Dem Scheich ist der Stern schnuppe

Christian Mey, Redaktiionsleiter Bezirksblatt Kufstein
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Es war eine höchst emotionale Entscheidung, als sich 2003 das Bieterkonsortium rund um Fritz Unterberger aufmachte, den verglühenden Stern aus Kufstein zu retten. Fünf gestandene Unternehmer wollten es sich und der Tiroler Öffentlichkeit beweisen. Doch nach und nach verließ einer nach dem anderen das Schiff, das weiter zu sinken drohte. Immer wieder sickerte durch, dass es Meinungsverschiedenheiten über die Ausrichtung des Unternehmens gab: Ein Rudel mit fünf Leitwölfen. Letztlich war es Fritz Unterberger, der blieb und nicht nur das Familiensilber in die Rettung des Unternehmens steckte, um die fixe Idee der Wiederauferstehung von Kneissl nicht aufgeben zu müssen. Letztlich war es auch Fritz Unterberger, der Scheich Mohammed Al Jaber an Bord holte und diesen zum Mehrheitseigentümer machte. Doch damit war der Stern verglüht. Kneissl in arabischer Hand war und ist nicht Kneissl. Araber können Kamele züchten, Öl fördern und 7-Sterne-Hotels bauen. Skier gehören aber nicht dazu. Das kauft man einem Araber nicht ab, auch wenn er letztlich nur der Eigentümer ist. Der Geist der großen Marke war verpufft, Kneissl nur noch ein seelenloser Invest. Letztlich wird auch der Wert der Marke in den Keller rasseln, denn ihr fehlt das, was große Marken haben: Geist, Spirit, Innovation und eine charismatische Führungspersönlichkeit. Fritz Unterberger hätte das Zeug dazu gehabt, doch wer auf zu vielen Hochzeiten tanzt, kommt ins Stolpern. Und dem Scheich, dem ist dieser Stern schnuppe.

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