Krankenhausverband, VP & SPÖ
"Starke Front" gegen geplanten Asbest-Standort in Kufstein

Bgm Rudi Puecher (Obmann Gemeindeverband BKH Kufstein), Roman Kopetzky (Bürgerinitiative) und Michael Riedhart (VP). | Foto: Brunner
  • Bgm Rudi Puecher (Obmann Gemeindeverband BKH Kufstein), Roman Kopetzky (Bürgerinitiative) und Michael Riedhart (VP).
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Nach der Stadtgemeinde und hunderten Anrainern und Bürger stellen sich auch der Krankenhausverband, die VP und die SPÖ gegen die Asbest-haltigen Pläne in Kufstein.

KUFSTEIN (nos). Keine 300 Meter vom Kufsteiner Bezirkskrankenhaus soll eine Aufbereitungsanlage für Baurestmassen entstehen, in der auch Asbest-haltige Verbundstoffe zwischengelagert werden sollen. In direkter Nachbarschaft zum Standort nahe dem Kufsteiner Heizkraftwerk befindet sich auch ein Vogelschutzgebiet .

Roman Kopetzky von der Bürgerinitiative ‚Kein Asbest in Kufstein’ ortet gesundheitliche Risiken: „Wir wollen, dass unsere Heimat ein gesunder Ort zum Leben ist und bleibt. Die Langzeitfolgen wie zum Beispiel Lungenkrebs insbesondere bei Kindern durch kurze Belastungen von Asbest sind völllig inakzeptabel!“, fordert er zum Stopp des Projekts und zur Unterzeichnung der Petition der Bürgerinitiative auf.

Krankenhausverband will Standort "nicht hinnehmen"

Der Gemeindeverbandsobmann des Krankenhaus Kufsteins Bgm. Rudi Puecher sieht sich in der Verantwortung: „Für die 30 Verbandsgemeinden ist eine Errichtung an diesem Standort nicht hinzunehmen.“ Puecher weist außerdem auf die 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirkskrankenhauses und das Lehrpersonal sowie Schülerinnen und Schüler in der neuen Krankenpflegeschule hin, die den Lärm- und Staubbelastungen schutzlos ausgesetzt wären. „Unsere Aufgabe ist es, unsere Patienten und Mitarbeiter vor diesen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu schützen und das werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln tun“, so Puecher.

Riedhart will Thema ins Parlament bringen, wenn er rein darf

JVP-Nationslratswahlkandidat Michael Riedhart, VP-Stadtpartei-Obmann von Wörgl, dazu: „Aus der Errichtung einer solchen Deponie darf kein Gesundheits- oder Umweltrisiko erwachsen. Erstens darf der Bevölkerung in Kufstein nicht die Luft zum Atmen genommen werden. Zum anderen dürfen auch die Verantwortungsträger in der Wirtschaft nicht mit der Herausforderung der Entsorgung allein gelassen werden. Ich möchte Brückenbauer sein zwischen Anrainer- und Standortinteressen, um gemeinsam eine Lösung zu finden, die die Lebensqualität der Menschen vor Ort bewahrt. Sollte ich das Vertrauen bekommen, das Unterland auf Bundesebene nach den kommenden Nationalratswahlen vertreten zu dürfen, werde ich dieses Thema auf Bundesebene jedenfalls forcieren“, hält Michael Riedhart fest.

Tirols SPÖ-Chef Dornauer stellt sich hinter Bevölkerung

"Die Interessen der Menschen in der Region stehen für mich im Vordergrund", erklärt Georg Dornauer, Landesparteivorsitzender und Klubobmann der neuen SPÖ Tirol angesichts der Debatte um die Baustoff- und Asbest-Deponie in Schwoich. "Kein Mensch will in einer giftigen Umgebung leben - dafür haben wir als Politik Sorge zu tragen", stellt sich Dornauer hinter die Bürgerinitiative mit rund 2.000 Unterschriften gegen das Projekt.

"In Schwoich erleben wir einmal mehr was dabei herauskommt, wenn politische Entscheidungsträger und Unternehmen über die Bevölkerung drüberfahren. Bei Projekten dieser Größenordnung und möglichen negativen Konsequenzen für Umwelt und Gesundheit, muss die Einbindung der Region und der Menschen vor Ort von der ersten Minute an selbstverständlich sein", so Dornauer, der sich in seiner Forderung nach größeren und dafür stärkeren Gemeinden bekräftigt sieht. "Natürlich müssen wir auch die Verantwortung für unseren Abfall übernehmen. Aus meiner Sicht geht das aber nur gemeinsam - indem man den regionalen Diskurs sucht und so die besten Lösungen findet. Im Fall Schwoich drängt sich für mich der Eindruck auf, dass eine kleine Gemeinde zum Handkuss kommt, weil sie sich nicht wehren kann. Und dass wir jetzt, nur wenige Kilometer entfernt, in Kufstein bereits über die nächste Deponie reden, zeigt, wie wichtig die regionale Abstimmung und Koordination wäre."

Kunst am Unteren Stadtplatz

Am kommenden Sonntag, den 28. Juli um fünf vor Zwölf findet am Unteren Stadtplatz eine Kunstperformance und Kundgebung der Künstlergruppe "Wildwuchs- K2O"  statt, um über die Bedeutung dieses Projekts zu informieren und die Bevölkerung mit einzubinden. Am Vortag gibt es ein Kunstfest und Formierungstreffen im Atelier in Endach (Prof. Prennstr. 5).

"Kein Asbest in Kufstein" heißt eine Online-Petition, die sie hier unterschreiben können.

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