Infotag zum Thema Hochwasser
Retentionsräume bald in Radfeld und Kundl

- Zahlreiche Grundeigentümer zeigten großes Interesse an den aktuellen Planungen zum Hochwasserschutz in Unteren Unterinntal in den Gemeinden Kundl und Radfeld.
- Foto: Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal
- hochgeladen von Christiane Nimpf
Hochwasserschutz Unteres Unterinntal – Bei einem Informationstag zeigten Grundeigentümer großes Interesse an den aktuellen Planungen in Kundl und Radfeld. Betroffene konnten dabei ihre Anregungen direkt bei den Planern einbringen.
RADFELD, KUNDL. "Nur gemeinsam mit den Grundeigentümern kann der Hochwasserschutz für die gesamte Bevölkerung umgesetzt werden", betont Anton Hoflacher, Vizeobmann des Wasserverbandes Hochwasserschutz Unteres Unterinntal und hält es indes für besonders wichtig, diese ausführlich über den Planungsstand zu informieren. Zudem sollen deren Anregungen, sofern sie machbar sind, in die Planungen des Verbandes einfließen können.
Infos rund ums Hochwasser erläutert
Bei einem Informationstag erhielten Grundeigentümer eine genaue Übersicht zu zwei Planstellen in Kundl und Radfeld. Der Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal, die Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Tirol, die Landwirtschaftskammer Tirol sowie die Projektplaner gaben dabei ausführliche Einblicke in deren Vorhaben. Ausgetauscht wurde sich beispielsweise über den geplanten Retentionsraum Radfeld-Kundl, über die Funktionsweise des Stauraums, Grundwasserthemen oder auch wie es mit der Entschädigung im Falle eines Hochwassers aussieht. Experten erläuterten alle Anliegen der Besucherinnen und Besucher persönlich.

- Mehrere Experten gaben ausführliche Informationen zum geplanten Retentionsraum Radfeld-Kundl.
- Foto: Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal
- hochgeladen von Christiane Nimpf
Ziel: Schutz vor 100-jährigen Hochwassern
Die Flächen in den Retentionsräumen sind schon jetzt Gebiete, die bei Hochwasser überflutet werden. Durch Verbesserungen wird es in Zukunft so sein, dass diese Flächen nur bei sehr seltenen Hochwassern, die etwa alle 40 Jahre vorkommen, überflutet werden. Wenn das passiert, können diese Gebiete mehr Wasser aufnehmen als vorher. Damit können die Wohn- und Gewerbegebiete von Brixlegg bis Wörgl vor einem 100-jährigen Hochwasser geschützt werden. Beim Informationstag konnten die Grundeigentümer ihre Rückmeldungen dazu direkt bei den Planern einbringen. Diese werden wiederum vom Planer-Team im Rahmen der Möglichkeiten in die Einreichdetailpläne eingearbeitet.
Retentionsräume bald auch in Radfeld und Kundl
Wie letztes Jahr in den Retentionsräumen Kramsach und Angath, soll demnächst auch in Radfeld und Kundl der landwirtschaftliche Boden genau untersucht werden. Dabei wird der Boden chemisch analysiert und seine Festigkeit gemessen. Diese Untersuchungen helfen später, die Entschädigungen für die Grundstücke zu berechnen.
Hochwasserschutz ist kein Grundwasserschutz
Die Region ist generell von einem sehr hohen Grundwasserspiegel geprägt, der bei starken Regenfällen deutlich spürbar ist. Die geplanten Retentionsräume und das kurzfristige "Parken" des Wassers im Retentionsraum haben jedoch keine weiteren negativen Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel.
"Damit das Hochwasserschutz-Projekt überhaupt genehmigungsfähig ist, muss nachgewiesen sein, dass der Grundwasserhaushalt nicht negativ beeinflusst wird. Dahingehend wird das Projekt geplant",
bestätigt Paul Koller, Geschäftsführer des Wasserverbandes Hochwasserschutz Unteres Unterinntal.
Unmut bei einigen Eigentümern
Kritisch sieht das Projekt nach wie vor die Gemeinde Radfeld, die gegen ihren Willen in den Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal eingegliedert wurde. Zudem blicken nicht alle Grundeigentümer dem Vorhaben der Retentionsflächen positiv entgegen, denn damit würde die Bodenqualität nachhaltig zerstört werden, äußert sich einer von ihnen. Viele der Betroffenen hätten bei der Informationsveranstaltung ihre Sorgen kund getan, die erhoffte Resonanz bei den Experten blieb jedoch aus, sagt einer der Grundeigentümer.
Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.
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