Bio: Eine Chance die voll im Trend liegt

Anton Juffinger im Gespräch mit den Bezirksblättern zu den Chancen von Bio am Markt.
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  • hochgeladen von Sebastian Noggler

THIERSEE (nos). "Wichtig wäre halt, dass man nicht nur das Filét kauft", erklärt Anton Juffinger im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN. Er setzt in seinem modernen Schlacht- und Veredelungsbetrieb in Thiersee/Marbling auf eine ganzheitliche Verarbeitung jedes einzelnen Tiers. Um diesen Schritt konsequent weiterzuführen, plant der Bio-Metzger nicht nur eine Erweiterung seines EU-zertifizierten Schlachthofes in den kommenden Jahren, sondern bildet auch laufend Lehrlinge in den verschiedensten Tätigkeitsbereichen im Unternehmen aus.

Chance für Bauern

"Früher hatten wir das Problem, dass viele Bauern meinten, sie wüssten nicht, was es ihnen helfe Kälber nach Bio-Richtlinien aufzuziehen, wenn sie uns aber weder ausgewachsene Kühe noch Milch liefern könnten", erinnert sich Juffinger an die Überzeugungsarbeit zu Beginn. Der "Qualitätssprung" der Produkte werde durch Bio-Milch- und Fleischpreis mittlerweile für Landwirte aber immer rentabler. Das zeigt auch ein Blick auf die Bauern in seinem eigenen Hochtal: Etwa 60 Prozent der Thierseeer Landwirte produzieren bereits Bio oder stellen gerade ihre Betriebe um. Mittlerweile gibts es doppelt so viele Biobauern wie noch vor einigen Jahren. "Natürlich müssen sie investieren, in Ställe, Auslaufflächen, artgerechte Tierhaltung, aber es lohnt sich", stellt Juffinger fest, "Konsumenten erwarten sich bessere regionale Produkte und honorieren das auch." Zudem funktioniere Bioproduktion in der industriellen Massentierhaltung nicht, was besonders für kleinteilige Betriebe, wie jene der Tiroler Landwirte, eine besondere Chance berge sich auf dem Markt zu behaupten.

Breit gefächerter Betrieb

Juffinger hat bereits spannende Zukunftsvisionen für seine aufstrebende Bio-Metzgerei: "Ich würde gerne die erste Tiroler Bio-Gulaschsuppe machen", erklärt er. Seine Bolognese-Sauce für die Systemgastronomie zeige bereits eine entsprechende Nachfrage.
"Der besondere Reiz wären die Almen", schwärmt der Thierseer, "an diesem Projekt sind wir dran." Almmilch- und Käseproduktion bedürften aber größeren Investitionen.
Um die ständige Weiterentwicklung des Unternehmens zu gwährleisten, werden beim Biometzger laufend Lehrlinge ausgebildet, aktuell sucht man etwa einen "Fleischverarbeiter", also Metzgerlehrling. Aber auch Köche, Fleisch- und Wurstfachverkäufer oder Bürokaufleute sind im Unternehmen tätig, sowohl in Marbling, als auch im "Gaumenwerk" in Kufstein oder Innsbruck.
"Wir verstärken unser Team stetig und suchen immer verlässliche Mitarbeiter", erklärt dazu Helga Juffinger, "Wir haben in den letzten Jahren mehrere Fleischer-Lehrlinge ausgebildet. Jeweils mit sehr guten Erfolgen und Top-Platzierungen beim Lehrlingswettbewerb. Zudem gibt's bei uns Aufstiegsmöglichkeiten bis zum Betriebs- oder Verkaufsleiter und bilden zur Zeit auch unseren ersten Bürokaufmann-Lehrling aus." Wer in Marbling arbeitet, wird sogar im Haus verköstigt.

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