Wave-Aus
Bürgermeisterkonferenz bringt Aussicht auf Bad in Langkampfen

Zu wenig öffentliche Wasserflächen gibt es nach dem Wave-Aus für den Schulsport, aber auch den Leistungssport. Das könnte sich mit einem Regionalbad in Langkampfen ändern. (Symbolfoto) | Foto: Schwimmunion Hall/BB Archiv
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Nach fixer Wave-Schließung "gute" Aussichten für den Schwimmsport im Tiroler Unterland: Bei der Bürgermeisterkonferenz im Bezirk Kufstein hat man beschlossen, die Umsetzung eines möglichen Regionalbades in Langkampfen zu prüfen.

LANGKAMPFEN, BEZIRK KUFSTEIN. Während das Wave in Wörgl seine letzte Sommersaison vor der Schließung bestreitet, tut sich im Bezirk hinsichtlich eines möglichen neuen Regionalbades einiges. Bei der kürzlich stattgefundenen Bürgermeisterkonferenz wurde von Landesrat Johannes Tratter von Land und Bund je eine Drittelfinanzierung für ein Regionalbad mit Schwimmleistungszentrum in Langkampfen in Aussicht gestellt. Die Finanzierung des letzten Drittels muss allerdings noch ausgiebig besprochen werden.

Kommunaler Notstand bei Wasserflächen

Langkampfens Bürgermeister, Andreas Ehrenstrasser, sieht nach dem Aus des Waves jedenfalls einen "kommunalen Notstand" an öffentlichen Wasserflächen im Tiroler Unterland und betont, dass sich die Kommunen nun etwas überlegen müssten. So gibt es eine Faustregel im internationalen Umfeld, die besagt, dass pro 1.000 Einwohner in etwa 1 bis 1,5 Quadratmeter öffentliche Schwimmfläche vorhanden sein müsse, um die Nachfrage zu decken.

"Wir haben im ganzen Tiroler Unterland – Bezirk Kufstein, Kitzbühel und Schwaz – 270.000 Einwohner und de facto keine Wasserflächen mehr",

erklärt Ehrenstrasser. Die Gemeinden haben den kommunalen Auftrag öffentliche Wasserflächen für den Schulsport zur Verfügung zu stellen, hinzu kommt der Bundes- und Leistungssport sowie der Breitensport, das Gesundheitsschwimmen und das "public swimming". 

Bgm. Andreas Ehrenstrasser sieht bei den öffentlichen Wasserflächen im Bezirk einen Notstand. "Wir haben im ganzen Tiroler Unterland – Bezirk Kufstein, Kitzbühel und Schwaz – 270.000 Einwohner und de facto keine Wasserflächen mehr", erklärt Ehrenstrasser. | Foto: Barbara Fluckinger/BB Archiv
  • Bgm. Andreas Ehrenstrasser sieht bei den öffentlichen Wasserflächen im Bezirk einen Notstand. "Wir haben im ganzen Tiroler Unterland – Bezirk Kufstein, Kitzbühel und Schwaz – 270.000 Einwohner und de facto keine Wasserflächen mehr", erklärt Ehrenstrasser.
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30 Millionen Euro an Kosten

Bereits seit dem Frühjahr ist ein mögliches Regionalbad mit einer Hallenschwimmanlage in Langkampfen im Gespräch. Gedacht wäre das Regionalbad für das gesamte Unterland und somit die Bezirke Kufstein, Schwaz und Kitzbühel. Laut aktuellen Schätzungen aus Innsbruck wären für ein Sportzentrum mit "nur" einem 50-Meter-Sportbecken und einer 25-Meter-Bahn rund 30 Millionen Euro an Baukosten zu stemmen. Diese Variante wäre aber noch nicht für dem "öffentlichen Publikumsverkehr" konzipiert, erklärt Ehrenstrasser. Er glaubt aber, dass man für "Gleiches" in Langkampfen eine Variante mit einer größeren Dimension zu Stande bringen kann.

Prüfung von Regionalbad

Bei der Bürgermeisterkonferenz bewegte man sich nun einen Schritt auf ein Bad in Langkampfen zu, nachdem die Drittelfinanzierung durch Bund und Land in Aussicht gestellt wurden. Mit Abzug der beiden Drittel würden noch zehn Millionen Euro durch die Gemeinden zu berappen sein. Grundsätzlich soll nun ein mögliches Leistungszentrum in Langkampfen für Schwimmmöglichkeiten außerhalb der Sommer-Freibäder-Seen-Badezeit für den Schulsport, das "public swimming" und den Leistungssport geprüft werden. Im Gespräch ist darüber hinaus auch ein "Vitalbereich" (mit Sauna und Co) im Regionalbad, der notwendige zusätzliche Einnahmen bringen könne. Daten, Zahlen und Fakten will Ehrenstrasser nun mit sieben Bürgermeistern der Region bis Schulbeginn erfassen und in eine Zielformulierung bringen. Im Herbst könnte dann die nächste Bürgermeisterkonferenz und die Präsentation dazu anstehen. Die Ergebnisse sollen dann auch über die Bezirksgrenzen hinaus getragen werden, da sie das gesamte Tiroler Unterland betreffen. Die erhobenen Daten sollen letztendlich als Entscheidungsgrundlage dienen. 

Nicht auf Tauchstation, sondern auf eine Datensammlung begibt man sich im Bezirk: Über den Sommer will Andreas Ehrenstrasser gemeinsam mit weiteren Bürgermeistern des Bezirks Daten, Zahlen und Fakten erheben. (Symbolfoto) | Foto: Pixabay
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Eine "Jahrhundertchance"

Bei der Bürgermeisterkonferenz waren als externe Interessenten darüber hinaus unter anderem der Präsident des Tiroler Schwimmverbandes sowie der Präsident des Tiroler Triathlonverbandes zugegen. Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel bezeichnete die Möglichkeit als "Jahrhundertchance", eine Meinung, die Ehrenstrasser teilt. Die Gesprächsbereitschaft seitens der Stadt Wörgl ist zudem ebenfalls gegeben: "Wir werden auch bereits dieses Jahr beginnen, im Budget Rücklagen zu schaffen", so Bgm. Hedi Wechner gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN hinsichtlich eines Regionalbades in Langkampfen. (bfl)

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Regionalbad in Langkampfen im Gespräch
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