Die Krise nach der Katastrophe

Julia Kohl und Kristin Ruhs in einem Kinderheim in Nepal
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Ein Spendenaufruf für die Erdbebenopfer in Nepal

Im Fernsehen kommen nun schon lange keine Nachrichten mehr über Nepal und auch im Internet wird immer weniger Neues berichtet. Kristin Ruhs (21) und ich, Julia Kohl (22), verbrachten beide in den letzten drei Jahren lange Zeit in Nepal. Kristin insgesamt ein Jahr und ich fünf Monate. Während unserer Zeit in Nepal lernten wir viele tolle Menschen kennen, die zu guten Freunde wurden. Sie zeigten uns ihre Bräuche und Kultur und mit der Zeit wurde uns das Land vertraut, ja sogar zu einer zweiten Heimat. Daher fällten wir aufgrund der aktuellen katastrophalen Ereignisse die Entscheidung, Ende Juli wieder für einige Monate nach Nepal zu fliegen, um den Menschen zu helfen, die durch die Erdbeben fast alles verloren. Unser dafür ins Leben gerufene Spendenprojekt „JAYA Nepal – Help the people in Nepal“ kann auf Facebook verfolgt werden unter www.facebook.com/erdbebenhilfenepal.

Wie wir feststellten, kennen viele Menschen Nepal nicht. Oft hörten wir Reaktionen wie: „Ach Neapel, das ist doch in Italien oder?“ oder „Ah Nepal, liegt das nicht irgendwo in Südamerika“? Nach den Ereignissen der letzten Wochen und der Präsenz in den Medien wissen nun sicher mehr Menschen, wo Nepal liegt, nämlich genau über Indien, direkt am Himalaya. Die Plattentektonik sorgt dafür, dass dieses riesige Gebirge jedes Jahr um circa einen Zentimeter in die Höhe wächst, und dass Nepal jedes Jahr eine Fläche von zwei Fußballfeldern verliert, da es von dem Zusammentreffen des indischen Subkontinents mit der euroasiatischen Platte regelrecht zerknautscht wird. Dadurch hat sich der Himalaya aufgetürmt, der nun jedes Jahr Scharen von Touristen anlockt. Dieses Naturschauspiel trägt jetzt Schuld am Tod tausender Menschen. Das erste Erdbeben am 25. April hatte eine Stärke von 7.8 auf der Richter-Skala, das zweite folgte nur 17 Tage später mit einer Stärke von 7.3. Insgesamt kostete die Katastrophe mehr als 8000 Menschen das Leben.

Jeden Tag bekommen wir Nachrichten über die dortige Lage. Viele unserer Freunde verloren ihre Häuser, oftmals stehen ganze Dörfer nicht mehr. Zelte, um sich vor dem einsetzenden Monsun zu schützen sind oft nicht vorhanden und die nächste größere Stadt liegt ein paar Stunden entfernt.
Außerdem gibt es viel zu wenig Essen, sowie Utensilien um zu kochen. Die Armen, von denen es sowieso schon viel zu viele gab, die oftmals in eigens zusammengezimmerten Blechhütten lebten, haben nun gar nichts mehr.
Und die Zukunft sieht alles andere als rosig aus. Bezahlte Arbeit gibt es sowieso viel zu wenig in Nepal. Viele Menschen, vor allem Frauen sind Analphabeten und selbst wenn man einen Arbeitsplatz hat, reicht das Gehalt meist nur für das alltägliche Leben, aber keinesfalls um sich davon etwas anzusparen und schon gar nicht um ein Haus zu bauen, das nicht beim nächsten kleineren Beben wieder wie ein Kartenhaus zusammenfällt.

Wir haben unseren Freunden dort viel zu verdanken, Erlebnisse, die nicht mit Geld aufgewogen werden können. Wir möchten sie in diesen schweren Zeiten unterstützen und ihnen helfen, ihre Häuser wiederaufzubauen. Natürlich ist das schwierig, zumindest sollen sie jedoch keinen Hunger und Durst, sowie unter dem Regen des Monsuns leiden müssen.

Zu diesem Zweck eröffneten wir ein Spendenkonto. Uns geht es nun hauptsächlich um Menschen, die nicht von Organisationen oder der Regierung unterstützt werden und dadurch nur wenig bis keine Hilfe bekommen. Konkret handelt es sich um ein Dorf namens Gejha, nahe Rampur in der Region Palpa (etwa 14 Stunden von der Hauptstadt Kathmandu entfernt) und um einen Ort namens Swaragaun in der Region Gorkha (etwa 13 Stunden von Kathmandu entfernt).

In Swaragaun, wie auch in Palpa sind viele Nepalis, die sehr gerne helfen würden, denen aber nur begrenzt finanzielle Mittel zu Verfügung stehen. Sie wollen beim Aufbau mithelfen und haben durch kleine Geldbeträge, die ihnen aus Europa oder auch von Freunden aus den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Katar zugeschickt wurden Hilfsgüter gekauft und dorthin gebracht. Es reichte aber leider nicht für viel, deshalb ist es dringend nötig ihnen unter die Arme zu greifen und ihnen wieder Mut zu machen.

Wenn Sie helfen möchten, spenden Sie bitte an folgendes Konto:

Volksbank Ludwigsburg
Spendenkonto Nepal
IBAN: DE93 6049 0150 0860 343 006
BIC: GENODES1LBG

Jeder Euro zählt und das Geld kommt zu 100 Prozent in Nepal an!!

Die ersten Spenden, welche wir direkt nach dem Erdbeben erhielten, wurden bereits mit Western Union nach Nepal geschickt und damit wurden hauptsächlich Lebensmittel, Zelte und Decken gekauft.

Ende Juli fliegen wir selbst wieder nach Nepal, nehmen alle gesammelten Spendengelder mit und übergeben sie persönlich unseren Kontaktpersonen. Auch dann wird dort noch sehr, sehr viel Hilfe nötig sein. Wir werden vor Ort sehen, wofür es am besten eingesetzt werden kann und besprechen alles mit den Leuten dort. Da wir beide gut nepalesisch sprechen, haben wir auch die Möglichkeit, uns mit den Leuten in den Dörfern zu verständigen, die oftmals kein Englisch können.

Mit Ihren Spenden können Sie viele Leute dort sehr glücklich machen!

Falls Sie die Menschen gerne persönlich unterstützen möchten, bietet die Reiseagentur Travel Corporation Nepal nun extrem günstig Volunteering in Nepal an. Dabei helfen Sie, dringend benötigte Dinge wie Kleidung, Zelte und Nahrungsmittel in die Dörfer zu bringen, Notunterkünfte zu errichten und Häuser wieder aufzubauen. Als Volontär können Sie auch beim Aufbau der Schule in Swaragaun helfen. Es fallen keine Verwaltungskosten an, Sie zahlen nur 15 Euro pro Tag, sodass die Kosten, die verursacht werden gedeckt sind. Mehr Informationen finden Sie hier http://www.travelcorporationnepal.com/emergencyaidnepal.html
oder schreiben Sie bei Interesse einfach eine E-Mail an travelcorporationnepal@gmail.com.

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