Turbulenter Parteitag
"Interne Machtkämpfe" bei der ÖVP Kirchbichl

Das Team der OKL mit Spitzenkandidat Franz Seil im Jahr 2022. Damals schien noch allen zum Lächeln zumute.  | Foto: Foto Gretter
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  • Das Team der OKL mit Spitzenkandidat Franz Seil im Jahr 2022. Damals schien noch allen zum Lächeln zumute.
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Schwarze Wolken über der ÖVP Kirchbichl? Vorstandsmitglied Karl-Heinz Eder ortet einen "statutenwidrigen" Parteitag. Grund dafür sind die Neuwahlen, die Obmann Franz Seil ohne vorherigen Vorstandsbeschluss einberufen haben soll. 

KIRCHBICHL. Unstimmigkeiten gab es bei der ÖVP Kirchbichl, als der Parteitag kurz bevor stand. Kritik und Vorwürfe hagelte es von Vorstandsmitglied Karl-Heinz Eder, der die Vorgehensweise rund um den Parteitag als "statutenwidrig" betitelte, "interne Machtkämpfe" inklusive. Hauptgrund des Konflikts soll der langjährige Obmann Franz Seil gewesen sein, der die Tagesordnung kurzerhand geändert haben soll. So waren laut Eder beim Parteitag der ÖVP Kirchbichl nämlich eigentlich keine Neuwahlen vorgesehen, Seil soll diese ohne vorherigen Vorstandsbeschluss wieder einberufen haben. Eder ortet Seils Absichten darin, dass man "so kurzfristig keinen Gegenkandidat aufstellen" könne und er so seine Position nach zwei Jahrzehnten an der Spitze sichern könnte. 

Eder ortet fehlende Transparenz bei Finanzen

"Der Vorwurf, dass die Einberufung eines Gemeindeparteitages mit Neuwahl ohne Rücksprache mit dem Vorstand erfolgt ist, entspricht nicht der Wahrheit", stellt Obmann Seil klar. Die Mehrheit des Vorstandes hätte den Wahlen sehr wohl zugestimmt. Die Neuwahl wäre statutarisch notwendig gewesen, so auch der Wunsch der Bezirksführung. Vorwürfe Seitens Eder gibt es auch in Bezug auf die "fehlende Transparenz"

"Trotz mehrfacher Aufforderung erhielt der geschäftsführende Vorstand weder Einsicht in die Kassenbücher, noch in die Liste der Delegierten",

ärgert sich Eder. Seil entgegnet, dass die Kasse von einem Steuerberater geprüft wird. Außerdem hätte der gesamte Vorstand, darunter auch Eder, erst kürzlich bei einem Termin die Möglichkeit, die Kasse direkt beim Steuerberater einzusehen. Beanstandungen habe es jedoch keine gegeben. 

Zukunft sehen Eder und Seil unterschiedlich

Vorstandsmitglied Eder betont, dass die vergangenen Ereignisse wohl weitreichende Diskussionen innerhalb der ÖVP und darüber hinaus ausgelöst haben. Forderungen nach mehr Transparenz, demokratischer Teilhabe und einer Neubewertung der Führungsstrukturen würden lauter werden.

"In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie die Partei auf diese Krise reagiert und ob sie die notwendigen Schritte unternimmt, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit wiederherzustellen",

untermauert Eder. Entgegengesetzt dazu findet Seil nicht, dass es in der ÖVP Kirchbichl kriseln soll. Alle Bünde seien fest auf der Liste verankert. Seil blickt positiv in die Zukunft seiner Partei.

"Ich bin überzeugt davon, dass wir bei der nächsten Wahl alle Chancen haben. Das wird uns aber nur gelingen, wenn wir zusammenhalten und uns nicht auseinander treiben lassen. Um diese Geschlossenheit werde ich mich bemühen",

lautet Seils Vorsatz.

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