Horst Steiner kritisiert die Gedenkfeier für Kriegsopfer

Laut Horst Steiner „verirrten“ sich mit ihm nur wenige zum Andreas-Hofer-Denkmal.
  • Laut Horst Steiner „verirrten“ sich mit ihm nur wenige zum Andreas-Hofer-Denkmal.
  • hochgeladen von Christian Mey

Seit Jahren ist es in Kufstein Tradition, am ersten Sonntag nach Allerheiligen am Kalvarienberg beim Andreas-Hofer-Denkmal der Gefallenen der beiden Weltkriege zu gedenken. Doch weil in diesem Jahr „nur“ ein Rundgang um den Kalvarienberg stattfand, kritisiert Horst Steiner die Feierlichkeiten heftig auf seiner Homepage: „Obwohl bereits am frühen Morgen der Platz vor dem Andreas-Hofer-Denkmal mit diesen lärmerregenden Laubbläsern gereinigt wurde, .... mussten Andreas Hofer, die auf den Gedenksteinen angeführten Gefallenen der beiden Weltkriege wie auch die dort angeführten Bombenopfer aus dem Jahre 1945 umsonst warten“, ärgert sich Steiner.

Steiner kritisiert Rede des Bürgermeisters vom Zettel
Weiter heißt es dort: „Während der von Hopfgarten angereiste Herr Pfarrer die Messe in der Kirche abhielt und der Herr Bürgermeister abschließend seine Rede fast gänzlich vom Zettel ablas, gingen anschließend die Abordnungen rund um den Kalvarienberg und besuchten die dort befindlichen sechs Kapellen.“

Polemische Untergriffe gegen Organisatoren der Gedenkfeier
Nach der Kranzniederlegung am Soldatenfriedhof ging es dann zum Gasthof Goldener Löwe, so Steiner auf seiner Homepage, wo er auch vermutet, „dass man sich dort wohl gegenseitig auf die Schultern geklopft habe über die hervorragend organisierte Gedenkfeier“, ätzt der Oppositionelle. Er selbst habe sich jedoch mit einigen wenigen anderen zum Hofer-Denkmal verirrt und dort den Opfern gedacht. „Leider hatte ich keinen Kranz dabei, aber den werde ich nächstes Jahr dabei haben, sollte die Gedenkfeier beim Andreas-Hofer-Denkmal wieder ausfallen“, zeigt sich Steiner kämpferisch für den Erhalt der Tradition.

LESERBRIEF DAZU VON MANFRED KOBALD:

Sehr geehrte Redaktion,
zum Brief des Herrn Str Horst Steiner unter dem Titel „verarmt die Kultur in Kufstein“, in welchem auf den diesjährigen „Heldengedenk-Sonntag“ Bezug genommen wird, drängt es mich Stellung zu nehmen.
Allein schon die Bezeichnung „Heldengedenksonntag“ ist wohl irreführend, da man dabei nicht der Helden sondern eher der Opfer der schrecklichen Kriege gedenkt. Dass heuer der gewohnte Ablauf geändert werden musste, hat
seinen Grund auch darin, dass es die Personalsituation der Pfarre nicht möglich macht, eine separate Messe beim Andreas Hofer Denkmal zu feiern, in deren Anschluss bisher eine Kranzniederlegung in der dortigen Kapelle erfolgte.
Die leider seit Jahren ohnehin äußerst schwach besuchte Messe wurde daher in die Pfarrkirche verlegt, wodurch einer größeren Anzahl von Mitbürgern auch die Bedeutung dieses Sonntags näher gebracht werden konnte. Dass die vom Herrn Bürgermeister gehaltene Rede vom Blatt abgelesen wurde, dürfte wohl nur Herrn Steiner gestört haben, da die Mehrzahl wohl mehr Interesse am durchaus sinnvollen Inhalt gehabt haben dürfte. Darüber hinaus ist es auch für einen Bürgermeister nicht gerade leicht, innerhalb weniger Stunden eine Rede zusammenzubasteln und diese dann auch noch frei zu halten. Dass im Anschluss daran der Rundgang bei den Vereinskapellen stattfand entsprach der bisherigen Übung. Dass die Kranzniederlegung im Soldatenfriedhof statt in der „Kalvarienkapelle“ stattfand, hat durchaus praktische Gründe und besitzt gleiche Bedeutung und Wertigkeit, weil man auch dabei der Opfer aller Kriege gedenkt – und dies kann und soll nie an einen bestimmten Ort gebunden sein, sonst müssten ja sehr viele unter uns eine Rundreise zu den verschiedensten Gedenkstätten und Grabmälern unserer Vorfahren machen. Was dies alles mit einer Verarmung der Kultur zu tun hat, bleibt sicherlich nicht nur mir schleierhaft und kann wohl nur unter die Kategorie „Populismus“ eingereiht werden.

Zu guter Letzt sei noch vermerkt, dass die Vertretung unseres Herrn Pfarrers nicht aus Hopfgarten, sondern aus Ellmau angereist ist.

Manfred Kobald, 6330 Kufstein

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