Wandern
Alpenverein gibt Bettlersteig im Kaisergebirge wieder frei

Hier wird der Weg in den Hang verlegt. | Foto: ÖAV/Recla
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Winterschäden machten Sanierung erforderlich, nach dreimonatigen Arbeiten gab der Alpenverein wieder grünes Licht.

KUFSTEIN (red). Nach umfangreichen Winterschäden rund um den Bettlersteig im Kaisergebirge, waren umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich, um den Steig wieder begehbar zu machen. Das Warten hat für Wanderer aber nun ein Ende. Der Alpenverein gab nun grünes Licht – der Bettlersteig ist wieder frei.
Der Bettlersteig ist vier Kilometer lang und verbindet das hintere Kaisertal mit dem Steinberg. Dabei überwindet er insgesamt 650 Höhenmeter, führt durch tiefe Gräben, über Brücken und zahlreiche Stufen. Vom Anton-Karg-Haus (829 m) bis zum Ansensattel (1.371 m) ist die Gehzeit mit rund zwei Stunden angegeben. Auch der Güttlersteig auf das Sonneck zweigt vom Bettlersteig ab. Der Alpenverein Kufstein betreut seit 1885, also bereits seit 134 Jahren, den Bettlersteig.

Weg nach schneereichem Winter beschädigt

Im vergangenen schneereichen Winter kam es vor allem im Bereich der Gräben zu starken Erosionsschäden. Auf längeren Strecken rutschte der Weg ab, wurde verschüttet oder durch umgestürzte Bäume versperrt. Auch viele, teilweise ältere Holzeinbauten waren dem Schneedruck nicht mehr gewachsen. Nach einer ersten Begehung mit einem Geologen, konnte Ende Mai mit den Arbeiten begonnen werden. Dass an einer besonders kritischen Stelle eine stählerne Hangbrücke errichtet werden sollte, stand ohnehin schon seit längerer Zeit fest.
Für das Wege-Team des Alpenvereins begann eine arbeitsintensive Zeit. Abgerutschte Stellen mussten gangbar gemacht, Holzeinbauten erneuert, Stufen in den Fels geschremmt und geschlagenes Rundholz herausgezogen werden.

Neuerliche Schäden nach Unwetter

Insgesamt sechs Hubschrauberflüge waren für den Materialtransport notwendig. Für die Hangbrücke bohrte eine Spezialfirma Verankerungen zwei Meter tief in den Fels, riesige Stahlkonsolen wurden einbetoniert.
Das schwere Unwetter Ende Juli bedeutete einen herben Rückschlag für die Arbeiten, die bereits geplante Eröffnung des Steiges musste verschoben werden. Das Kaisertal war auf der Fahrstraße nicht erreichbar und auch am Bettlersteig gab es neuerliche Schäden, eine Mure hatte das Werkzeugdepot total verschüttet. Als sich Anfang August dann das Wetter besserte, konnte endlich die 950 kg schwere Stahlbrücke eingeflogen und verankert werden. Letzte Markierungsarbeiten wurden erledigt.
Nach drei Monaten und insgesamt 642 geleisteten Arbeitsstunden hat der Alpenverein den Bettlersteig nun wieder freigegeben, Trittsicherheit ist jedoch erforderlich. Wie beliebt der Steig bei Einheimischen, Urlaubern und Von-Hütte-zu-Hütte-Wanderern ist, machten die vielen Anfragen der letzten Wochen im Alpenverein Kufstein deutlich. Wegwart Werner Recla ist die Erleichterung auf jeden Fall ins Gesicht geschrieben, auch wenn er meint: „Der Steig ist zwar immer noch nicht perfekt, aber im nächsten Jahr werden wir uns mit neuer Energie wieder an die Arbeit machen“.

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