BB vor Ort

Gemeinde Rettenschöss plant unterirdischen Turnsaal

Ein Architektenwettbewerb soll Ideen für die Erweiterung des Schulgebäudes in Rettenschöss mit einem Turnsaal "unter der Erde" bringen. 

RETTENSCHÖSS. Die kleine Gemeinde Rettenschöss will einen neuen Turnsaal bzw. eine Mehrzweckhalle bei der Volksschule umsetzen und hat dafür einen Architektenwettbewerb gestartet.

Wettbewerb ist im Gange

Fünf Architekten sind beim Bewerb dabei und können bis 11. April ihre Pläne und Entwürfe abgeben. Sie sollen zeigen, wie man an der Seite der Volksschule "unterirdisch" bestmöglich einen Turnsaal bzw. Mehrzweckhalle umsetzen soll – das auf einer Fläche von zehn mal zwölf Metern. Notwendig sei der Turnsaal vor allem für den größeren Turnunterricht.

"Wir haben mit Kinderkrippe, Kindergarten und Volksschule relativ viele Kinder im Haus – derzeit sind es rund siebzig",

 erklärt Bürgermeister Georg Kitzbichler im Gespräch mit den REGIONALMEDIEN KUFSTEIN. Im Gebäude finden momentan auch nachmittags und abends viele Veranstaltungen, wie Seniorentanzen, Yoga oder Frauenturnen statt. Dennoch hänge die Umsetzung letztendlich sehr stark von der Kapazität seitens des Landes ab, was Bedarfszuweisungen betreffe, räumt Kitzbichler ein. 

Gehsteig bis Kanalbau

Dabei ist der geplante Turnsaal nicht das einzige Projekt, das die Gemeinde beschäftigt. Der Gehsteigausbau ist ebenfalls ein wichtiges Thema, so wurde bereits ab dem Gemeindeamt in Richtung Ortszentrum ein Gehsteig errichtet, beim örtlichen Nahversorger konnte nun auch ein Teilstück umgesetzt werden. Ausständig ist hier der Abschnitt bis zur Schule, wobei man auf der Rettenschösser Landesstraße ein seit Herbst geltendes Tempolimit 50 erreichen konnte, auch zwei Geschwindigkeits-Anzeigetafeln wurden seitens der Gemeinde gekauft. Der neue Fünfziger ist indes ein Umstand, der den Gehsteigbau auf der Landesstraße für die Gemeinde erleichtert.

"Wir würden gerne heuer mit der Realisierung anfangen",

erklärt Bürgermeister Georg Kitzbichler. Aufteilen wolle man die Umsetzung auf zwei oder drei Baulose. Die Kostenschätzung liegt hier bei rund 500.000 bis 600.000 Euro. 
Die Gemeinde will aber auch den Kanalausbau vorantreiben und hat diesen in den Gebieten am Weiler Pötting und Richtung Wies abgeschlossen. Nun hat man noch ein Baulos von Wies in Richtung Land und den ganzen Ortsteil Feistenau vor sich – ein Vorhaben das in rund zwei Jahren abgeschlossen sein soll. Kitzbichler blickt hier für 2024 und 2025 auf Kosten von rund 700.000 Euro. 

Schritte werden kleiner

Rettenschöss muss mit einem 2-Millionen-Euro-Budget arbeiten, eine Aufgabe, die die Gemeindeführung stark fordert. Es warten unter anderem jährlich Sanierungsmaßnahmen im Straßenbau, aber auch anteilsmäßige Investitionen für einen Umbau im Wohn- und Pflegeheim Ebbs, zu welchem Rettenschöss "zugehörig" ist. Die Budgeterstellung für 2024 habe sich als sehr schwierig gestaltet, der finanzielle Spielraum werde immer enger, erklärt der Bürgermeister. Fehlendes Geld in der kleinen Gemeinde könne man nur mit Bedarfszuweisungen von Land und Bund ausgleichen "oder etwas nicht realisieren, oder kleinere Sprünge machen", so Kitzbichler. Man setze Maßnahmen zwar immer wieder um, das aber in kleineren Schritten. Man "ziehe" diese damit aber auch länger mit. 
Wenn der Gehsteig- und Kanalbau abgeschlossen sind, warten auch schon die nächsten Anliegen in der 578-Seelen-Gemeinde: eine Sanierung bzw. der Umbau des Feuerwehrhauses und ein eigener bzw. neuer Bauhof stehen bereits auf der Wunschliste. 

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