhaltigen Bau stehen dabei auf renovieren, statt neu zu bauen, mit weniger Quadratmeter Wohnfläche zufrieden zu sein und auf recycelte und alternative Baustoffe zu setzen, wie Unger erklärt. Dies bedeutet, auf Styropor in der Dämmung zu verzichten oder Holz als Baustoff einzusetzen. Auch Lehm wird eine immer beliebtere Alternative zum Beton und besticht durch ein besonders angenehmes Raumklima.

Wärmepumpe und PV

"Grundsätzlich empfiehlt es sich, das Eigenheim so energieeffizient wie möglich zu bauen", sagt Unger. Der Energieträger der Zukunft heißt Strom. Kein Gebäude sollte ohne PV-Anlage geplant werden.

"Kombiniert mit einer Wärmepumpe, ist die PV-Anlage der Schlüssel zu einer kosteneffizienten und unabhängigen Energieversorgung. Ob sich die PV-Anlage nach 5, 7 oder 13 Jahren rein wirtschaftlich amortisiert, spielt bei einer Lebensdauer des eigenen Kraftwerks von dreißig Jahren eine untergeordnete Rolle",

erklärt Unger weiter. Wichtig ist, den Eigenverbrauch möglichst zu optimieren, indem die Stromverbraucher im Haus an die Produktionszeiten der PV-Anlage angepasst werden. Darüber hinaus kann die PV-Anlage mit einem Heimspeicher erweitert werden, welcher die Unabhängigkeit weiter erhöht. Damit kann der zu Mittag erzeugte Strom in die Abendstunden „mitgenommen“ werden.

Wechsel von Stromanbieter

Auch der Wechsel zu einem Stromanbieter, welcher dynamische Stromtarife auf Stundenbasis anbietet, ist eine Möglichkeit, um langfristig Kosten zu sparen. Mittels "Smartmeter" und intelligenter Steuerung kann Strom automatisch immer zum günstigsten Tageszeitpunkt, meist in der Nacht und Mittags, eingekauft werden und der Verbrauch im Haus dementsprechend angepasst oder die Batterie mit günstigem Ökostrom geladen werden.

Der „Gemeindeverband Klimawerkstatt Alpachtal“ bildet auch eine zentrale Koordinationsstelle für Klimaschutz und Klimawandelanpassung. | Foto: Grießenböck
  • Der „Gemeindeverband Klimawerkstatt Alpachtal“ bildet auch eine zentrale Koordinationsstelle für Klimaschutz und Klimawandelanpassung.
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Interessierte können sich auch erkundigen, ob in ihrer Gemeinde eine Energiegemeinschaft geplant ist. Die "KlimaWerkstatt Alpbachtal" konzipiert eine ebensolche. Dadurch kann Strom in der Nachbarschaft, der Gemeinde oder in der Region relativ einfach geteilt werden. Das entlastet die übergeordneten Stromnetze und schafft eine unabhängige dezentrale Stromversorgung.

Förderungen möglich

Dabei gibt es immer zwei Förderstellen: Jene des Bundes mit der Abwicklungsstelle KPC (Kommunalkredit Public Consulting – www.umweltfoerderung.at) und jene des Landes über die Abteilung Wohnbauförderung für Neubau und Sanierung. Beide Systeme sind kombinierbar. Darüber hinaus fördern einige Gemeinden noch individuell, meist für PV-Anlagen. 

Zur KlimaWerkstatt

Die KlimaWerkstatt Alpbachtal sucht Wege und Lösungen zur Umsetzung einer lebenswerten und klimaneutralen Zukunft der Region, unterstützt bei der Entwicklung von Projekten im Nachhaltigen Tourismus und der Mobilität, aber auch bei der Planung von erneuerbaren Energieprojekten, wie etwa Photovoltaikanlagen und Erneuerbare Energiegemeinschaften.
"Wir beraten zum Thema Förderungen und sind offen für Projektideen, die uns helfen, unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und gleichzeitig die hohe Lebensqualität in unserer Region zu erhalten. Denn, jede Veränderung birgt auch eine Chance", sagt Unger.

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.
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