BB vor Ort
Verkehr und Wohnbau sind Dauerbrenner in Kufstein
Ausweichverkehr, mehr Shared-Space und die Wohnungsnot beschäftigen die Bezirkshauptstadt Kufstein dieser Tage.
KUFSTEIN. Der Verkehr ist dieser Tage das allseits beherrschende Thema in Kufstein. Die Staus münden in einen Verkehrsgipfel der Festungsstadt, bei dem Land, Bundes- sowie Stadtpolizei und die Kufsteiner Stadtpolitik zusammenkommen (die REGIONALMEDIEN KUFSTEIN berichteten). Die Stadt sperre alles, "was wir sperren können", erklärt Bürgermeister Martin Krumschnabel.
Abseits des Ausweichverkehrs rund um Kufstein, stehen laut Krumschnabel die Weichen in der Zukunft auf eine verkehrsberuhigte Innenstadt, der Shared-Space-Teil könnte ausgebaut und bis auf Höhe Hervis ausgedehnt werden, um den Verkehr langsam zurückzudrängen. Kufstein solle demnach eine möglichst autofreie Stadt mit möglichst vielen Begegnungszonen werden. Damit würde man auch einen großen Wunsch des stationären Handels erfüllen. "Der stationäre Handel braucht diese schöne Umgebung, sonst hält er nicht lange durch", sagt Krumschnabel.
Wohnbaugipfel und Bauprojekte in Kufstein
Neben einem Verkehrsgipfel steht in der Festungsstadt aber auch ein Wohnbaugipfel an, um ein nicht weniger brisantes Thema anzuschneiden. Zum Wohnungsgipfel kommen soll jedenfalls ein Mix aus Vertretern der privaten Bauwirtschaft, aber auch Geschäftsführer von gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften sowie Vertreter des Landes Tirol. Die Wohnungsnot macht auch vor Kufstein nicht Halt. Derzeit Es gibt bei der Wohnungsvergabe durch die Stadt im Schnitt rund über 1.000 Wohnungssuchende auf der Liste, pro Jahr werden 70 bis 100 frei gewordene Wohnungen zugeteilt, dies nach den Wohnungsvergaberichtlinien.
Krumschnabel glaubt jedoch, dass man das Problem in Kufstein lösen könne. Ein wenig Druck nehmen sollen einige Bauprojekte in der Stadt, wie 55 neue Wohnungen in Sparchen, die von der Neuen Heimat Tirol (NHT) gebaut werden, sowie 37 Wohnungen der Tigewosi im Bereich der Kaiserjägerstraße. Sobald die letzte und einzige Mieterin in der Meraner Straße bzw. Stuttgarter Straße ausgezogen sei, werde auch in der Südtiroler Siedlung die nächste Baustufe von der NHT gestartet. "Das wären dann in kürzester Zeit weit über 100 Wohnungen, die entstehen", erklärt Krumschnabel.
Höherzonung, Eigentum und Austausch
Geplant sei zudem, eine Höherzonung von Sparchen zu ermöglichen, wodurch bis zu 100 zusätzliche Wohnungen auf dem gleichen Grund entstehen könnten. Auch Eigentumswohnungen sollen als wirksames Mittel im Kampf gegen die Wohnungsnot ihren Eingang finden. Die NHT habe ihm bereits zugesagt, dass im Bereich der Meraner Straße siebzig Eigentumswohnungen entstehen sollen, die zu Wohnbauförderungspreisen verkauft werden, erklärt Krumschnabel. Er will beim auch Wohnungsgipfel den Vorschlag vorbringen, dass die NHT und andere Bauträger ihre Wohnungen zum Kauf anbieten sollen.
Auch ein besserer Austausch zwischen den Wohnungssuchenden bzw. jenen Menschen, die von einer Wohnung in eine andere ziehen wollen, wäre ein Denkanstoß. Die Schwierigkeit liege darin, dass es sich dabei um einen Mix aus privat vermieteten Wohnungen und Genossenschaftswohnungen handelt, so Krumschnabel.
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