Für ihr Lebenswerk
Hildegard Wittlinger erhielt Ehrenzeichen in Walchsee

Anni Naschberger (Gemeinderätin und Obfrau des Sport- und Kulturausschusses), Bürgermeister Ekkehard Wimmer, Frau Hildegard Wittlinger, Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Geisler und Gemeindevorstand Thomas Ritzer (v.l.) | Foto: Wittlinger Therapiezentrum
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  • Anni Naschberger (Gemeinderätin und Obfrau des Sport- und Kulturausschusses), Bürgermeister Ekkehard Wimmer, Frau Hildegard Wittlinger, Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Geisler und Gemeindevorstand Thomas Ritzer (v.l.)
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Hildegard Wittlinger wurde bereits im Jahr 2020 vom Land Tirol als Wegbereiterin der Manuellen Lymphdrainage das Ehrenzeichen verliehen. Nun hat sie auch ihre Heimatgemeinde Walchsee für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

WALCHSEE.Hildegard Wittlinger und ihr Mann Günther haben vor mehr als fünf Jahrzehnten eine international höchst anerkannte gesundheitliche Institution erschaffen – Das Wittlinger Therapiezentrum für Lymphödempatientinnen und -patienten. Für diese umfassenden Verdienste, nicht nur im wissenschaftlichen, sondern auch im wirtschaftlichen Bereich, wurde Hildegard Wittlinger vor Kurzem mit dem Ehrenzeichen in Gold von der Gemeinde Walchsee ausgezeichnet.

Ein außerordentliches Lebenswerk

Walchseer Bürgermeister Ekkehard Wimmer hielt die Ansprache über die besonderen Lebensleistungen des 93-Jährigen vor rund 120 Menschen im örtlichen Mehrzwecksaal.

"Frau Wittlinger blickt durch ihre Menschlichkeit auf ein außerordentliches Lebenswerk, das nicht nur auf wissenschaftlichen Leistungen basiert, die dem Therapiezentrum internationales Renommee brachte, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht durch den Betrieb einen besonderen Mehrwert für die Gesellschaft und Gemeinde bringt“,

hebt der Bürgermeister hervor. Hildegard hat sich jahrzehntelang dafür eingesetzt, die Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder an Therapeutinnen und Therapeuten in der ganzen Welt weiterzugeben. So konnte die Lebensqualität unzähliger Menschen verbessert werden. "Durch ihren Einsatz trug sie maßgeblich zur Bekanntheit der Gemeinde Walchsee bei", ergänzt Bürgermeister Wimmer. Bereits im Jahr 2020 war Hildegard Wittlinger für ihr Schaffen mit dem Ehrenzeichen des Landes Tirol ausgezeichnet worden.

Bgm.-Stv. Bernhard Geisler und Hildegard Wittlinger. | Foto: Wittlinger Therapiezentrum
  • Bgm.-Stv. Bernhard Geisler und Hildegard Wittlinger.
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Die "Lymphologischen Sommertage"

Im Rahmen der "Lymphologischen Sommertage" fand die Verleihung des Ehrenzeichens der Gemeinde Walchsee im örtlichen Mehrzwecksaal statt. Zwei Tage lang drehte sich dort alles um das Thema "Therapeutische Wissenschaft und wissenschaftliche Therapie in der Lymphologie". Dabei wurden kompakte Vorträge gehalten und Workshops präsentiert. Rund 120 Ärztinnen und Ärzte, Medizinerinnen und Mediziner sowie (Physio-) Therapeutinnen und Therapeuten, unter anderem aus Südkorea, Kanada, Deutschland, Italien, Russland und den USA, tauschten sich im Rahmen dieser "Lymphologischen Sommertage" über den neuesten Stand in der Forschung aus. 

"Kombinierte Physikalische Entstauungstherapie"

Auch Hildegard Wittlinger hatte sich mehrere Jahrzehnte in den Dienst der Wissenschaft gestellt. Dank einer Vielzahl an positiven Forschungsergebnissen aus dem Bereich der Lymphologie konnte die Behandlungspalette im Wittlinger Therapiezentrum fortlaufend erweitert werden. Für die optimale Behandlung von sämtlichen Ödemarten wurde die Manuelle Lymphdrainage folglich im Laufe der Jahre um Bandagierungen, Bewegungstherapie, hautpflegende Maßnahmen und Ernährung erweitert – heute ist diese fünfteilige Behandlungsform unter „Kombinierte Physikalische Entstauungstherapie“ (KPE) bekannt. Weiters hat sich die Familie Wittlinger seit jeher dafür eingesetzt, dass die Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder in ihrer Originalität erhalten bleibt.

Vom Hallenbad zur internationalen Institution

Bereits Mitte der 1960er-Jahre hatten sich die Wege der Wittlingers und von Dr. Emil Vodder gekreuzt. Dies war noch vor ihrem Umzug nach Walchsee. Der dänische Physiotherapeut brachte dem Paar viel Wissen und auch die physikalische Therapieform der Manuellen Lymphdrainage näher. 1966 verschlug es das Ehepaar mit ihren beiden Söhnen schließlich nach Walchsee, wo die mit dem "Alpenbad" nicht nur das erste Hallenbad im Bezirk Kufstein betrieben, sondern sie machten daraus auch gleich einen kleinen Kurbetrieb, um verschiedenste Krankheiten behandeln zu können. Schließlich brachte das Paar gemeinsam mit Dr. Vodders die Manuelle Lymphdrainage im Jahr 1971 nach Österreich. Außerdem gründeten sie die Dr. Vodder Schule in Walchsee. Drei Jahre später entstand dann die private Krankenanstalt "Wittlinger Therapiezentrum".

Das Wittlinger Therapiezentrum

Im Wittlinger Therapiezentrum wird Lymphödempatientinnen und -patienten schon immer ein individuell auf die Diagnose angepasstes Heilverfahren sowie die bestmögliche Behandlung geboten. Neben den Bereichen Therapie und Reha, liegt nach wie vor der Schwerpunkt in der Ausbildung. Die Dr. Vodder Akademie ist eine der führenden Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen in Österreich. Mehr als 30.000 Menschen haben bereits ihre Fähigkeiten am Institut erlernt und ausgebaut.

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