EHC Crocodiles Kundl
Stefan Schumnig bleibt in Kundl unvergessen

Stefan Schumnig – "Retired Number 77" in Kundl. | Foto: Schwaighofer
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Der Blick zurück nach vorn – komplettes Interview von der EHC-Kundl-Webseite (ehckundl.at).

KUNDL. Im Jahr 2013 wechselte der heute 29-jährige Stefan Schumnig vom österreichischen Eishockey-Rekordmeister EC KAC (Klagenfurt) für drei erfolgreiche Jahre zum EHC Crocodiles Kundl. In der dritten und letzten Saison (2016) holte er als Spielmacher im Kundler Dress mit 32 Assists und 12 Toren den Eliteliga-Meistertitel.

Stefan Schumnig: „Es gab keine Einzelkämpfer“

Kurz vor dem entscheidenden Final-Spiel im Jahr 2016 gegen die WSG Wattens Penguins titelte die Tiroler Tageszeitung „Ohne Eliteliga-Titel fährt Schumnig nicht nach Hause“ – und das musste er dann auch wirklich nicht. Das EHC-Onlineteam freut sich dass er vier Jahre danach in schwieriger Coronazeit für ein Interview zur Verfügung stand.

Das Interview

Vielen EHC Kundl Fans bist du nach wie vor in bester Erinnerung. Wie geht es dir und wie war dein sportlicher Werdegang nach deiner Zeit bei den Crocodiles?

Liebe EHC Familie, mir geht es soweit sehr gut. Ich habe das Glück, in dieser schwierigen Zeit weiter arbeiten zu dürfen und somit nicht ganz so arg eingeschränkt zu sein. Jedoch geht mir der Eishockey-Sport inzwischen doch schon sehr ab.
Nachdem ich damals schweren Herzens aufgrund privater Umstände und eines tollen Jobangebots Kundl in Richtung Heimat verließ, fasste ich sportlich in der Kärntner Liga Fuß – zwei Saisonen bei den Pirates aus Velden und zwei Saisonen inklusive einem Meistertitel bei den Rhinos aus Althofen. Ich denke, die Liga in Kärnten ist vom Niveau her mit jener in Tirol zu vergleichen. Leider musste diese Saison bereits früh aufgrund bekannter Umstände abgesagt werden.


Mit dir als Spielgestalter hatte der EHC Kundl sehr erfolgreiche Saisonen. Mit dem ersten Tiroler Meistertitel in der Vereinsgeschichte wurde bis dato auch der größte Erfolg gefeiert – deine Erinnerungen daran?

Die Zeit bei den Crocodiles gehörte neben der Zeit als ich mit meinem Bruder im selben Verein spielte zu den schönsten, die ich in meiner Eishockeykarriere bis jetzt erleben durfte. Wir waren damals eine richtig geile „eingeschweißte“ Truppe. Es gab keine Einzelkämpfer, jeder gab alles für den anderen. Die Mannschaft hielt in guten wie in schlechten Phasen immer zusammen und wir versuchten uns stetig zu verbessern. Vor allem aber, und das war uns wichtig, war der Spaß am Eishockey größer denn je. Ich denke, das konnte man auch als Zuschauer sehen. Es war schon eine sehr besondere Saison mit sehr vielen schönen Erinnerungen, an die ich immer wieder gerne zurück denke.

Du bist der jüngere Bruder von Nationalspieler Martin Schumnig. Wirst du oft mit ihm gemessen?

Um ganz ehrlich zu sein: eigentlich gar nie. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass er Verteidiger ist und ich Stürmer bin – somit also schwer vergleichbar.

Die Crocodiles hatten mit jungen Kärntner Spielern wie Nico Holzer, Markus Steiner und eben mit dir tolle und hungrige Spieler in ihren Reihen. Wie kommt es, dass junge KAC-Talente fernab ihrer Heimat auf Torejagd gehen?

Leider war und ist es in Österreich nicht einfach, in einer Profimannschaft als junger Spieler Fuß zu fassen. Es hängt von so vielen Faktoren ab, auf die ich jetzt nicht näher eingehen will. Man wird sehen wie sich der Sport in den nächsten Jahren entwickeln wird und ich hoffe, dass jungen Spielern mehr Wertschätzung und vor allem Vertrauen entgegengebracht wird, als es damals der Fall war. Umso schöner war es, dass ich damals vom EHC Kundl kontaktiert wurde und ich drei Saisonen lang für die Crocodiles auf Punktejagd gehen durfte.

Du bist bis dato der einzige Spieler, dessen Nummer (Anm. # 77) als „Retired Number“ erklärt wurde und daher auch nie wieder vergeben wird. Wie stolz macht dich das?

Ja, das ist der Wahnsinn! Das kannte man früher eigentlich nur aus der NHL. Anfangs dachte ich, dass das nur ein Scherz wäre, doch als ich dann auch noch Bilder von mir auf dem neuen Vereinsbus per WhatsApp zugeschickt bekam, musste ich schon ein bisschen schmunzeln. Ich glaube, eine größere Ehre gibt es für einen Eishockeyspieler nicht – ich war und bin überwältigt.

Möchtest du auf diesem Wege eine Botschaft an die Kundl-Anhängerschaft übermitteln?

Liebe Crocodiles, Kundler, Freunde und Fans des EHC, wie auch ich, hofft bestimmt auch ihr, dass die derzeitige Situation sehr bald wieder zur Normalität übergehen wird und dass nächsten Winter wieder eine normale Saison gespielt werden kann. Bleibt bis dahin optimistisch, schaut auf euch und eure Familien.

Stefan Schumnig – "Retired Number 77" in Kundl. | Foto: Schwaighofer
12 Tore und 32 Assists in der Eliteliga-Meistersaison 2015/16. | Foto: Schwaighofer
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