„Friedhof ohne Tote“ wird „historisch“ erweitert

Detail eines restaurierten Grabkreuzes aus der Zeit um 1800.
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  • Detail eines restaurierten Grabkreuzes aus der Zeit um 1800.
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Kramsach (2012-11-01) – Die Erweiterung des Museumsfriedhof Tirol in Kramsach betreiben derzeit die beiden Vorstände des „Vereins Museumsfriedhof Tirol“, Hans Guggenberger und Martin Reiter. Am Gelände der Sagzahnschmiede in Kramsach, das jährlich von über 200.000 Gästen besucht wird, entstand in den vergangenen Monaten auf über 1200 Quadratmeter ein Arkadenhof mit Kapelle. In den Arkaden wird nun die historische Entwicklung der alpenländischen Grabdenkmäler dokumentiert. Bis Frühjahr 2012 denken die Initiatoren an eine Fertigstellung und Eröffnung. Der Plan für die Anlage stammt vom Salzburger Diözesanarchitekten Peter Schuh, die Gesamtkosten betragen rund 200.000 Euro.

Für Vereinsobmann und Sagzahnschmied Hans Guggenberger, geht mit dem Arkadenhof ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung: „Damit wird unser derzeitiges Freilichtmuseum mit kuriosen und lustigen Grab- und Marterlsprüchen um einen ebenso wichtigen Teil betreffend die historische Entwicklung alpenländischer Grabdenkmäler erweitert. Somit ist es auch erstmals möglich, die schönsten Sammelobjekte aus unserem Depot, das inzwischen an die 1000 Grabkeuze aus fünf Jahrhunderten umfasst, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Martin Reiter: „Dieses Museum ist nicht nur europaweit sondern weltweit einzigartig. Es bringt für die Besucher einen ganz anderen Zugang zu den Themen Sterben und Tod, Themen die gerade in unserer Zeit immer mehr verdrängt und tabuisiert werden, obwohl sie genau so bedeutend wie die Geburt eines Menschen sind. Anonyme Gräber nehmen vor allem in Städten immer mehr zu. Gerade aber in Tirol hatte und hat die Grabkultur nach wie vor eine große Bedeutung. Immer wieder bewundern Gäste vor allem im Sommer die liebevoll gepflegten und blumengeschmückten Dorffriedhöfe.“
Der Museumsfriedhof Tirol in Kramsach, so Reiter, sei auch eine unbezahlbare Tirolwerbung wie kaum eine andere. Nicht nur wegen der über 200.000 Besucher jährlich, sondern auch aufgrund der unzähligen jährlichen Berichte in den bedeutendsten deutschsprachigen Medien, TV- und Radiosendungen. Reiter: „Egal wo man im deutschsprachigen Raum hinkommt, den Museumsfriedhof in Kramsach kennt jeder.“
Der Museumsfriedhof Tirol ist übrigens untertags ganzjährig kostenlos zu besichtigen, dies wird auch für den Erweiterungsbau der Fall sein.
Weitere Informationen unter www.museumsfriedhof.info

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