Pflege
Kufstein sucht nach Kündigungsdrohungen in Heimen das Gespräch

Mitarbeiter der Stationsleitung des Altenwohnheims in Zell sowie Innpark wollen gehen. Die Stadt versucht zu vermitteln und Probleme zu lösen.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Drei leitende Stationsangestellte in den Kufsteiner Pflegeheimen wollen kündigen, weitere Pfleger – die Rede ist von bis zu 17 – könnten auch gehen. Die Stadt ist nun um Gespräche und Problemlösung bemüht.

KUFSTEIN. Man habe sehr offene Gespräche mit rund vierzig Personen geführt, erklärt Bürgermeister Martin Krumschnabel. Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, haben sich drei Personen aus der Stationsleitung der beiden Kufsteiner Altenwohnheime dazu entschieden, zu kündigen – eine Tatsache, die weitere Kündigungen (von bis zu 17 Pflegern bzw. Pflegerinnen war die Rede) nach sich ziehen könnte.

Betriebsversammlung am Montag

Seitens der Stadt zog man nun die Reißleine und lud am Montagabend zu einer Betriebsversammlung. Angesprochene Themen waren dabei der generell schon bekannte Personalmangel, aber auch Kommunikationsprobleme mit der kollegialen Führung wurden als eines der vorherrschenden Probleme diskutiert.

"Die konkreten Probleme erschienen mir durchaus lösbar, weshalb ich das Angebot erstattet habe, dass alle MitarbeiterInnen mit mir ein persönliches Gespräch führen können, um Verbesserungsvorschläge zu erstatten, auch den Mitarbeiterinnen, die bereits gekündigt haben, stehe ich natürlich für ein klärendes Gespräch zur Verfügung, weil ich sie gerne behalten würde",

erklärt Bürgermeister Martin Krumschnabel gegenüber den REGIONALMEDIEN KUFSTEIN. 

"Die konkreten Probleme erschienen mir durchaus lösbar, weshalb ich das Angebot erstattet habe, dass alle MitarbeiterInnen mit mir ein persönliches Gespräch führen können", so Bürgermeister Martin Krumschnabel. | Foto: Nimpf
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Personal soll entlastet werden

Man arbeite "permanent" gegen den offenkundigen Personalmangel. So wurden in den Heimen nicht nur die Zahl der Betreuungsplätze massiv zurückgeschraubt, sondern auch in den letzten drei Jahren beispielsweise 47 Personen neu angestellt. Im selben Zeitraum haben aber exakt 47 Personen gekündigt. Somit kam es zu keiner Verbesserung im Betreuungsschlüssel.
Krumschnabel will das Personal jedenfalls rasch entlasten. "Wenn wir den Personalschlüssel kurz halten können, löst sich ja offensichtlich damit das Personalproblem. Sofortige Verbesserungen sind notwendig und wurden von mir bereits angewiesen, weil wir das bestehende Personal entlasten wollen", betont der Stadtchef.

Zusätzliche Gespräche

Von konkreten Kündigungsplänen weiterer Mitarbeiterinnen habe er nichts gehört, wolle aber aktiv dagegen arbeiten. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen könnten ihm gegenüber Probleme konkret ansprechen und erklären, so das Angebot des Bürgermeisters. Darüber hinaus will er auch die kündigenden Mitarbeiterinnen zu einem Gespräch einladen, "weil ich die gemeinsame Verantwortung für unsere zu betreuenden Personen sehe und davon ausgehe, dass aufgezeigte Probleme durchaus lösbar sind".

Krumschnabel betont, dass auch die kündigenden Mitarbeiterinnen zu einem Gespräch einladen werden. | Foto: Pixabay
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Lösungsvorschläge zur Entlastung

Als Lösungsvorschläge nennt Krumschnabel beispielsweise das Blistern der Medikamente (patientenindividuelle Verpackung der Arzneimittel durch Hersteller) oder auch Nacht- und Wochenenddienste durch Leasingkräfte, wodurch jeweils der Stammpersonal entlastet werden kann. "Kommunikation ist aber ein Thema, an welchem wir jetzt arbeiten und wo ich die Sache gerne selbst in die Hand nehme", so Krumschnabel.

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

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