Wanderin starb nach Angriff durch Mutterkuh

Die alarmierte NAH-Mannschaft an der Kranzhornalm. | Foto: ZOOM.TIROL
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ERL (nos/bfl). Zwei 70-jährige Frauen aus dem Bezirk Kitzbühel unternahmen am 7. Juni gegen 14 Uhr mit ihren Hunden eine Wanderung im Kranzhornalm-Gebiet bei Erl. Sie gingen von der Schutzhütte Kranzhorn-Alm weg und beabsichtigten auf dem Wanderweg in Richtung Bubenau weiter zu gehen. Dazu querten die Frauen ein eingezäuntes Weidestück, in dem zehn Mutterkühe mit acht Kälbern weideten.
Eine der beiden Frauen ging voraus und wurde überraschend von einer oder mehreren Kühen angegriffen. Sie wurde umgestoßen und fiel zu Boden. In Folge wurden auch die zweite 70-Jährige und ihr Hund angegriffen. Sie kam ebenfalls zu Sturz, wurde überrannt und lebensgefährlich verletzt. Gäste und Personal der Kranzhornalm leisteten unverzüglich Erste Hilfe.
Die schwerstverletzte Frau wurde von der Mannschaft des NAH "Heli 3" notärztlich versorgt, erlag aber noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen. Die 70-jährige Freundin des Opfers blieb unverletzt.
In diesem Zusammenhang ersucht die PI Niederndorf Personen, die den Vorfall gesehen haben oder Erste Hilfe leisteten, um zweckdienliche Hinweise bzw. sich bei der PI Niederndorf zu melden. Nach Abschluss der Erhebungen zum genauen Unfallhergang wird Anzeige an die zuständigen Stellen erstattet, so die Polizei.

Spielregeln für alle
"Das ist ein Zeitgeist, dass die Schuld gerne irgendwo gesucht wird", sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger hinsichtlich des Themas. Für die Landwirtschaftskammer sei laut Hechenberger klar, dass eine Aufklärung nach innen für die Bauern stattfinde: "Wir haben also gemeinsam mit dem Alpenverein und Almwirtschaftsverein die Informationstafeln entwickeln lassen. Damit weiß ich, dass ich mich wo bewege wo Tiere sind, wenn ich auf die Alm komme. Dass für uns eine Alm ein Wirtschaftsraum ist und eine Bedeutung hat für unseren landwirtschaftlichen Betrieb und das in Kombination bewirtschaftet wird, ist klar. Dass die Kühe zuerst oben waren, ist auch klar."
Wichtig sei aber laut Hechenberger vor allem ein Miteinander von Bauern, Almbesuchern und letztendlich Kühen, wobei sich alle an gewisse Spielregeln halten müssen. "Es soll ein gedeihliches Miteinander sein. Man hat miteinander Platz wenn man sich einfach an gewisse Spielregeln hält. Wir als Bauern müssen Spielregeln erfüllen und der, der sich auf der Alm bewegt, muss Spielregeln erfüllen. Nur was sicher nicht passiert, ist, dass wir anfangen alle Wege auszuzäunen, weil das gar nicht geht," sagt Hechenberger.

Die alarmierte NAH-Mannschaft an der Kranzhornalm. | Foto: ZOOM.TIROL
Die Wanderin erlag noch an der Unglücksstelle ihren schweren Verletzungen. | Foto: ZOOM.TIROL
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