Volksbühne Ellmau bringt Felix-Mitterer-Stück auf die Bühne

Daniela Zott, Obfrau der Volksbühne Ellmau, Andrea Aschenwald, Regisseur Hermann Folie und Hans Stöckl (v.l.).  | Foto: Eberharter
  • Daniela Zott, Obfrau der Volksbühne Ellmau, Andrea Aschenwald, Regisseur Hermann Folie und Hans Stöckl (v.l.).
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  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

ELLMAU (be). Nach 26 Jahren wurde von der Volksbühne Ellmau erstmals wieder das Stück „Weizen auf der Autobahn“ von Felix Mitterer aufgeführt. Das Stück hat an Aktualität nicht verloren, auch wenn die Probleme heute etwas anders gelagert sein mögen.
Im Oktober wurde das Stück bereits in der Wildschönau aufgeführt, wobei der Autor dabei selbst zugegen war. In Ellmau schilderte Joch Weißbacher, ein Freund Mitterers, dessen Leben und leitete zum Stück ein, welches von den beiden Darstellern Andrea Aschenwald und Hans Stöckl ganz hervorragend gespielt wurde.
Der Einakter spielt in einem Irrenhaus, wohin der alte Bauer Michael Kohlhaas eingeliefert worden war. Seine Tochter stattet ihm einen der wenigen Besuche ab, wobei sich die beiden gleich wieder in den Haaren liegen. Der alte Bauer ist von dem angeblichen Fortschritt und dem kalkulierten Geschäft mit dem Tourismus überrollt worden. Aus seinem Bauernhof ist, unter der Führung seines Schwiegersohnes, ein verkitschtes Hotel für Feriengäste, und aus seinem Grundstück eine Autobahn geworden. Für den Bauern zerbrach eine Welt und mit Schmerz und Verzweiflung hatte er sich zur Wehr gesetzt. Er hatte eine Autobahnauffahrt umgepflügt, den frischen Beton mit Mist bestreut und bei der Eröffnung des Autobahnabschnitts streute er Weizen auf die Fahrbahn. Sein Kampf scheiterte und daher fristet er als Ausgestoßener eine traurige Existenz im Heim. Sein Besitz ist nur mehr eine Scheibe Holz, die er vehement verteidigt und aus deren Ringe er die Vergangenheit liest.

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