Kultur
Stadttheater Kufstein hat volles Programm für 2022
Der Verein präsentiert ein umfangreiches Programm und hofft auf viele Veranstaltungen ohne strenge Auflagen. Neben einer Wiederaufnahme des Jedermanns wartet das Stadttheater unter anderem mit dem Musical "Cabaret" auf.
KUFSTEIN. "Wir sind voller Tatendrang", erklärt Hildegard Reitberger zu Beginn der Kufsteiner Theatersaison. Die Obfrau des Stadttheaters Kufstein hat sich mit ihrem Verein für 2022 einiges vorgenommen. Nach zwei Jahren des coronabedingt eingeschränkten Spiels auf der Bühne – 2020 und 2021 brachte man immerhin noch je drei Stücke zur Aufführung – soll das heurige Jahr einen "normalen" Theaterbetrieb liefern.
Für den Kufsteiner Verein hat dabei in "corona-freien" Zeiten Theater fast immer Saison. Das Programm zieht sich beinahe über das ganze Jahr, dies obwohl der Verein ehrenamtlich Amateurtheater macht, wie Reitberger betont. Viele andere Theatervereine in Österreich seien derzeit mit Aufbauarbeit beschäftigt, müssten nach Mitglieder-Abgängen in der Zeit der Pandemie wieder neu anfangen. "Dieses Problem hatten wir nie", so Reitberger. Man nehme aber Rücksicht auf die derzeitige Situation. Sollte es nicht mehr tragbar sein Theater zu spielen – aufgrund der Pandemie oder der politischen Situation in Europa – werde man das Programm stoppen.
"Aber von vorne herein die Hände in den Schoß legen und sagen, wir machen jetzt gar nichts, solange Situation so ist – das ist nicht unser Vereinsziel",
sagt Reitberger. Kurzfristige Ausfälle bei Proben wegen Corona-Erkrankungen seien derzeit beim Stadttheater allerdings schon ein Thema.
Start mit "King A" und den "Eisbären"
Den Beginn im Programm macht gleich im März das Jugendtheater mit dem Stück "King A", bei dem fünf junge Frauen im Alter zwischen 17 und 18 auf der Bühne stehen und die Geschichte von König Arthur bewusst als Frauen darstellen. Regie führt Verena Kirchner.
So richtig lustig soll es dann im April und Mai werden, wenn die heitere Komödie "Die drei Eisbären" von Maximilian Vitus ansteht. Der Klassiker kommt nun nach mehreren Versuchen und Anläufen auf die Kufsteiner Bühne. Was die Besetzung betrifft, spiele man mit ihren "Wunsch-Eisbären", erklärt Regisseurin Babsi Gröters.
Jedermann und Krah kommen wieder
Das Spiel vom Sterben einer reichen Frau soll mit der Kufsteiner Version des "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal 2022 endlich eine Wiederaufnahme erfahren. Bereits 2018 hatte das Stadttheater mit einer speziell von Klaus Reitberger bearbeiteten Version Erfolge gefeiert. "Wir möchten gerne diesen Erfolg wiederholen", erklärt Reitberger. Geplant gewesen wäre die Wiederaufnahme bereits 2020 und 2021. Gespielt werden soll auch heuer im Festungsneuhof.
Im Dezember erwartet Kufsteiner Theaterbegeisterte dann eine Wiederaufnahme des unheilvollen Weihnachtsstücks "Da Krah". Das Stück von Klaus Reitbergerwar bereits Ende 2021 bzw. Anfang 2022 zu sehen.
"Großes" Stück mit Musical "Cabaret"
Eine große und kostenintensive Produktion steht mit dem Musical "Cabaret" im Herbst auf dem Spielplan. Das Stück, das ebenfalls bereits vor zwei Jahren geplant war, soll nun im Oktober, unter der Regie von Georg Anker, seinen Weg auf die Bretter, die die Welt bedeuten, finden. "2020 hätte es bereits stattfinden sollen. (...) Ich bin guter Dinge, dass wir es durchziehen können", sagt Anker. Die musikalischen Proben dazu haben bereits begonnen. Die musikalische Leitung hat Thomas Scheiflinger übernommen, während Alex Zaglmair die Choreographie gestalten wird. Astrid Egger vom Theaterverein Langkampfen wird als Sally Bowles, Philip Bratschko als Conférencier auf der Bühne stehen.
Gastspiele im heurigen Jahr
Das Stadttheater setzt 2022 auch auf Gastspiele: Sechzig Spieler kommen Anfang April in die Festungsstadt um ein bereits im Sommer 2021 bei den Tiroler Volksschauspielen Telfs aufgeführtes Stück erneut zu zeigen. Elf Tiroler Bühnen entführen mit "Allerhand Kreuzköpf" in die Welt Karl Schönherrs. Am 24. April folgt ein Gaststpiel einer Gruppe vom Theater der Unterdrückten Wien, welche im Rahmen der speziellen Theaterform des "Forumtheaters" das Publikum nach Ende der Vorstellung befragen wird, was man hätte anders machen können, damit das Stück "gut ausgeht".
Auch das Stadttheater selbst wird ein Gaststpiel geben und ist am 16. Mai im Rahmen einer Benefizveranstaltung in der alten Gerberei in St. Johann auf der Bühne zu sehen. (bfl)
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