Kultur
Kufstein redet im 3. Nachtgespräch über Mensch-Tier-Beziehung

Gabriela Kompatscher-Gufler eröffnete dem Publikum beim 3. Kufsteiner Nachtgespräch spannende Einblicke in die Human-Animal Studies.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Gabriela Kompatscher-Gufler sprach über Tiere und wie wir mit ihnen umgehen. Aus der Sicht der "Human-Animal Studies" gibt es durch den Menschen eine Trennung zwischen "essbaren" und "nicht essbaren" Tieren.

KUFSTEIN. Das dritte Kufsteiner Nachtgespräch der aktuellen Kultursaison brachte eine Diskussion rund um das Thema Mensch-Tier-Beziehung. Rund dreißig Zuhörer kamen dafür am Donnerstag, den 17. Februar ins Kultur Quartier nach Kufstein, weitere verfolgten das insgesamt 16. Nachtgespräch via Livestream von zu Hause aus. 
Die Vortragende Gabriela Kompatscher-Gufler gab einen Einblick in die "Human-Animal Studies", denen sie sich in ihrer Forschung an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck widmet. Diese wählt einen interdisziplinären Zugang, in dem Tiere nicht als Objekte, sondern Subjekte gesehen werden. 

Verdinglicht oder personalisiert

Kompatscher-Gufler beleuchtete die Beziehung von Mensch und Tier und stellte die Frage danach, wie wir mit Tieren umgehen. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Strömungen: Tiere werden entweder verdinglicht oder personalisiert. Es besteht also aus der Sicht des Menschen ein Unterschied zwischen Tieren, die Menschen verzehren und jenen, die sie als Haustiere halten. "Auch Tiere verfügen – das wissen wir alle – über Emotionen, Schmerzempfinden, Intelligenz, aber auch Fähigkeiten zum strategischen Denken", erklärt Kompatscher-Gufler.

Auf Grund des Klimawandels wird es massive Veränderungen in der Tierhaltung und in der Fleischproduktion geben, glaubt Gabriela Kompatscher-Gufler.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • Auf Grund des Klimawandels wird es massive Veränderungen in der Tierhaltung und in der Fleischproduktion geben, glaubt Gabriela Kompatscher-Gufler.
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Trennung zwischen Mensch und Tier

Auch in der Vergangenheit wurde die Mensch-Tier-Beziehung immer wieder betrachtet, in philosophischer und wissenschaftlicher Hinsicht. Gerechtfertigt wird eine Unterwerfung der Tiere durch eine strikte Grenzziehung zwischen Mensch und Tier. Diese Trennung macht es Menschen auch leichter, Tiere zu schlachten bzw. zu töten. Dieses Phänomen zieht sich bis in den heutigen Sprachgebrauch. So werden beispielsweise Kühe als "trächtig", Frauen jedoch als "schwanger" bezeichnet – obwohl beide Wörter den gleichen Zustand beschreiben. 
Die Human-Animal Studies erheben auch den Anspruch, zu einer Verbesserung des Verhältnisses von Mensch und Tier beizutragen. "Um den Tieren gerecht zu werden, sollten wir also weniger auf die Fähigkeiten blicken, die sie mit uns gemeinsam haben", erklärt die Vortragende. Vielmehr sollte man sich nach den Bedürfnissen der Tiere richten. 

Klimawandel bringt Veränderung bei Nutztieren

In der nahen Zukunft sieht Kompatscher-Gufler Chancen für eine Veränderung, was die heutige Form der Tierhaltung angeht.

"Ich glaube, dass uns da – so schrecklich das auch ist – der Klimawandel zu Hilfe kommen wird und dass die Tierhaltung, wie wir sie heute betreiben, nicht mehr möglich sein wird, weil es auf Kosten unseres Klimas und unserer Umwelt geht",

 erklärt Kompatscher-Gufler in der auf den Vortrag folgenden Diskussion. Es werde alleine auf Grund dieser Notwendigkeit, die Tierhaltung reduziert werden. Laut Prognosen werde es in zwanzig Jahren rein wirtschaftlich nicht mehr möglich sein, Fleisch in dieser Masse herzustellen, so Kompatscher-Gufler. (bfl)

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