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Notschlafstelle in Kufstein bietet auch diesen Winter wieder Schutz

Die Notschlafstelle in Kufstein hat mit 1. November wieder für notleidende Menschen geöffnet. Die Tiroler Sozialen Dienste erzählen, dass der Bedarf an Schlafplätzen immer weiter wächst.  | Foto: TSD
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Die Notschlafstelle in Kufstein hat mit 1. November wieder für notleidende Menschen geöffnet. Die Tiroler Sozialen Dienste erzählen, dass der Bedarf an Schlafplätzen immer weiter wächst. 

KUFSTEIN. Wenn der Winter naht ist ein warmes Bett und ein Dach über dem Kopf unumgänglich, um durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Was für die meisten als selbstverständlich gilt, stellt für obdachlose Menschen jedes Jahr aufs neue eine besondere, nicht selten sogar lebensbedrohliche Herausforderung dar. Deshalb stellen die Tiroler Sozialen Dienste (TSD), unter anderem auch in Kufstein, Schlafmöglichkeiten, sanitäre Anlagen und ausreichend Nahrung für notleidende Menschen zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an alle volljährigen Personen, die Schlafmöglichkeiten sind dabei nach Geschlecht getrennt. 

Statistiken zeigen wachsenden Bedarf

Die Notschlafstelle in Kufstein stellt eine Unterkunft für Bedürftige speziell im Winter dar, und ist von November bis April geöffnet. Statistiken aus dem Vorjahr würden dabei eindeutig aufzeigen, dass man einen wachsenden aber auch schwankenden Bedarf an Übernachtungsplätzen hätte, so die TSD. 

"Das Land Tirol evaluiert mit uns gemeinsam jährlich, anhand der aktuellen Zahlen sowie unserer Erfahrung im Betrieb, ob Adaptionen gemacht werden müssen. Das Angebot richtet sich auch diesen Winter wieder an acht Personen, wobei vereinbart ist, dass auch kurzfristige Erweiterungen möglich sind, um den Bedarf so gut wie möglich zu decken",

erklärt die TSD über die kommende Wintersaison. 

Weitere Plätze sind geplant

Die Notschlafstelle in Kufstein öffnet mit 1. November und bietet derzeit für acht Personen pro Nacht eine Schlafmöglichkeit. Eine Erweiterung wäre räumlich zwar möglich, aber aufgrund der Zimmer die nur für Frauen reserviert sind, könnten nicht immer alle Plätze voll ausgelastet werden, erklären die TSD. Langfristig würde man aber mit der Stadt Kufstein an der Umsetzung eines Systems arbeiten, welches die Möglichkeit schafft, je nach aktueller Situation bis zu 20 notsuchende Menschen unterzubringen. Bei Bedarf bietet auch die "Dowas" Sozialberatung in Kufstein wertvolle Unterstützung. Die TSD arbeiten mit der Organisation im Sinne der gemeinsamen Klientinnen und Klienten eng zusammen.

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969 Nächtigungen im letzten Winter

Die Gründe, auf eine Notschlafstelle angewiesen zu sein, sind breit gefächert: schwere Schicksalsschläge, Suchtproblematiken, chronische Erkankungen oder auch die Teuerungen – das sind nur einige Stichwörter, die die Vielschichtigkeit der einzelnen Lebenssituationen aber nicht zusammen fassen können. Die TSD erzählt, dass der Bedarf an Notschlafstellen stetig zugenommen hat. So fanden in der gesamten Wintersaison 2022/2023 in Kufstein 969 Nächtigungen statt. Die meisten davon wurden im Dezember verzeichnet, eine langsame Abnahme der Nächtigungen sei ab März spürbar gewesen. Generell würden die Tage mit Maximalauslastung und Tagen wo Betten frei sind wechseln. Eines sei aber klar: "Benötigt werden die Betten insgesamt auf jeden Fall", betont die TSD zum Thema Nachfrage. Im Schnitt seien es rund sechs Übernachtungen pro Woche, die die Notschlafstelle in Kufstein verzeichnen kann.

Notschlafstellen sollen ein Auffangbecken sein

Neben der Tatsache, dass man als Organisation mit der Zeit auch an Bekanntheit dazu gewonnen hat, ortet die TSD dies jedoch nicht als einzigen Grund für den stetigen Wachstum an Hilfesuchenden. Insbesondere in den letzten Jahren habe man auch bei den TSD einige massive Einschnitte mitmachen müssen – darunter die Pandemie und die aktuelle Inflation.

"Dies führte zwangsläufig bei anfälligen Gruppen verstärkt zum Verlust der Lebensgrundlage. Wir versuchen mit unseren Notschlafstellen ein Auffangbecken zu schaffen, dass es Menschen ermöglicht mit warmen Füßen und klaren Kopf sich weiter zu informieren",

betont die TSD.

Hilfe leisten mit der "TSD Kälte-Hotline"

In der kommenden Wintersaison geht die TSD davon aus, dass der Bedarf auf jeden Fall nicht sinken wird. Außerdem wird auch in diesem Winter wieder die "TSD Kältehotline" betrieben, bei der sich besorgte Bürgerinnen und Bürger melden können, wenn sie eine Person auf der Straße sehen, die unter den kalten Temperaturen leidet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notschlafstelle und der TSD in allen Bezirken können sich dann so schnell wie möglich um diese Personen kümmern, indem warme Decken und Getränke gebracht werden oder die Person auf eigenen Wunsch dann in der Notschlafstelle untergebracht werden kann. 

"Denn uns ist es wichtig, alle Menschen gleichermaßen zu schützen und da zu helfen, wo es gerade nötig ist",

lautet der Vorsatz der TSD. Die Nummer (0512 21 44 7) kann kostenlos und anonym genutzt werden. 

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