Statistik 2022
Polizei zog für Bezirk Kufstein positive Verkehrsbilanz
Verkehrsüberwachung im Jahr 2022: Mehr geortete Drogenlenker, im Vergleich zu Vor-Corona-Zeit weniger Tote und weniger Geschwindigkeitsdelikte.
KUFSTEIN, BEZIRK KUFSTEIN. Der langfristige Trend für das Miteinander im Straßenverkehr im Bezirk Kufstein ist laut der Polizei positiv. Nach der Präsentation der Verkehrszahlen für 2022 auf Landesebene stellte die Polizei nun auch die Statistik für den Bezirk Kufstein vor.
"Wir haben 2022 ein gutes Jahr gehabt. (...) Der Trend der Verkehrsberuhigung geht, meiner Ansicht nach, ganz gut weiter", erklärt der Leiter des Verkehrs- und Einsatzreferates des Bezirkspolizeikommandos Kufstein (BPK) Johann Egger. Er ortet in der Bevölkerung ein hohes Maß an Eigenverantwortung, insgesamt gesehen könne man auf den Straßen recht sicher und gut unterwegs sein.
Doch nun zu den Zahlen. 2022 hat es "nur" drei Verkehrstote auf den Straßen des Bezirks Kufstein gegeben. Zum Vergleich: im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es acht Verkehrstote, in den Corona-Jahren 2020 und 2021 vier und ein Toter gewesen. "Das Hauptziel der ganzen Tätigkeit ist immer die Reduktion von Verkehrstoten und -verletzten", betont Egger.
Einen leichten Anstieg gab es 2022 allerdings wieder bei den Verkehrsunfällen mit Verletzten. Waren es 2021 noch 447 Verletzte gewesen, wurden 2022 nun 511 verzeichnet. 2019 lag man hier bei 452 Verkehrsunfällen mit Verletzten.
9.056 Geschwindigkeitsdelikte
So viel steht fest: Zu den größten Verursachern von Unfällen auf den Straßen im Bezirk zählen Ablenkung und eine erhöhte Geschwindigkeit. Insgesamt 9.056 Fahrzeuglenker hat die Polizei im vergangenen Jahr wegen zu hoher Geschwindigkeit beanstandet, die meisten davon über Lasermessungen. Im Vergleich zum Jahr davor (8.506 Geschwindigkeitsdelikte) waren das deutlich mehr. Das Verkehrsaufkommen ist nach den Pandemiejahren wieder stark gestiegen. Ein Blick auf die Statistik aus dem Jahr 2019 zeigt im Vergleich aber ein anderes Bild: damals waren es sogar 11.506 Geschwindigkeitsdelikte gewesen.
Alkohol weiter Thema, mehr Drogen
Einen steigenden Trend im Vergleich zum Jahr 2021 konnte die Polizei bei Alkohol und Drogen am Steuer feststellen. Hier wurde auch 2022 wieder stark kontrolliert. Dabei kam es zu 137 Anzeigen für 0,5 bis 0,79 Promille hinterm Steuer und 296 Anzeigen ab 0,8 Promille. Die Zahlen ergeben 2022 ein ähnliches Bild wie im Vor-Corona-Niveau: 2019 gab es Anzeigen für 130 Lenker mit bis zu 0,79 Promille und 304 für Lenker ab 0,8 Promille.
Quasi "auf dem Vormarsch" sind dabei die Zahlen für Drogenlenker. So gab es im letzten Jahr 12 Anzeigen wegen Drogen am Steuer, 2019 waren es nur 4 gewesen. Ein Grund dafür dürfte auch das neue Drogentestgerät sein, das die Polizei seit Dezember 2022 im Bezirk nutzen kann.
"Hier kann man bei einem Urin- oder Speicheltest, das Vorhandensein von Drogen feststellen",
erklärt Egger. Das ist die Basis dafür, dass ein Arzt die Fahrtauglichkeit feststellen oder ausschließen kann. Zudem gibt es vermehrt Schulungen in diesem Bereich. Auch im Jahr 2023 will man seitens der Polizei einen Schwerpunkt auf Suchtgiftlenker legen.
Wesentliche Arbeit der Polizei
"Die Verkehrsüberwachung ist eine wesentliche Arbeit der Polizeiarbeit", erklärt Bezirkspolizeikommandant Karl Kraus. Bei der Verkehrskontrolle fließe aber auch die kriminalpolizeiliche Kontrolle mit ein. Verkehrsdienst wird im Bezirk übrigens auf jeder Polizeiinspektion verrichtet, hier gibt es ausgebildete Beamte. Es gibt darüber hinaus aber auch speziell ausgebildete Beamte, die Bezirksverkehrsdienst verrichten, wie Kraus erklärt.
BH "entzog" 689 Mal den Führerschein
Aus der Arbeit der Polizei langten bei der Bezirkshauptmannschaft im vorigen Jahr 113.500 Anzeigen ein, die zu bearbeiten waren, wie der stellvertretende Bezirkshauptmann sowie Chef des Verkehrswesens Herbert Haberl erklärt. Insgesamt gab es 689 Führerscheinentzüge, die bei der BH bearbeitet wurden – dies vor allem wegen Alkohol am Steuer (307 Führerscheinentzüge), wegen einer gesundheitlichen Nichteignung (153), wegen zu hoher Geschwindigkeit (68) und wegen Suchtgift (30).
Haberl spricht auch eine geplante Kraftfahrgesetznovelle an, die in Begutachtung ist, dabei geht es um eine neuerliche Verdoppelung der Strafen beim Handy am Steuer. Er spricht sich hier dafür aus, dass es nicht nur bei Geldstrafen bleiben sollte, sondern das Vormerksystem greifen sollte.
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