Dialog zwischen Kulturen von Frau zu Frau

Meral Sevencan (Integration/Stadtgemeinde Kufstein), LA Andrea Krumschnabel, Isabella Ortner (Freiwilligenzentrum Tiroler Unterland) und Sabine Seeber (Freiwilligenzentrum Schwaz). | Foto: Eberharter
  • Meral Sevencan (Integration/Stadtgemeinde Kufstein), LA Andrea Krumschnabel, Isabella Ortner (Freiwilligenzentrum Tiroler Unterland) und Sabine Seeber (Freiwilligenzentrum Schwaz).
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BEZIRK (red). Das Projekt „Marjam – Patinnen für geflüchtete Frauen“ wurde vom Land Tirol initiiert, um Frauen mit Fluchtgeschichte zu unterstützen. 

Im Rahmen einer Patenschaft begleiten einheimische Frauen als ehrenamtliche Patinnen für rund sechs Monate Frauen mit Fluchtgeschichte und unterstützen sie bei Orientierung, Alltagsermächtigung und Selbständigkeit in der Aufnahmegesellschaft. In wöchentlichen oder 14-tägigen Treffen geben sie ihr Wissen über das Alltagsleben in Tirol weiter – von Arztbesuchen und Behördengängen bis hin zu heimischen Bräuchen und Gewohnheiten. Die Patinnen werden von der Tiroler Freiwilligenpartnerschaft gesucht und an Frauen mit Fluchtgeschichte vermittelt. Neben dem Patenschaftsmodell bieten die monatlich stattfindenden Interkulturellen Frauencafés einen offenen Treffpunkt und Begegnungsraum für interessierte Frauen mit und ohne Migrationshintergrund – auch Kinder können gerne mit dabei sein. Damit wird ein niederschwelliges Informationsangebot zu integrationsrelevanten Themen wie Gesundheit, Bildung oder Alltagskultur geschaffen.

Der Hintergrund: „Viele geflüchtete und vertriebene Frauen haben oftmals eine dramatische Fluchtgeschichte erlebt. Gleichzeitig haben sie andere Bedürfnisse als Männer und brauchen spezifische Informationen und Formen der Begleitung“, weiß Frauenlandesrätin Christine Baur. Aus diesem Grund zielen sowohl das Patenschaftsprojekt als auch die Interkulturellen Frauencafés auf eine eigenständige Existenzsicherung für Frauen mit Flucht- und Migrationsgeschichte ab und sollen dazu beitragen, gegenseitige Berührungsängste abzubauen. Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren möchten, werden organisatorisch und inhaltlich unterstützt – denn ehrenamtliche Arbeit ohne Begleitung kann zu Überforderung führen.

Das Projekt "Marjam" im Bezirk Kufstein

Nach einer erfolgreichen Pilotphase im Bezirk Schwaz wurde das Projekt "Marjam" nun auf alle Bezirke (außer Innsbruck-Land und Innsbruck-Stadt) ausgerollt, so auch im Bezirk Kufstein. „Das Projekt Marjam ist in Kufstein an bestehende Frauen- bzw. Begegnungscafés angedockt“, berichtet Isabella Ortner, die Projektverantwortliche im Freiwilligenzentrum Tiroler Unterland, das die Koordination vor Ort im Bezirk übernommen hat.
„Die Frauencafés werden von Interessentinnen beider Seiten als Begegnungsstätte genutzt, auch aktive Patinnen und die von ihnen unterstützten geflüchteten Frauen – sogenannte Tandems – besuchen die Cafés. Im Rahmen der Cafés in Kufstein konnten bisher zehn Tandems gebildet werden“, freut sich Ortner, die auch schon Anfragen von interessierten Frauen aus dem Raum Wörgl bekommen hat. Im Herbst wird bei zwei der nächsten Cafés eine Psychologin anwesend sein, die mit den Frauen über frauenspezifische Themen spricht und für Informationen zur Verfügung steht.

Frauen, die sich für eine Patenschaft interessieren, können, sich beim Freiwilligenzentrum Tiroler Unterland melden (Tel: +43 (0) 650 4301151, E-Mail: fwz.ortner(at)gmail.com)

Das Begegnungscafé in der Pfarre St. Vitus in Kufstein findet jeden Freitag von 16 bis 18 Uhr, der Häkeltreff im evangelischen Gemeindesaal in Kufstein jeden 2. Freitag von 8:30 bis 11 Uhr statt. Im Gebiet Wörgl und Umgebung starten ab August wieder zusätzliche Frauencafés.

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