Verkehr
Kirchbichler haben Radar und Radwege im Visier

Gertraud Kapfinger wohnt nahe der Lofererstraße im Ortsteil Luech und ortet eine erhöhte Lärmbelastung.  | Foto: Barbara Fluckinger
6Bilder
  • Gertraud Kapfinger wohnt nahe der Lofererstraße im Ortsteil Luech und ortet eine erhöhte Lärmbelastung.
  • Foto: Barbara Fluckinger
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Anrainer der Lofererstraße nahe dem Gasthof Luech fordern Lärmschutz- und Geschwindigkeitsreduktionsmaßnahmen – und zwar an der "richtigen Stelle". Auch hinsichtlich des Radweges entlang der Brixentaler Ache gebe es im Ortsteil Bruckhäusl Handlungsbedarf.

KIRCHBICHL (bfl). Für Unmut sorgen die in Kirchbichl aufgestellten Radarsäulen bei einigen Bürgern. Nicht weil sie grundsätzlich gegen die Radaranlagen sind, sondern weil diese ihrer Meinung nach nicht immer am rechten Platz aufgestellt seien. So auch Anrainer entlang der Lofererstraße beim Gasthof Luech in Bruckhäusl. Sie fordern dort Maßnahmen gegen Verkehr und Lärm.

Radaranlagen "zu viel"

Zwei Radarsäulen innerhalb von 700 Metern – das ist eine zu viel, zeigen sich zumindest einige Kirchbichler überzeugt. Bereits im Sommer des letzten Jahres stellte die Gemeinde Kirchbichl die modernen Radaranlagen auf. Insgesamt 14 Standorte im Ort wurden für die Messgeräte festgelegt. Fünf dieser Standorte sind dabei "fix", der Rest ist mobil. Im konkreten Fall sind seit kurzem zwei Radarsäulen in einem Abstand von 700 Metern installiert, dies auf jenem Abschnitt der Lofererstraße, der von Kirchbichl in den Ortsteil Bruckhäusl führt. Wenn man bedenke, dass auf halber Strecke des öfteren auch noch durch die Polizei "geblitzt" werde, sei dies zu viel, meint Gertraud Kapfinger. Die Kirchbichlerin wohnt nahe der Lofererstraße, an der Gemeindegrenze von Itter auf Höhe des Gasthofes Luech.

Mehr Lärm und Verkehr

"Im Bereich der Volksschule ist die Radarsäule absolut in Ordnung", sagt Kapfinger und spricht damit eine der fünf fixen Säulen an. Die zweite in 700 Meter Entfernung, die eine mobile Radarsäule ist, mache für sie aber nicht viel Sinn. Hinsichtlich Verkehr und Geschwindigkeitsbegrenzung sieht sie indes dringenden Handlungsbedarf im Ortsteil Luech. Gerade dort werde man vom Pendler-, Urlauber- und Freizeitverkehr überrollt. Nach dem Luech-Wirt gebe es keine Lärmschutzwände und auch keine "Blitzer" oder andere Kontrollmaßnahmen zur Geschwindigkeit. Die Gemeinde Itter errichtete dort vor kurzem einen Gehsteig, wodurch die Straße etwas versetzt wurde. Sie vermute, dass es auf Grund von dieser Maßnahme nun eine erhöhte Lärmbelastung für die Anrainer gebe, sagt Kapfinger. Sie berichtet von einer massiven Steigerung des Verkehrs in diesem Bereich und erhöhten Frequenzen als jene im Bereich der Geschwindigkeitssäulen auf der Lofererstraße.

Gemeinde: Standort war notwendig

Die zweite Geschwindigkeitssäule im angesprochenen Bereich sei zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit notwendig geworden, sagt Andreas Egger, Bauamtsleiter der Gemeinde Kirchbichl, auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER. "Dort ist eine Bushaltestelle nebenbei und dort queren die ganzen Schulkinder über die Straße. Genau dort hat es auch die meisten Überschreitungen gegeben", so Egger. Alle Standorte der Radarsäulen wurden im Vorhinein mit der Landespolizeidirektion, der Bezirkshauptmannschaft sowie dem Kuratorium für Verkehrssicherheit geprüft.
Von vermehrtem Lärm für Anrainer der Lofererstraße im Ortsteil Luech habe er noch nichts vernommen, so Egger. Er vermutet allerdings, dass die Ursache für den erhöhten Lärm nicht in der Gehsteig-Erweiterung liegen. Die Landesstraßenverwaltung habe auf Grund der Schäden durch den Winter die Sträucher in diesem Bereich beseitigen müssen. "Aufgrund der Winterschäden wurden die ganzen Sträucher Richtung Nasensiedlung mehr geschnitten. Ich könnte mir vorstellen, dass es deswegen auf der Gegenseite mehr reflektiert", sagt Egger. Geschwindigkeitskontrollen durch die Polizei gebe es dort ständig, wofür allerdings das Land zuständig ist, da es sich bei der Lofererstraße um eine Landesstraße handelt.

Radweg nicht asphaltiert

Auch hinsichtlich des Wilder-Kaiser-Radweges sieht Kapfinger Handlungsbedarf. Dieser erstreckt sich über 38 Kilometer von St. Johann in Tirol über Going, Ellmau, Scheffau und Söll bis nach Wörgl – und eben auch über Kirchbichl. Auf Höhe vom Dr. Neuner Haus bis zum Bruckhäusler Ortszentrum verläuft der Radweg parallel an der Brixentaler Ache entlang. Die angesprochene Teilstrecke ist jedoch nicht asphaltiert, Radfahrer rollen dort über oder durch groben Schotter. Inmitten des Weges hat sich eine Spur mit weniger Schotter gebildet, die die Radfahrer vorwiegend nutzen. Wer aber bei Gegenverkehr ausweichen muss, gerät in groben und tiefen Schotter. "Wenn man dünne Reifen hat, ist das nicht ungefährlich", sagt Kapfinger.
"Der Schotter ist grob und das ist unumstritten", räumt Egger seitens der Gemeinde Kirchbichl ein. Man habe die gesamte Strecke mit feinem Schotter präparieren wollen, durch die Hitze seien die groben Steine im Schotter allerdings vermehrt aufgetreten. Der Umstand sei der Gemeinde aber bekannt und man werde dort Verbesserungsmaßnahmen treffen.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.