Coronavirus
Kirchbichler Bürgermeister äußert sich zu "Fremd-Impfung"

"Die Führung einer Warteliste war da nie ein Thema", sagt Kirchbichls Bgm. Herbert Rieder.  | Foto: Barbara Fluckinger/BB Archiv
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Harsche Kritik folgte, nachdem im Altenwohn- und Pflegeheim Kirchbichl Impfreste bei einer Corona-Impfung an Gemeindemitarbeiter und den Sohn des Bürgermeisters der Gemeinde verimpft wurden. Bgm. Herbert Rieder nahm dazu nun Stellung: Laut ihm war im Vorhinein von der Führung einer Warteliste bei Impfresten keine Rede. 

KIRCHBICHL (bfl). Viel Kritik gab es zu Beginn der Woche hinsichtlich der Vorgehensweise bei Corona-Impfungen in Altenheimen im Bezirk Kufstein. So wurden im Altenwohn- und Pflegeheim Kirchbichl am 12. Jänner übrig gebliebene Corona-Impfdosen an Gemeindemitarbeiter und einen Sohn des Bürgermeisters geimpft. Der Vorwurf lautet, dass zuerst nächstgereihte Personen (über 80-Jährige sowie Risikopatienten) drankommen hätten müssen.

Führung einer Warteliste "nie ein Thema" 

Laut Herbert Rieder, dem Bürgermeister von Kirchbichl, habe man in Kirchbichl aber richtig gehandelt. Von den Impf-Resten habe er erst an jenem Tag erfahren, als sich herausstellte, dass sich aus einen Impffläschchen nicht fünf sondern mehr Spritzen zubereiten lassen. Die Kühlkette des Impfstoffes sei da aber schon längst unterbrochen gewesen und man hätte den Impfstoff verimpfen müssen. "Also blieb mir gar keine Zeit etwaige Diskussionen darüber zu führen, welche impfwillige Person sich außerhalb des Wohn- und Pflegeheimes impfen lassen will. Die Führung einer Warteliste war da nie ein Thema. Den Impfstoff verderben zu lassen wäre wohl das absolut Falsche gewesen", sagt Rieder. 

Keine Vorabinfo vom Land zu Resten

Haken könnte es somit auch an der Kommunikation zwischen Land und den Gemeinden. Laut Rieder habe es vom Land bis Montag, den 18. Jänner abends (also beinahe eine Woche nach der Impfaktion) keine Vorabinfos darüber gegeben, wie man mit Impf-Resten umzugehen habe. Nur der Bund habe mit einer Regelung darauf hingewiesen, dass Impfstoff-Verwurf zu vermeiden sei. Erst am Montag sei eben ein Schreiben vom Amt der Tiroler Landesregierung ergangen, dass zukünftig eine Warteliste von Impfkandidaten erstellt werden soll. 
Rieder verweist darauf, dass der Impfplan des Landes zuerst Wohn- und Pflegeheime vorsah. Erst dann, wenn neuer Impfstoff wieder da sei, wären die Einwohner von Kirchbichl der Altersgruppen 80+ und in der Folge 65+ vorgesehen. "Von einem sonstigen Impfplan oder einer Warteliste war da nie die Rede und wenn’s diesen Impfplan gibt, wer beurteilt dann die Reihenfolge? Wer sich als erster meldet oder wer die meisten Vorerkrankungen hat oder wie auch immer?", so Rieder.
Kritisch sieht der Bürgermeister auch die Durchführung des Impfplans durch das Land, denn es gehe alles viel zu langsam und zu unkoordiniert. Auch an Unterstützung seitens des Landes fehle es. "Heute sind wir alle wieder um einiges klüger, das Land hat (...) mit vorgestrigem Datum eine Warteliste verordnet, hätten wir diese schon anfangs letzter Woche gehabt, so wäre vieles anders gelaufen", so Rieder.

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