Kufstein Lichtfestival
"Stimme der Burg" führt heuer zu fünf Stationen

Besucher des Lichtfestivals werden heuer durch fünf Stationen geführt. Die verschiedenen Szenen werden mittels Projektoren an die alten Mauern der Festung gestrahlt.

KUFSTEIN. Auch dieses Jahr können Besucher und Besucherinnen wieder in die Kufsteiner Festung zum Lichtfestival kommen, um sich von der Burgmauer "persönlich" (gesprochen von Regina Lemnitz) anzuhören, was sich in nun schon über 800 Jahren dort abgespielt hat. Das Konzept für dieses Festival stammt von Klaus Reitberger. Durch die verschiedenen Visualisierungen, direkt auf den alten Mauern, wird die Geschichte der Kufsteiner Festung für die Besucher gelungen veranschaulicht. Bei einem rund fünfzigminütigen Rundgang über das Festungsgelände werden Themen wie etwa eine berührende Liebesgeschichte, Erinnerungen an Maximilian I., Ausblicke in die Zukunft sowie Rückblicke auf das Kalenderjahr 2022 aufgegriffen. Dabei gibt es in dieser zweiten Saison des Lichtfestivals einige Neuerungen. Nach einer Überarbeitung gibt es nun eine neu inszenierten Episode mit einem Mädchen aus Kufstein und eine neugestaltete Station beim Fuchsturm. Zu sehen ist das Lichtfestival noch bis 29. Jänner 2023. 

Mittels Projektionen "erwacht" die Festungsmauer und erzählt was sie erlebt hat. | Foto: Fluckinger
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Der Grundgedanke

Ein Guide mit Laterne weist den Besuchern den Weg zur ersten Station, diese befindet sich im Schlosshof und dient sozusagen als Einleitung für die Führung. Sie können hören, wie die Burg mit mahnenden Worten erklärt, dass wir aus der Vergangenheit lernen und positiv in die Zukunft blicken sollen. Dies ist der Grundgedanke den der Kunstschöpfer Klaus Reitberger hier den Besuchern ans Herz legen will.

Die Besucher folgen dem "Licht" durch das Festungsgelände zu den verschiedenen Stationen. | Foto: Nimpf
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Die Asche Frederikens

Von der Stimme wird man dazu angeleitet dem Licht zu folgen, dieses führt die Menschen zur zweiten Station, wo ein Stein mit der Aufschrift "die Asche Frederikens" steht. In diesem Teil der Führung wird von einer berührenden Liebesgeschichte der Kufsteinerin Frederike erzählt, deren Andenken man, in From des Steines, noch heute bewundern kann. 
Frederike lernte 1838 einen Offizier kennen, in den sie sich schnell verliebte. Doch der Herbst kam und dem Offizier drohte es versetzt zu werden. Die einzige Möglichkeit um seine Versetzung zu verhindern, wäre eine Heirat mit Frederike gewesen. Jedoch hatten Frederikes Eltern nicht genug Geld um diese Pläne verwirklichen zu können und so musste der Offizier leider gehen. Vom Kummer geplagt stürzte sich Frederike also die hohen Mauern der Festung hinab.

Die "Burg" erzählt von einer berührenden Liebesgeschichte der Kufsteinerin Frederike | Foto: Nimpf
  • Die "Burg" erzählt von einer berührenden Liebesgeschichte der Kufsteinerin Frederike
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Die Festung erhält ihre Stimme

Im Kräutergarten der Festung erzählen die Mauern von einem Tag im Jahr 1931, an dem die Festung ihre "Stimme" erhielt. Mit der Heldenorgel, welche aus rund 5.000 Pfeifen besteht, konnte die Festung seither Freude verbreiten, aber auch zu einem friedlichen Miteinander mahnen. Sie habe in der Vergangenheit viele Kriege miterleben müssen. 
Die Eroberung von Kaiser Maximilian I., welcher später auch den Kaiserturm erbauen ließ, ist ein Tag, den die alten Burgmauern nie vergessen werden. Die Projektionen lassen den Besuchern originale Ritterfiguren sehen, welche nachträglich kopiert und animiert wurden. Die Burg berichtet auch von Krankheiten, die im Gegensatz zu heute nicht durch ein "Zaubermittel" - einen Impfstoff ausgerottet werden konnten. 

"Durch Bildung ist vieles besser geworden", 

erzählt die Burg, das würde man auch an der heutigen Lebenserwartung sehen, welche früher bei etwa 35 Jahren lag. Jedoch warnt die Stimme auch davon, dass wenn wir Menschen nicht mehr Acht auf die Erde geben, so würden die Wüsten wachsen, die Meere steigen und auch die Quellen versiegen.

Originale Ritterfiguren wurden nachträglich kopiert und animiert. | Foto: Nimpf
  • Originale Ritterfiguren wurden nachträglich kopiert und animiert.
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"Kommt in mein Herz"

Das Licht führt die Besucher nun "mitten ins Herz" der Festung. Man geht durch einen langen, schmalen Felsgang, welcher rot beleuchtet ist, was für ein atemberaubendes Ambiente sorgt. Die Besucher hören immer wieder wie die Stimme, die sagt: "Kommt in mein Herz." Die Herzschläge sind laut zu hören. Schließlich gelangt man in eine Kammer, in der das pulsierende "Herz" der Festung zu sehen ist. "Im Inneren sind die Menschen", betont die Burg. 

In der "Herzkammer" sollen die Menschen wohnen, so erzählt die Burg. | Foto: Nimpf
  • In der "Herzkammer" sollen die Menschen wohnen, so erzählt die Burg.
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Rückblick auf 2022

Schlussendlich blickt die Festung auf das vergangene Kalenderjahr 2022 zurück. Man hört vom "Krieg, welcher viele Menschen an ihr Existenzminimum gebracht hat" und auch vom heißen Sommer, der Dürre und den Waldbränden. "Doch der nächste Frühling wird kommen", sind die verabschiedenden Worte der Mauern, welche den Besucher und Besucherinnen dazu bewegen sollen positiv in das nächste Jahr zu blicken. Die musikalischen Untermalungen dazu stammen größtenteils von eigenen Aufnahmen der Heldenorgel.

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