Gemeinderat
Entscheidung um Gut March in Kufstein verschoben

In der Kufsteiner Gemeinderatssitzung vom 15. Dezember wurde entschieden, ein Gutachten über die Pachthöhe für Gut March einzuholen. | Foto: Barbara Fluckinger
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Gutachten soll zur Entscheidungshilfe hinsichtlich Pachthöhe für Hof am Thierberg beitragen. 

KUFSTEIN. Die Würfel in der Frage nach der Zukunft von Gut March sind in Kufstein noch nicht gefallen. Ob die Stadt Kufstein die Pacht weiterhin an Peter Hechenbichler vergeben oder neu ausschreiben wird, ist noch offen. Der zugehörige Pachtvertrag läuft im nächsten Jahr aus (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten). In der Gemeinderatssitzung vom Mittwoch, den 15. Dezember wurde nun entschieden, dass ein Gutachten zur Klärung der Pachthöhe beitragen soll. 
Trotz der Geringfügigkeit des Pachtzinses hatte sich eine Mehrheit des Stadtrates dafür ausgesprochen, die Angelegenheit zur Entscheidung in den Gemeinderat zu bringen. Grundsätzlich geht es um die Frage, ob die Pacht neu ausgeschrieben werden soll. Zur Diskussion brachte Bgm. Martin Krumschnabel auch einen Antrag laut dem man auf eine Ausschreibung verzichten werde, die in der von der städtischen Forstabteilung vorbereiteten Ausschreibung festgelegten Voraussetzungen erfüllt würden. Dazu gehörten vor allem das Betreiben einer nachhaltigen Landwirtschaft und die Zahlung des Mindestpachtzinses von 12.000 Euro pro Jahr. 

Kritik aus Reihen der Opposition

GR Richard Salzburger (VP) wunderte sich über die Vorgehensweise. "Ich glaube nicht, dass es Sache des Gemeinderates ist, über diesen Pachtzins zu entscheiden", so Salzburger. Er schlug vor, beispielsweise bei der Landwirtschaftskammer ein entsprechendes Gutachten einzuholen. Man solle dem Pächter keinen Pachtzins auferlegen, den er unter Umständen nicht berappen könne. 
Auf den für sie "fragwürdigen Entscheidungsprozess" wies auch GR Birgit Obermüller (Neos) hin: Man habe dem Pächter zuerst Hoffnung gemacht, dass es eine Lösung für ihn und seine Familie gebe. Eine Nebenerwerbslandwirtschaft sei mit sehr viel Arbeit verbunden und könne nicht mit einer Wohnsituation verglichen werden. Es gehe hier auch um das Menschliche. Sie stellte die Vermutung in den Raum, Krumschnabel habe im Hintergrund schon Ideen, "was mit diesem Bauernhof passieren soll". "Man hört auch, dass deine Frau schon Ideen hat", so Obermüller. Auch Walter Thaler (GKL) sprach sich für eine Weiterführung durch Peter Hechenbichler aus. GR Alexander Gfäller-Einsank (Für Kufstein SPÖ/Parteifreie) betonte, dass sehr viel Eigenleistung in der Erhaltung des Hofes stecke. "Diese Leistungen darf man nicht vergessen, das ist für mich sogar Teil der Pacht", so Gfäller-Einsank. 

Gutachten als nächster Schritt

Bgm. Martin Krumschnabel griff den Vorschlag zum Einholen eines Gutachtens auf und stimmte diesem zu. "Ich will nur verhindern, dass irgendjemand danach sagt, wir haben es ihm nur, weil es ein Gemeinderatskollege ist, zu günstigsten Bedingungen gegeben", so Krumschnabel. Alleine für eine Wohnmöglichkeit müsste man auch andernorts für eine Familie rund 1.000 Euro pro Monat rechnen. Wenn der bisherige Pächter bereit sei, jenen Betrag zu zahlen, den der Gutachter für eine Pachthöhe festlege, dann müsse die Verpachtung nicht neu ausgeschrieben werden. 
Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich mit 13 zu acht Gegenstimmen dafür, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen und ein Gutachten zur Pachthöhe einzuholen. (bfl)

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In der Kufsteiner Gemeinderatssitzung vom 15. Dezember wurde entschieden, ein Gutachten über die Pachthöhe für Gut March einzuholen. | Foto: Barbara Fluckinger
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